Das erste Mal, dass ein Wecker in unserem Haus klingelt, ist am Morgen des 8. Januars. Es ist ein Wecker auf dem Handy von Lukas, aber anders als ich, die sich ihre Wecker immer so spät wie möglich gestellt hat, ist Lukas ein absoluter Frühaufsteher. Der Wecker klingelt um 6 Uhr in der Frühe und Lukas regt sich unter mir. Sein einer Arm wandert zu seinem Handy, um den Wecker auszustellen und er versucht aufzustehen. Ich versuche es ihm möglichst schwer zu machen und robbe weiter nach oben, um mich quasi auf seinen Oberkörper zu legen.
»Guten Morgen, meine Schöne.« Er dreht meinen Kopf zu sich und gibt mir einen Kuss. Zu gerne würde ich diesen Kuss vertiefen und eventuell noch mehr mit ihm anstellen, aber er schafft es sich unter mir herauszuwinden. Kaum, dass er aus dem Bett herausgestiegen ist, murre ich und lege mir ein Kissen über den Kopf.
»Na komm, aufstehen!« Lukas zieht mir das Kissen vom Kopf und schlägt die Decke zurück. Ich räkle mich im Bett und erst da wird mir bewusst, dass wir beide immer noch nackt sind. In meinem Kopf nimmt eine Idee Form an und grinsend versuche ich mich aufreizend zu positionieren, während ich unter schlaftrunkenen Lidern zu Lukas aufsehe.
»Oh ich weiß was du versuchst, aber keine Chance. Wir haben keine Zeit. Na los wir müssen uns fertig machen.« Er greift nach meinen Händen und zieht mich in eine sitzende Position. Als ich die Augen komplett öffne, kann ich sehen, dass mein albernes Räkeln durchaus Wirkung gezeigt hat. Grinsend stehe ich aus dem Bett auf und lege meine Arme um seinen Hals.
»Guten Morgen. Na wie hast du geschlafen?« Ich gebe ihm lächelnd einen Kuss und dieses Mal lasse ich ihn nicht so schnell los. Wir stehen einen langen, wunderbaren Moment so da im schummrigen Licht der Nachttischlampe.
»Ich bin neben der hübschesten Frau eingeschlafen und mit ihr im Arm wieder aufgewacht. Das alles in unserem gemeinsamen Haus. Ein netter Bonus war das bequeme Bett.« Er grinst und hebt meine Hand an seinen Mund, um einen Kuss auf meine Knöchel zu hauchen.
»Wenn du mich schon so unverschämt früh, aus dem Bett holen musst, dann lass mich wenigstens duschen gehen.« Ich drehe mich weg und bewege mich in Richtung des Badezimmers. Ich kann ein leises Lachen von Lukas hören, was mich selbst grinsen lässt. Die Dusche stelle ich auf lauwarm und genieße das Gefühl des sanft auf mich niederprasselndes Wassers auf meiner Haut.
Ich bin geübt darin kurz zu duschen, weshalb ich nach drei Minuten schon fertig geduscht, in ein Handtuch gewickelt und mit nassen Haaren vor dem Spiegel stehe. Im Schrank unter dem Waschbecken finde ich eine Haarbürste und kämme meine Haare so, dass ich mir meinen üblichen Dutt machen kann. Die paar kleinen Strähnen, die ich nicht auf Anhieb in den Dutt bekomme, werden sich später leicht locken und mir einen frechen Touch verleihen. Schnell putze ich mir die Zähne, lege legeres Make-Up auf, setzte meine Kontaktlinsen ein, betrachte mich ein letztes Mal im Spiegel und mache mich dann auf den Weg zum Ankleidezimmer.
Kaum, dass ich das Badezimmer verlassen habe, huscht Lukas auch schon hinein. Er wird bestimmt länger brauchen als ich, denke ich mir, während ich mir die Auswahl an Klamotten ansehe. Kritisch betrachte ich verschiedene Kleidungsstücke, ziehe hie und da mal eines hervor und entscheide mich letzten Endes für eine schwarze high-waist ripped Jeans und kombiniere diese mit einem roten cropped Shirt, welches mir knapp bis zum Nabel reicht. Ich betrachte mich im Spiegel, der eine halbe Wand einnimmt und bin gerade am überlegen, welche Schuhe ich dazu anziehen sollte, als Lukas ins Zimmer kommt. Er trägt nur ein Handtuch um die Hüften geschlungen und Wassertropfen glänzen in seinem hellem Haar. Er trägt noch keine Brille, aber er scheint mich ganz genau sehen zu können. Zumindest seinem hungrigen Blick nach zu schließen.
»Na gefällt dir was du siehst?« Ich drehe mich zu ihm um und er steht direkt vor mir.
»Wenn ich dich sehe, gefällst du mir doch immer. Meinen größten Respekt an Amira für die Auswahl an Klamotten, Sie hat ein sehr gutes Auge.« Er lässt seinen Blick wieder und wieder über mich schweifen, als könne er gar nicht genug bekommen.
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Geprägt von Dämonen
RomanceMichelle Williams, oder auch Mitch, wie sie von fast allen genannt wird, lebt quasi zwei Leben. Es gibt ihr Leben auf der Insel, von dem sie versucht so ziemlich jeden fernzuhalten und es gibt ihr Leben im Internat und der Schule. Zu ihrer Familie h...