Mir kam es so vor, als würde Harry bei dieser ganzen Aktion mal wieder nur an ihn denken. In der einen Minute bat er um Verzeihung und in der anderen machte er mir einen Vorwurf. Er widersprach sich andauernd selber ohne es anscheinend zu merken. Ich konnte nicht anders als den Kopf zu schütteln. Es war schon wieder so traurig, dass ich hätte lachen können. Harry machte sich mehr und mehr zu Witzfigur.
„Ich weiß nicht ob du es schon bemerkt hast, aber ich habe angefangen weiterzuleben..“, Selbstbewusstsein strotzte aus meiner Stimme als ich ihn ein wenig verachtend ansah, „ohne dich und ohne Probleme!“, er schüttelte heftig den Kopf.
„Fritzi..“, während ich immer mehr Mut dazu bekam, wurde seine Stimme immer dünner.
„Mir geht es blendend – ohne dir. Ich verstehe nicht wie du von mir erwarten kannst zurück zu kommen. Du bist doch der Grund warum ich zurück hier her gekommen bin und denke auch nicht nur eine Minute daran mich dafür verantwortlich zu machen!“, langsam redete ich mich in Rasche, doch ich konnte nicht anders. All die Wut, die sich im Laufe der Zeit in mir angesammelte hatte sprudelte nun aus mir heraus.
Ich wollte ihm zeigen wie stark ich war, wie unabhängig und wie glücklich. Ich brauchte ihn für alle diese Dinge nicht – nicht mehr.
„Du kannst doch nicht einfach so...einfach so tun als wäre nichts zwischen uns gewesen.“, langsam merkte ich auch Harry an dass er langsam anfing wütend zu werden. Doch das stand ihm nicht zu, er hatte kein Recht hier her zu kommen und einen Streit mit mir zu beginnen.
„Du hättest die kommen sollen!“, sagte ich ehrlich und starrte blank die Wand vor meinen Augen an.
„Und dich einfach gehen lassen? Fr-“
„Hättest du. So ist es am leichtesten!“, fiel ich ihm ins Wort und ließ den Kopf hängen, „Wir können das ganze hier auch einfach beenden. Es macht keinen Sinn. Geh zurück nach London und lass mich in Frieden.“, bestimmend stellte ich mich auf die Beine und verschränkte die Arme vor der Brust als ich mich ihm zuwandte, „Das war keine Bitte.“, fügte ich etwas leiser hinzu als ich mich umdrehte, die Tür aufriss und in Windeseile zurück ins Wohnzimmer stürmte.
„Wo ist Harry?“, verwirrt legte Leif ein wenig den Kopf schief als er sein Handy in seine Hosentasche gleiten ließ.
„Kommt gleich.“, murmelte ich und ließ mich neben meinem Vater auf die Couch fallen.
„Habt ihr euch versöhnt?“, mit hochgezogenen Augenbrauen schob meine Mutter ihre Lesebrille auf den Kopf.
„Nein.“, mit kaltem Blick schüttelte ich denk Kopf bevor ich meinen Blick langsam auf meine in Socken gehüllten Füße gleiten ließ. Es war mir mehr als nur unangenehm in diese Situation zu kommen, vor den Augen meiner Familie die sowieso nicht gut auf das alles zu sprechen war.
Ein Räuspern sorgte dafür dass mein Gesicht blitzschnell nach oben schoss.
„Ich bring dich zur Tür!“, murmelte ich und ging an meinen Familienmitgliedern vorbei ohne ihnen ins Gesicht zu sehen.
Ich sah ihm noch eine Weile nach, mit verschränkten Armen drückte ich meine rechte Seite gegen den kalten Türrahmen als ich ihm dabei zusah mit seinem Auto in die Ferne zu fahren. Ich fühlte plötzlich nichts mehr. Keine Trauer, kein Herzschmerz aber auch keine Freude. Es ließ mich kalt. Er war weg. Ich hier. Und so war das auch gut.
Ich hatte oft darüber nachgedacht ihn eines Tages zurückzunehmen, vorausgesetzt dass er das denn auch wollte. Aber ich war nun froh dass er weg war und ich mich nicht hab weich reden lassen. Ich wusste dass ich es mir nicht hätte verzeihen können wenn ich mich noch einmal in ferner Zukunft von ihm hätte verletzen lassen. Es war einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbar ihn zurück zu nehmen. Auch wenn ich mir sicher war dass er es ernst meinte, ich wusste dass Harry Versprechen halten konnte – auf Zeit. Ich war mir sicher dass es nicht lange gedauert hätte bis wir wieder im gleichen Zwiespalt gesteckt hätten. Er war kein Mann den man binden konnte. Harry musste stets wissen dass er das machen konnte was er wollte, nur war dass mit einer Frau an seiner Seite eben nicht so einfach.
Wahrscheinlich hatte er vieles was er gesagt hatte, ernst gemeint. Doch wie lange?
„Ich bin dann mal wieder weg.“, sagte ich vorsichtig, „Und Entschuldigung, ich wusste nicht...ich wusste nicht dass er hier auftauchen würde.“, mit dem Autoschlüssel in der Hand verabschiedete ich mich kühl von meinen Eltern und meinen Geschwistern. Sie hatten wohl eine anständige Erklärung erwartet, doch die konnte ich ihnen nicht geben. Ich hätte nicht gewusst was ich hätte sagen sollen.
Auf dem Weg zu meinem Auto wurde mir immer mehr bewusst dass das Verschwinden von Harry keine Spuren in mir verursacht hatte. Doch die Tatsache, dass ich mich nun wohl wieder ein Stück von meiner Familie entfernt hatte, gab mir zu denken. Das wollte ich nicht. Ich wollte nicht dass mein sonst so gutes Verhältnis, vor allem zu meinen Eltern, wegen eines Mannes leiden musste. Ich war fertig mit Harry und irgendwann würde dass Mama und Papa auch bewusst werden.
In meiner Wohnung angekommen machte ich mich zum zweiten Mal an jenem Tag fertig um ins Bett zu gehen. Leere erfüllte mein Herz als ich mich langsam abgeschminkte und mich mit großen Augen selbst im Spiegel betrachtete.
Hoffentlich hatte er verstanden was ich wollte. Hoffentlich würde er damit so fertig werden, wie ich es tat. Hoffentlich würde er zurück nach London fliegen. Sein Leben leben und mich meines Leben lassen.
Harry war ein Teil meines Buches, er zog sich über mehrere Kapitel, Höhen und Tiefen, Liebe und Hass, aber langsam wurde es Zeit auch das letzte zu schließen. Ich wollte nicht ewig alleine bleiben, nach wie vor wollte ich eine Familie gründen, heiraten und glücklich werden. Ich musste loslassen, komplett loslassen um noch einmal von neu zu beginnen.
Es war Zeit mein Leben so zu leben, wie ich es mir vorstellte.
Ohne Harry Styles.
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Hallo meine lieben Leser, das hier ist ein sehr sehr kurzes aber auch ein sehr sehr wichtiges Kapitel und wir nähern uns in großen Schritten dem Ende. Ich bin mir noch nicht sicher wie viele Kapitel noch folgen werden oder OB überhaupt noch Kapitel folgen werden. Ich hab das Gefühl dass es besser wäre What If zu beenden und ich denke auch, dass dies hier durchaus ein angebrachtes Ende ist.
Ich hoffe ihr versteht was ich meine.
Schönen Abend noch, eure haveaheartbebjj
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What if (Harry Styles German)
FanfictionEine weitere kleine Mitarbeiterin in seiner mächtigen Firma, eine weitere Frau die ihm zu Füßen liegt und ihn anbetet als ob er eine eigene Gottesfigur wäre - Fritzi van der Stock ist eine von vielen. Sie begehrt ihren Chef, Harry Styles, genau so w...