♥ Kapitel 23

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Ich kann nicht schlafen. Ich fühle mich einfach so schuldig. Schließlich schaffe ich es doch noch ein paar Stunden Schlaf zu finden, bevor ich um exakt 4:00 Uhr wieder aufwache und mich dazu entschließe heute sehr früh anzufangen.

Da kein Bus um 4:30 Uhr fährt, laufe ich zu Fuß. Das nimmt mir knapp 40 Minuten ein, sodass ich um 5:15 Uhr im Büro sitze und jetzt auch nicht so richtig weiß, wieso zum Henker ich noch vor 75 Minuten dachte, es sei eine gute Idee so früh anzufangen. 

Ich seufze und lege meinen Kopf auf meinen Schreibtisch. Das Holz fühlt sich kühl an meiner Wange an. Irgendwie beruhigend...

Als ich meine Augen wieder öffne, poltert Tristan ins Büro. Erschrocken schaue ich auf zur Uhr und sehe, dass es schon halb acht ist. Ich bin tatsächlich eingeschlafen!

Er hält mitten in seiner Bewegung inne und fängt kurz darauf an zu grinsen. "Morgen, Sonnenschein!"

Hat er es etwa gemerkt? Gott, wie peinlich.

"Morgen.", quetsche ich aus mir raus, meine Stimme etwas verschlafen, jetzt da das Adrenalin runtergegangen ist. "Bist heute früh da. Sonst ist es doch immer acht Uhr." 

Er setzt sich auf seinen Platz und fährt seinen Laptop hoch. "Konnte irgendwie nicht schlafen. Keine Ahnung, irgendwas sagt mir, dass etwas Schlechtes passiert ist oder noch passieren wird."

Es durchzuckt mich. Wie recht er irgendwie hat.

"Denkst du, es wird heute wieder passieren?", frage ich und lenke eher mich auf unseren Hauptfall, schließlich weiß er nichts von gestern.

"Einen guten Morgen.", grüßt Jonathan, als er das Büro betritt.

"Morgen.", antworten wir beide, dann spricht Tristan an mich gewandt weiter. "Ich weiß es nicht. Aber würde mein Gefühl erklären."

"Welches Gefühl?", fragt Jonathan, während er seinen Laptop hochfährt.

"Tristan konnte wegen eines schlechten Gefühls nicht schlafen.", antworte ich.

Er nickt und schaut mich dann an, nachdem er sein Passwort eingetippt hat. "Und was ist mit dir?"

Ich zucke innerlich zusammen. "Nichts. Wieso?"

Er verengt die Augen, aber zuckt dann nur mit den Schultern. "Wo ist Elix? Er ist sonst immer als Erster da."

Tristan lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und schaut zu dem Papierhaufen rüber und merkt, dass von dort kein Licht kommt. "Stimmt. Ich dachte eigentlich, dass er hier wohnt, weil er immer da ist, wenn wir kommen und gehen."

Ich schmunzele. Auch wenn es recht unpersönlich ist (und vom Clan), hat er ein sehr nettes Haus. Da würde niemand freiwillig in so einem schäbigen Büro wohnen.

"Du weißt was?" Ich zucke diesmal sichtlich zusammen, als Jonathan mich wieder anspricht.

"N-Nein. Ich weiß nicht wieso er noch nicht da ist." Gelogen ist es nicht.

"Aber du hast eine Ahnung." Wieso kann er das so gut?

"Ich... ähm..." Ich reibe mir den Nacken.

"Kylian?" Er macht mich wirklich nervös.

"Es geht um das worüber Rita und er am Freitag gestritten haben."

"Ach stimmt ja, Rita hat deswegen gestern angerufen. Hat Rita ihn für seinen Schwurbruch gekillt?", rät Tristan mit einem amüsierten Grinsen.

"Nein, er lebt noch.", schüttele ich den Kopf. "Ich habe ihr geholfen."

"Du? Du hast doch kein Auto.", stellt er überrascht fest.

Ein/Viertel (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt