♠ Kapitel 29

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Die Unmöglichkeit, sie zu töten. Es hört sich für euch wahrscheinlich so an, als wären Feen unsterblich und ich durch mein Erbe damit auch. Aber so ist es nicht. Es ist eher darauf bezogen, dass man Feen nicht ermorden kann, allerdings sterben sie auch irgendwann, wenn ihre Zeit gekommen ist. Dass man sie nicht töten kann, liegt daran, dass sie eine unglaubliche Selbstheilungskraft haben. Wenn ich so darüber nachdenke, erklärt es auch, weshalb meine Wunden immer so schnell verheilen, auch wenn nicht so schnell wie die von vollblütigen Feen, da meine Magie nicht so stark ist.

"Scheint so, als müssen wir uns nicht mehr neue Quellen besorgen.", stellt der maskierte Mann zufrieden fest. 

Dann verschwindet er wieder aus meinem Blickfeld, allerdings nur kurz. Er hält einen dünnen Schlauch mit einer furchterregend langen Nadel am Ende über meinem Kopf.

Er kichert. "Nicht so schreckhaft. Du wirst nichts spüren."

Ich will ihn fragen, was er damit vorhat, aber ich kann immer noch keinen Laut hervorbringen.

Er legt den Schlauch weg und hält stattdessen eine Spritze vor meine Nase. "Das ist eine ganz besondere Substanz. Sie erlaubt mir deine Magie abzuzapfen. Ist das nicht herrlich? Ich habe eine Möglichkeit gefunden sie abzuzapfen ohne selbst Magie zu beherrschen."

Keine Magie? Ein magisches Wesen ist er jedenfalls nicht, da ich keine Merkmale erkennen kann. Also habe ich es von Anfang an ausgeschlossen. Heißt das etwa, er ist nur ein gewöhnlicher Mensch? Oder vielleicht ein Mischwesen? Moment mal. Also ist er- 

Weiter komme ich nicht mit dem Gedanken, da er auf den Kolben der Spritze drückt, um mögliche Luftbläschen zu entfernen, was mir einen (gedanklichen) Schauder den Rücken hinunter laufen lässt. Dann senkt er sie und spritzt mir das Zeug, während ich jetzt eine nicht erkennbare Panikattacke bekomme.

"Jetzt nur noch eine Minute warten, dann sollte es wirken.", informiert er mich und seine dunklen Augen funkeln hinter der Maske.

Die Minute Wartezeit nutzt er, um den Schlauch an einen merkwürdigen Apparat zu befestigen, der, wie er mir erzählt, meine Magie flüssig macht. Schließlich hält er die Nadel wieder in mein Sichtfeld - wahrscheinlich um mir Angst zu machen. Allerdings machen mir seine Worte, die er dazu sagt, noch mehr Angst.

"Der Magiekern befindet sich direkt hinter dem Herzen. Deswegen werde ich die Nadel durch dein Herz stechen müssen." Meine Furcht muss deutlich zu erkennen sein, da er amüsiert kichert. "Keine Sorge, es wird dich nicht umbringen. Ich habe es schon einige Male getan und du würdest erst sterben, wenn ich die Nadel entferne, allerdings besteht eine gute Möglichkeit, dass dies nicht der Fall sein wird, bei deiner Regeneration." 

Auch wenn ich es unter seiner Maske nicht sehen kann, grinst er bestimmt böse. Wie ein Psychopath. Er muss einer sein, denn nur Psychopathen machen so einen kranken Scheiß.

"Allerdings werde ich die Nadel nicht mehr aus dir herausziehen. Es ist nämlich ganz schön schwer, sie so durch deinen Körper zu bohren und da du sowieso für nichts anderes zu gebrauchen bist, als uns deine Magie zu liefern..." Die Nadel verschwindet wieder aus meinem Blickfeld, als er sie auf meine Brust senkt.

Ich sehe, wie sich das vom Schlauch, was ich noch sehen kann, langsam senkt. Dann hebt er die Hände in die Luft und ich stelle zu meinem Entsetzen fest, dass die Nadel wohl tief in meiner Brust sitzt und damit mein Herz durchsticht.

"Siehts du. Keine Schmerzen.", bestätigt er es und wendet sich der Apparatur zu, da ich hören kann, wie er einen Hebel neben mir umlegt.

Doch plötzlich spüre ich höllische Schmerzen, die sich tief von meiner Brust schnell auf meinen gesamten Körper ausbreiten. Ich schreie innerlich. Es fühlt sich so an, als würde mein gesamter Körper zerreißen. Doch dann zieht sich der Schmerz zu meiner Brust zurück, wo er in der Intensität bleibt. Wäre ich in der Lage, ich würde mir jetzt die Kehle aus dem Leib schreien. Aber stattdessen liege ich still, unfähig, mich auch nur zu bewegen.

Da taucht wieder das maskierte Gesicht über mir auf und er kichert wieder. "Verzeihung. Das habe ich ganz vergessen. Das Betäubungsmittel ist nicht stark genug, um diesen Schmerz komplett zu unterdrücken. Sei dennoch glücklich darüber, so wäre der Schmerz um einiges schlimmer. Wahrscheinlich hättest du sofort einen Herzstillstand."

Das beruhigt mich in keiner Weise.

"So, es ist spät. Es dauert einige Zeit, bis wir genug Magie beisammen haben. Also mach es dir gemütlich, wir sehen uns morgenfrüh."

Nein, warte! Du kannst mich doch nicht hier so liegen lassen! Dieser Schmerz... 

Doch das tut er. Plötzlich ist es dunkel um mich herum. Ich wurde allein gelassen mit einer Nadel in meinem Herz und dem leisen Summen des Apparates, während sich mein Brustkorb aus meinem Körper zu reißen scheint.

Stumm weine ich. Rette mich. Rette mich, Elix.

Hallo ^^

Und sorry, das Kapitel ist ausnahmsweise kürzer, aber der letzte Absatz ist einfach ein Vorzeigemodel eines Kapitelabschlusses :]

LG Soul_Guardian

Ein/Viertel (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt