„Die vom Foto, die kleine Blonde?"

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Du heiratest Harry Styles?“, wie groß die Hoffnung doch ist dass es nur eine Verwechslung ist, dass es ganz plötzlich einen zweiten Chef gibt, dass es einfach nicht Harry ist, dass es einfach nicht Sylvie ist, meine Cousine die meinen Chef heiraten soll. Das darf doch alles nicht wahr sein.

„Ist doch toll oder?“, ihr Daumen streicht ein paar Mal über das kleine, glänzende Steinchen am Verlobungsring.

Der Ring ist perfekt, so wie es sich jede Frau wünscht, schlicht, aber doch besonders, genau so wie er selber – genau so perfekt wie Harry ist, Harry ist der Mann den sich jede Frau wünscht, er ist schlicht und doch so besonders. Der simple Verlobungsring spiegelt einfach nur komplett Harry selber wieder in sich.

„Er passt nicht zu dir!“, rutscht es mir raus und sofort lasse ich das Couvert in der Hand fallen und schlage mir mit weit aufgerissenen Augen die Hand vor den Mund, Sylvies Stirn runzelt sich komisch und sie sieht mich abfällig an – auch wenn es mir leid tut, auch wenn es ziemlich falsch ist ihr das einfach so ins Gesicht zu sagen – es ist die Wahrheit.

Nichts mehr als die Wahrheit.

„Was soll denn das heißen?“, sie verschränkt die Arme vor der Brust und ich klammere mich an meinem Blazer fest und bücke mich kurz um den weißen Briefumschlag wieder aufzuheben. In aufrechter Position glätte ich meine Bluse und achte darauf dass alles perfekt sitzt.

„Ich muss wieder an die Arbeit!“, antworte ich meiner Cousine und gehe dicht an ihr vorbei, jedoch hält sie mich am Oberarm fest und zieht mich so wieder zurück.

„Sag mir zuerst was du damit gemeint hast!“, immer noch hat sie diese tiefen Falten in der Stirn sitzen.

„Nicht hier!“, winke ich ab und versuche mich erneut an ihr vorbei zu drängen – erneut hat Sylvie andere Pläne.

„Warte..“, sie hält mich hin und fängt an in ihrer Chanel-Handtasche herumzuwühlen, bestimmt ein Geschenk von Harry, denn auch wenn ich Sylvie lieb habe, sie mir sogar die liebste Cousine von allen ist, besonders intelligent ist sie nicht und Abitur hat sie damals auch nicht geschafft. Mit einem Kugelschreiber fährt sie über den kleinen Block und reißt danach den kleinen, quadratischen Zettel ab.

„Hier, komm heute sechzehn Uhr vorbei, wir haben sowieso viel zu klären!“, weist sie mich an und dieses Mal runzle ich die Stirn, wer gibt ihr das recht einfach so zu beschließen dass ich bei ihr zu Hause vorbeikommen soll?

„Das tut mir leid aber ich hab erst um fünf Schluss!“, rede ich mich raus und es ist sogar die Wahrheit.

„Mach dir keine Gedanken, es hat seine Vorteile wenn deine Cousine mit dem Chef verlobt ist!“, erneut betrachtet sie mit schmachtendem Blick den Ring und ich nicke langsam.

„Ok?“, es hört sich mehr an wie eine Frage anstatt einer simplen Antwort.

„Also komm dann einfach zu dieser Adresse, ich bin sowieso zu Hause!“, ihre Stirn wird wieder glatt und ich sehe kurz ihre strahlend weißen Zähne bevor ich mit dem Zettel in der einen und dem Briefumschlag in der anderen zurück ins Büro renne.

What if (Harry Styles German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt