What if - „Sie will zurück nach Schweden!“
„Was zur Hölle?“, murmelt Harry und das Taxi ist eiskalt weggefahren – selbst ich versteh das ganze hier nun nicht, was soll das denn?
Seine rose Lippen ziehen sich zu dünnen Strichen zusammen und mit erhobenem Zeigefinger dreht er sich zu mir, seine Augen funkeln mich böse an und ich sehe kurz zu Boden weil ich seinem starken Blick einfach nicht standhalten kann.
„Du!“, sagt er boshaft und beide seiner großen Hände bilden sich zu Fäusten, ich sehe ihm an dass er dagegen ankämpft mir ins Gesicht zu schlagen.
Harry Styles ist aber leider ein ziemlich anständiger Mann.
„Ich?“, frage ich empört und meine Stirn runzelt mich.
„Ich wusste ja dass du was gegen unsere Hochzeit hast, aber dass du sie dazu bringst abzuhauen?“, schreit er mich an, fährt sich durch die Haare und rennt hektisch ins Wohnzimmer.
Mit einem Fragezeichen im Gesicht und mit den Armen in die Hüfte gestemmt schleiche ich langsam ins Wohnzimmer, worin mein Chef verschwunden war. Aufgekratzt läuft er von einer Ecke zur anderen, er scheint zu telefonieren.
Wütend pfeffert er das modernste Smartphone was es jetzt wohl gibt und setzt sich auf die Couch, erneut wandert seine Hand durch die dunkelbraunen Haare und ich stehe verunsichert und sichtlich überfordert im Türrahmen und weiß nicht was ich machen soll.
„War das Sylvie?“, frag ich nach dem Telefonat und er schaut auf, wahrscheinlich hat er damit gerechnet dass ich jetzt abhaue, ich meinen Nachnamen wechsle, mein Gesicht umändern lasse und ich zurück nach Schweden gehe – aber ich brauche mich in dieser Sache nicht vor ihm rechtfertigen, egal wie toll ist, Sylvie ist ein erwachsener Mensch, und wenn ich ihr bezüglich der Hochzeit einen Deckanstoß gegeben habe ist das gut. Aber es ist ganz alleine ihre Entscheidung ob sie diese jetzt platzen lässt oder nicht. Ich habe ja die Vermutung dass mein attraktiver Chef jetzt Junggeselle ist. Eigentlich sollte ich mich schämen und traurig sein – aber es tut mir leid das geht einfach nicht.
Er nickt etwas betreten und ich wage einen Schritt vor den anderen bis ich mitten in dem modernen Raum stehe und ich nervös mit meinen Fingern spiele, wie soll ich denn auf sowas auch großartig reagiere.
„Sie will zurück nach Schweden!“, meint er leise und ich beiße mir auf die Unterlippe, ich freu mich, obwohl ich das nicht sollte.
„Ich denke mal dass sie das ohne Sie will!“, gezielt verwende ich die höfliche Anrede, auch wenn ich seine Hochzeit wohl versaut habe, Arbeitslosigkeit ist nichts für mich – da ich wahrscheinlich dank meinem Akzent auch nicht große Chancen habe auf einen anderen, wer braucht den schon Angestellte die von Schwedisch ins Englische übersetzen?
Der einzige Firmenleiter den ich kenne, der solche Mitarbeiterinnen hat, ist Mister Styles.
„Seien Sie morgen pünktlich!“, er versucht wohl höflich zu bleiben, aber innerlich schreit er mich wohl schon lange an.
„Ja!“, ich runzle die Stirn und greife nach meiner Handtasche, ohne auch noch ein weiteres Wort zu verlieren stapfe ich aus der Villa und gehe zu meinem Auto.
Unruhig fahre ich zurück nach Hause und überlege die ganze Zeit was ich denn jetzt machen soll, irgendwie kann ich ihm nicht mehr unter die Augen treten, irgendwie will ich ihm jetzt so wirklich zeigen was zu ihm passt und was nicht. Eine Hälfte schreit nach ihm – die andere bezeichnet mich selber als Schlampe weil ich die Hochzeit meiner Cousine WOMÖGLICH hab platzen lassen.
Zu Hause wechsle ich die halbwegs schicken Klamotten und lege mich in Leggings und Pullover auf die weinrote Couch in meinem beigen Wohnzimmer.
Soll ich denn jetzt überhaupt noch in der Firma aufkreuzen?
Vielleicht sollte ich mir langsam Gedanken um einen neuen Job machen..
Nachdem ich mir dann noch einen langweiligen Film angesehen habe, ich auf mein Abendessen verzichtet hatte, duschen war, meine Haare geföhnt hatte, legte ich mich müde ins Bett und da bin ich nun.
Von einer Seite wälze ich zur anderen.
Ich bin unruhig.
Zu unruhig.
Meine Cousine ist weg.
Zurück nach Schweden ist sie gegangen.
Sie hat ihn sitzen lassen.
Ich freu mich ja schon ein wenig.
Ach Fritzi du bist so ein schlechter Mensch.
Aber Harry Styles hat einen Menschen verdient der zu ihm passt, genau so wie Sylvie.
xxx
Mit schwachen Knien erreiche ich das riesige Firmengebäude, der Griff um meine Handtasche wird stärker als ich durch die Empfangshalle stöckle und in den Aufzug steige. Ich drücke auf Stockwerk 17 und im vierten Stockwerk ist dann noch Claire eingestiegen, sie war früher Mal sowas wie die persönliche Sekretärin vom Chef, aber nachdem dieser seine Verlobung bekannt gegeben hat, wurde Claire zurück gestuft und ist nun die Kaffeetante auf unserem Abteil. Ich bin mir sicher dass da Sylvie ihre Finger im Spiel hatte – eifersüchtig war sie schon immer. Aber zu Recht, denn das Gerücht das Claire und Harry Styles eine Liebesaffäre hatten, war ein Gerücht was einfach nicht abreißen wollte. Geäußert hat sich bis heute keiner der beiden dazu.
„Morgen!“, begrüßt sie mich und ich sehe von meinem Handy hoch mit dem ich mich gerade beschäftige.
„Guten Morgen!“, lächle ich so sicher wie es eben geht zurück und senke meinen Blick wieder.
„Hast du schon gehört die Skandalhochzeit ist geplatzt!“, auch für Claire ist es anscheinend eine Genugtuung, aber ich erschrecke, woher weiß sie das.
„Ehm, wo – woher hast du dass denn?“, frage ich vorsichtig nach.
„Ich habs von der Leo, die hats von ihrer Cousine und die wiederum hat es von einer Freundin und deren Schwester ist die Nachbarin von Styles und die hat gesehen wie seine Verlobte samt Koffer abgezischt ist und kurz danach ist eine andere Frau aus dem Haus gekommen – er wird es wohl nie lassen können!“, meine Arme und Beine werden steif, die Atmung etwas schneller.
Seine Verlobte die abgehauen ist – meine Cousine, Sylvie van der Stock.
Die Frau, die danach aus dem Haus gekommen ist und nun wahrscheinlich als Schlampe gilt, keine geringere als ich. Keiner darf herausfinden dass ich das war, keiner darf überhaupt herausfinden dass ich bei Harry Styles zu Hause war, dass ich verwandt bin mit seiner nun Ex-Verlobten. Niemand darf davon wissen. Niemand denn ich kann mir nicht vorstellen das Mobbing auf der Arbeit lustig ist.
Endlich, die Aufzugstüren gehen auf.
„Schönen Tag noch..“, sage ich betreten und gehe in schnellen kleinen Schritten ins Büro. Wie eine Paranoide stelle ich mir schon vor wenn die Besatzung erfährt dass ich diejenige war. Denn es liegt klar auf der Hand.
Wenn Claire McNeils was weiß, dann ist es nur mehr eine Frage von wenigen Stunden bis das ganze Haus darüber spricht, jeder Abteilungschef, jede Sekretärin, jede Übersetzerin, jede Kaffeetante, jede Putzfrau.
Und es ist auch nur mehr eine Frage der Zeit bis die gesamte Wahrheit rauskommt.
Und DANN kann ich mir wirklich einen neuen Job suchen.
„Morgen Veronica!“, begrüße ich sie die schon hier an ihrem Schreibtisch sitzt, eigentlich bin ich immer pünktlich, trotzdem ist sie immer vor mir da. Sie springt wie von der Tarantel gestochen auf und eilt auf mich zu, vor lauter Schreck fällt mir die Tasche aus der Hand.
„Deine Cousine!“, kreischt sie und ich halte ihr die Hand vor den Mund.
„Veronica hör mir zu, dass darf keiner wissen!“, ich nehme meine Hand von ihren Lippen „Keiner darf wissen das seine Verlobte meine Cousine ist, also Ex-Verlobte. Keiner Veronica, versprech mir das!“, sie nickt aber wirkt immer noch geschockt.
„Wieso hat sie Mister Styles verlassen? Ich kann es nicht glauben dass ich die Wörter Mister Styles und verlassen in einem Satz benutze!“
DU LIEST GERADE
What if (Harry Styles German)
FanfictionEine weitere kleine Mitarbeiterin in seiner mächtigen Firma, eine weitere Frau die ihm zu Füßen liegt und ihn anbetet als ob er eine eigene Gottesfigur wäre - Fritzi van der Stock ist eine von vielen. Sie begehrt ihren Chef, Harry Styles, genau so w...