Als ich wieder aufwache, fühle ich mich wirklich schon etwas besser. Allerdings doch nicht genug, um mit erhobenen Kopf weiterzugehen, wie meine Mutter sagte. Ich schaue auf mein Handy und sehe eine einzige Nachricht von Tristan. Erst will ich nur zurückschreiben, doch entscheide mich lieber anzurufen.
"Hey."
"Hey.", antworte ich.
"Wo bist du hingegangen? Wir haben uns Sorgen gemacht."
"Tut mir leid. Ich brauchte etwas Zeit für mich." Jetzt habe ich Schuldgefühle, weil ich einfach so abgehauen bin.
"Kann ich verstehen.", sagt er und deutet seine eigene vor kurzem geschehende Trennung an. "Brauchst du morgen frei?"
"Gerne." Obwohl ich nicht weiß, ob nur morgen reicht. Im Moment fühlt es sich so an, als würde mein ganzes Leben nicht reichen.
"Ich gebe hier Bescheid und melde dich."
Dann legen wir auf und ich vergrabe mich unter der Bettdecke, wo ich den Rest des Tages auch erst mal bleibe. Doch am Abend krieche ich hervor und meine Mutter wärmt mir das Mittagessen auf. Als ich gegessen habe, entscheide ich, dass ich wieder nach Haus gehen möchte.
"Mache dir keine Sorgen. Dank dir, fühle ich mich schon besser.", sage ich ihr zum x-ten Mal, als ich ins Treppenhaus trete und sie zum Abschied umarme. "Ich melde mich morgen."
"Pass auf dich auf, Blümchen.", verabschiedet sie mich dann auch und ich mache mich auf den Weg nach Hause. Zu Fuß, da ich meine Sachen auf der Arbeit liegen ließ und damit auch mein Geld.
Als ich endlich an der Kreuzung zu meiner Straße ankomme, schaue ich noch kurz in die Richtung, wo Elix wohnt. Ich seufze und wische mir über die Augen, da sie wieder feucht werden. Dann gehe ich nach Hause. Zum Glück habe ich einen Zweitschlüssel bei meiner Mutter gelassen, weil mein Hausschlüssel in der Jackentasche im Büro ist. Die Jacke vermisse ich auch, weil mir jetzt kalt ist.
Es ist leise in der Wohnung und obwohl es noch nicht so lange her ist, seit ich aufgestanden bin, bin ich schon wieder todmüde. Dieser Tag laugt meine Energie doppelt so schnell aus. Also dusche ich mich nur schnell ab und kuschele mich in meine Bettdecke. Meine Mutter sagte zwar, es ist mein altes Zimmer, aber seit sie es zum Gästezimmer umfunktioniert hat, fühlt es sich nicht mehr so richtig an, obwohl da noch meine alten Möbel drin stehen.
Am nächsten Morgen fühle mich zwar immer noch wie zerdeppert, aber immerhin nicht mehr den Tränen so nahe. Vielleicht bin ich doch fähig, morgen zur Arbeit zu gehen. Oder auch nicht, als ich meine noch volle Müslischüssel wegräume.
Ich bin gerade in einem Serienmarathon, als es an der Tür klingelt. Langsam schlurre ich zur Tür und drücke auf den Knopf, um die Eingangstür unten zu öffnen. Dann öffne ich meine Wohnungstür und warte auf, wer immer da die Treppe hochkommt.
Mein Atem stockt, als Malika mich anlächelt.
"Tut mir leid, ich bin sicher unerwünscht.", entschuldigt sie sich und lächelt verlegen.
"I-Ist schon gut.", antworte ich selbst unsicher, aber trete als Einladung in meine Wohnung zur Seite.
Sie nimmt diese an und tretet ein.
"Du kannst die Schuhe anlassen.", sage ich und führe sie ins Wohnzimmer, wo sie auf dem Sofa platz nimmt.
"Möchtest du etwas trinken?", frage ich und bin schon auf halben Weg in die Küche.
"Nein, vielen Dank, aber ich bin nur kurz hier."
Also setze ich mich auch. "Also...?"
"Ich... Elix hat mir bei einem unserer Treffen von dir erzählt.", fängt sie zögernd an. "Ich weiß um eure Gefühle zueinander und ich möchte sagen, dass ich kein Problem damit habe. Elix und meine Verbindung ist nur etwas, was unsere Familien miteinander vereinbart haben. Ich meine, meine Eltern konnten wohl kaum die Ehre ablehnen mich in die Hauptfamilie einzuheiraten. Da interessiert es sie auch nicht, das Elix nur vom halben Blute Fuchs ist."
DU LIEST GERADE
Ein/Viertel (BoyxBoy)
FantasiaGerade die stressige Ausbildung beendet, da kann eigentlich das entspannte Berufsleben beginnen. Zumindest sollte es ein Schreibtischjob sein. Ein Schreibtischjob! Das war es, was ich mir als Wunsch eingetragen habe, in diesem dämlichen Bogen, der n...