"Bist du verrückt geworden?!", schreie ich ihn entsetzt an, nachdem er uns seinen Plan verraten hat.
Also zuallererst, ausnahmsweise bin diesmal nicht ich derjenige, der sich in Lebensgefahr bringt. Zwar bin ich Elix dafür dankbar, aber die Idee gefällt mir trotzdem ganz und gar nicht.
"Wir wissen nicht mal, was das für ein Ding ist und du willst was tun? Ihn mit Steinchen bewerfen? Wild mit den Armen fuchtelnd vor ihm rumhüpfen? Das schreit doch nur danach 'Komm friss mich!' und nicht 'Lass das Mädchen fallen!'", wettere ich gegen den Plan.
"Beruhige dich, Ki." Aber das amüsierte Grinsen in seinem Gesicht bringt mich nur noch mehr auf die Palme.
"Nein, vergiss es. Ich werde nicht dabei zugucken, wie dir das Ding den Kopf abreißt. Hast du diese Krallen gesehen? Der macht kurzen Prozess mit dir! Wir sollten lieber darauf warten, bis Verstärkung kommt."
"Und was ist, wenn das Vieh mit meiner Schwester davonfliegt, bis die da sind?", fragt Karo, die immer noch in meinen Armen gefangen ist und versucht sich wieder zu befreien.
"Beruhigen Sie sich.", ächze ich, als sie mir ihren Ellenbogen gegen die Rippen schlägt.
"Dann holen Sie meine Schwester da runter! Mir ist egal, wer von Ihnen beiden. Hauptsache, sie ist wieder bei mir."
Elix nickt und greift nach einem zerbrochenen Kopfstein und bevor ich wieder etwas sagen kann, fliegt der Stein schon durch die Luft, aber verfehlt zu meiner Erleichterung das Monster um ein gutes Stück, da es viel zu weit entfernt ist.
Da nimmt Elix auch schon den nächsten Stein und läuft los, um näher ran zu kommen. Schnell lasse ich Karo los und halte ihn auf.
"Das ist Selbstmord, Elix.", sage ich und ziehe ihn zurück.
"Aber wie Miss Holdem es gesagt hat, wenn wir auf Verstärkung warten, dann könnte das Monster mit ihrer Schwester schon über alle Berge sein. Deswegen, wenn nicht ich, dann wer? Du bist schon viel zu oft in Gefahr gewesen, also lasse es diesmal mich machen." Er versucht seinen Arm aus meinen Händen zu befreien, doch ich klammere mich fest.
"Nein.", funkele ich ihn an.
Er will mir darauf etwas sagen, da kreischt das blöde Vieh wieder. Als Nächstes fliegt es im Kreis über den Platz und versucht einen der dort kauernden Menschen zu greifen, die es nicht geschafft haben zu fliehen, aber bekommt zum Glück niemanden in die Klauen. Aus Frustration darüber fängt es wieder an zu kreischen.
Da es diesmal mit dem Rücken zu uns (in der Luft) steht, nutzt Elix die Gelegenheit - auch weil ich meinen Griff gelockert habe - und greift nach einem weiteren zerbrochenen Kopfstein und läuft auf das Monster zu.
"Nein, Elix, bleib stehen!", schreie ich ihm hinterher, allerdings bekommt es diesmal auch das Monster mit und dreht sich zu uns um.
Abrupt bleibt Elix stehen und starrt es an, während es auf ihn herabstarrt. Ich spüre, wie mein Herz schneller schlägt, während sich die beiden anstarren. Oh Gott, nein, bitte nicht, flehe ich und spüre schon wie die Panik in mir aufsteigt.
Ich gehe einen Schritt vor, weshalb das Monster sein Auge plötzlich auf mich richten lässt. Langsam glaube ich, wer auch immer meine Gebete hört, hasst mich, denn bei mir verschwendet das verfluchte Vieh nicht seine Zeit mit anstarren, sondern kreischt einmal ohrenbetäubend und fliegt wie der Blitz auf mich zu. Ich habe nicht mal Zeit zu schreien, da wird alles um mich herum ganz schwarz.
Als ich wieder aufwache, blendet mich ein grelles Licht. Heißt das etwa...? Nein, nein, nein, nein, das geht nicht, das darf einfach nicht sein, ich kann doch nicht...!
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Ein/Viertel (BoyxBoy)
FantasyGerade die stressige Ausbildung beendet, da kann eigentlich das entspannte Berufsleben beginnen. Zumindest sollte es ein Schreibtischjob sein. Ein Schreibtischjob! Das war es, was ich mir als Wunsch eingetragen habe, in diesem dämlichen Bogen, der n...