He is from the Southside...

110.

„Deal" hauchte er gegen meine Lippen. „Deal?" „Ja Deal, du ziehst zu mir in meinen Trailer". Ich lächelte ganz aufgeregt „Wirklich?" „Wirklich".
Freudig küsste ich ihn erneut. „Ich werde mit Reggie reden". Sweets sah mich geschockt an „Einen Scheiß wirst du tun!". „Was denn? Mir würde er nicht weh tun. Ich will nur reden. Nicht, dass er dich nochmal verletzt..." „Liv, lass Reggie einfach Reggie sein. Reden bringt bei ihm nichts, er ist viel zu sehr von sich selbst überzeugt. Viel zu egoistisch und dickköpfig" sagte Pea abwertend und seufzte. „A-" „Komm mir jetzt bloß nicht mit einem aber" unterbrach mich Pea was mich verstummen ließ. „Ich will doch nur helfen" „Liv, jedes Mal wenn du helfen willst, hast du Schwierigkeiten. Ich möchte nicht, dass er plötzlich dich verletzt...Ich weiß nicht wozu er alles fähig ist" „Er würde mich nie verletzen Pea" „Ach wirklich? Bist du dir da ganz sicher? So wie er drauf war?". Seine Worte ließen mich nachdenken. Er hat Recht, ich weiß nicht ob er mich wirklich verletzen würde... „Worüber denkst du nach?" fragte er besorgt. „Ach nicht, ich uhm...also eigentlich nur darüber wie ich es meiner Mam sagen soll, dass ich zu dir ziehe" log ich schnell und sah ihn an. Ich wusste nicht wieso ich gelogen hatte. Doch mein Mund war schneller als mein Verstand.

Am nächsten Morgen fuhr ich nachhause. Meine Mam saß in der Küche und suchte in Stellenanzeigen nach einem besseren Job. Sie sah echt träge aus. „Hey Mom" begrüßte ich sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Hallo mein Schatz, alles gut? Du siehst so nachdenklich aus?" „Ich...ich glaub ich hab eine Lösung für deine Geldprobleme gefunden" kam nur stotternd aus mir heraus. Ich wusste es würde ihr das Herz brechen. Ich wusste, dass sie es abstreiten wird, aber sie wusste auch, dass es bald so kommen würde. "Du ziehst aus, nicht wahr?" fragte sie seufzend. Nervös biss ich mir auf die Unterlippe. Mit meinen Nägel spielte ich an meiner Haut die neben meinem Nagel hervorstand. Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen, ich konnte es einfach nicht. Doch mit einem nicken beantwortete ich ihre Frage. Sie seufzte "Ich wusste e-" "Mama bitte lass mich das erklären. Ich...Es ist so viel besser für dich! Wirklich, also...wenn ich ausziehe, dann kannst du dir eine kleinere und günstigere Wohnung für dich und Fangs suchen. Du musst meine Anziehsachen nicht mehr kaufen, mir kein Essen kaufen, so viele Dinge für die du kein Geld mehr ausgeben musst. D-" "Kommt nicht in Frage" unterbrach sie mich. "Bitte...ich will dir nur helfen. Ich würde mit Pea in seinem Trailer wohnen. Er hat überhaupt nichts dagegen!".

Ihr Blick wechselte von mir, zur Stellenanzeige und wieder zurück, dann seufzte sie erneut. Ihr Augen füllten sich mit Tränen. "Ich will meine Tochter nicht verlieren.." "Das wirst du nicht. Ich verspreche dir Sweet Pea wird sich gut um mich kümmern." Sie nahm mich schluchzend in ihren Arm. Das war der Moment in dem ich realisierte, dass ich meine Mam selten weinen sehe. Sie ist die stärkste Frau die ich kenne. Als sich meine Eltern getrennt haben, hat sie mich aufgegeben. Ihre eigene Tochter. Nicht, weil sie mich nicht liebte oder nicht wollte. Sie tat es, da sie realisierte, dass ich immer das Papa Kind war. Ich liebte meinen Vater, natürlich liebte ich auch meine Mutter, nur die Beziehung zwischen mir und meinem Vater war anders. Er war immer mein bester Freund. Doch Jahr für Jahr änderte er sich. Er wurde unruhiger und aggressiver. Ich denke je älter ich wurde, desto mehr realisierte er, dass er seine kleine Prinzessin verloren hatte. Er kam nicht damit klar, dass ich immer erwachsener wurde. Doch ich wusste immer in mir drin, all die Jahre lang, dass egal was passiert, egal wie lange ich weg sein werde und egal ob ich Erwachsen bin, dass ich immer Mamas Prinzessin sein werde. Vielleicht war das der Grund wieso mein Dad mich nach Riverdale brachte. Vielleicht war er überfordert, vielleicht war ich ihm zu viel. Aber böse bin ich ihm nicht, ich danke ihm sogar. Ohne ihn hätte ich Toni nie kennengelernt, geschweige denn Sweet Pea. Ich frage mich wie mein Leben jetzt aussehen würde, wenn ich immer noch bei meinem Dad wäre. 

Ein schniefen meiner Mam unterbrach meinen Gedankengang. "Ich danke dir so sehr Liv. Du bist so ein starkes Mädchen" sagte sie mit zitternden Hände die sie an meine Wangen legte. "Hab ich von dir gelernt Mama". 

Und ich hatte es geschafft.

 Sie lächelte.