Umgeben von einer wohltuenden Wärme öffne ich ein Auge und sehe gerade noch die letzte Szene aus dem fünften Film. Verwirrt blicke ich mich um. Lukas hat eine Decke über uns ausgebreitet, dabei strahlt er selber eine unfassbare Hitze aus, ihm muss viel zu warm sein. Auch seine Augen sind geschlossen und die Atemzüge sind regelmäßig. Seine Arme hat er um meine Taille gelegt und sieht absolut friedlich aus. Ich pikse ihn sanft in die Hände, damit er wach wird. Verschlafen blinzelt er in dem schummrigen Licht des Wohnzimmers.
»Haben wir alle Filme geschafft?«
»Nein.« Vorwurfsvoll sehe ich ihn an. Das Ende vom dritten Teil, sowie den kompletten vierten und fünften Film scheine ich verschlafen zu haben. »Warum hast du mich nicht geweckt? Du weißt, dass ich es nicht mag Filme zu verschlafen.«
»Du warst total erledigt. Hast du heute einmal in den Spiegel gesehen? Ich habe mitbekommen, dass du die halbe Nacht wach warst und viel zu wenig geschlafen hast. Du sahst so schön aus, als du eingeschlafen bist. Dein Gesicht war nicht von Sorge umgeben und du hast ganz ruhig dagelegen. Ich wollte, dass du ein wenig Schlaf nachholen kannst.« Er wickelt sich eine Strähne von meinem Haar um seinen Zeigefinger. »Du hast innerlich mit so viel zu kämpfen, meine Schöne. Da wollte ich dir eine Stunde Ruhe gönnen. Auch wenn es dann doch mehr geworden sind, aber der vierte Film ist einfach nicht so gut, wie die anderen, da sind auch mir die Augen zugefallen.«
Empört sehe ich ihn an. »Also wirklich, Lukas! Du kannst nicht behaupten, dass der Feuerkelch nicht an die anderen Filme heranreicht. Bis gerade dachte ich noch, dass du einen guten Geschmack hast, schließlich stehst du auf mich, aber das lässt mich jetzt doch zweifeln.« Mein Ärger darüber, dass ich während einer meiner Lieblingsfilmreihen eingeschlafen bin, wird von seinem Kommentar komplett überschattet.
»Na jetzt mal langsam mit den jungen Pferden. Am wenigsten eingespielt, hat immer noch der Gefangene von Askaban. Und das liegt daran, dass die Kammer des Schreckens so viele enttäuscht hat. Wenn mich nicht alles täuscht ist das dein Lieblingsfilm in der Reihe, oder?« Er tippt mir auf die Nase und grinst siegessicher. Nicht mit mir!
»Harry Potter und der Feuerkelch ist sehr wichtig für den weiteren Verlauf der folgenden Filme und Bücher. I mean, hello?! Voldemort bekommt wieder einen Körper und das Blut von Harry fließt durch seine Adern. Der Tod von Cedric sorgt dafür, dass er im nächsten Jahr die Thestralen sehen kann. Pettigrew bekommt die Hand verliehen, die ihn, durch Ungehorsam Voldemort gegenüber, letzten Endes umbringt. Und noch vieles mehr. Wie kannst du da behaupten, dass er nicht gut ist?«
»Das behaupte ich doch gar nicht.« Er muss schmunzeln, weil ich mich total in Rage geredet habe.
»Außerdem ist immer noch Harry Potter und der Orden des Phönix der Film, dem das Meiste fehlt. Die Grundlage ist das dickste Buch der Reihe und dann kommt so ein Film. Und von Sirius will ich gar nicht erst anfangen. Er war der Anfang vom Ende!«
»Und da kommt Willow zum Vorschein.« Er muss lachen. »Du trittst echt für deine Meinung ein. Und woher nimmst du diese ganzen Fakten? Wie kannst du dir das alles merken? Du kennst ja fast das gesamte Harry Potter Universum, aber kannst dir keine Formeln für Physik merken?«
»Also erstens: Natürlich stehe ich für meine Meinung ein. Wenn du etwas vertreten möchtest, musst du es auch dafür einstehen können! Zweitens: Mit Harry Potter habe ich mich die letzten 12 Jahre beschäftigt. Mindestens! Und außerdem macht mir dieses Universum viel mehr Spaß, als unser echtes. Und Physik ist einfach fürchterlich langweilig und unlogisch. Harry Potter ist eine meiner Passionen. Ebenso, wie die griechische Mythologie. Ich finde alternative Universen, beziehungsweise die Möglichkeit, dass da mehr sein könnte, als wir begreifen, viel interessanter, als das bereits erforschte.« Der sechste Film ist inzwischen gestartet – Lukas hat es irgendwie so eingestellt, dass die Filme hintereinander weg laufen – als ich mal einen Blick auf die Uhr werfe. Der erste Januar ist schon längst vorbei. Wir waren je wirklich sehr produktiv.
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Geprägt von Dämonen
RomanceMichelle Williams, oder auch Mitch, wie sie von fast allen genannt wird, lebt quasi zwei Leben. Es gibt ihr Leben auf der Insel, von dem sie versucht so ziemlich jeden fernzuhalten und es gibt ihr Leben im Internat und der Schule. Zu ihrer Familie h...