Kapitel 16

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Zuhause angekommen schmiss ich mich auf mein Bett und streifte mir die Schuhe ab, als Lily in mein Zimmer kam. "Was ist denn los?" fragte sie traurig und umarmte mich.

Sollte ich es ihr erzählen?

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"Ich bin einfach nur ausgelaugt." log ich, ich hatte mich dagegen entschieden ihr das von Zayn zu erzählen. Es war wahrscheinlich das beste. Ich konnte Zayn vergessen. So gut es nunmal ging, wenn sein Gesicht überall war. 

Zeitsprung 20. Januar

"Oh gott ich sterbe gleich vor Aufregung!" schrie Lily und rannte durch die Wohnung. Skeptisch beäugte ich sie. Wir würden gleich losfahren, zu dem Konzert. Ich hatte mich so anders angezogen, wie es nur ging. Zayn kannte mich in lumpigen Sachen, nun hatte ich bauchfreies Top an. Es war schwarz und hatte viele kleine Gänseblümchen darauf. Ich mochte es. Dazu hatte ich eine helle, kurze Jeans kombiniert und eine riesige Sonnenbrille, ich sah wahrscheinlich echt komisch aus.

Vor allem, weil es dunkel war. Aber gut. So würde mich niemand erkennen. Meine dunklen Haare waren zu einem Dutt hochgesteckt, und voilà. Ich sah aus, wie jede andere Italienerin auf diesem Planeten. 

"Können wir?" rief ich. Lorenzo und ich warteten seit gut 10 Minuten, in denen Lily wie eine Verrückte durch die Wohnung rannte und irgendwas zusammen sammelte. Seufzend kramte ich in meiner riesigen Handtasche nach meinem Handy, welches gerade gepiept hat. Solche kleinen Handtaschen waren zwar mehr In, als diese riesigen, aber hey. Es passte alles hinein.

Als ich es gefunden hatte machte ich den Display hell. Mir wurde übel, als ich sah, wer mir dort ein Bild geschickt hatte. Ich öffnete es schnell, drehte mein Handy aber so, dass Lorenzo nichts sah. Man sah eine riesige Konzerthalle, mit Millionen von Stühlen. Seh ich dich heute? x Zayn

Wütend tippte ich in mein Handy, dass ich niemals zu einem seiner blöden Konzerte kommen würde. Dass ich nur wegen ihm dort hin ging, musste er ja nicht wissen. Gott, er musste gar nicht wissen, dass ich dort hin gehen würde. Und bei der Aftershowparty werde ich mich einfach mit der Ausrede, dass es mir nicht gut geht verziehen. Es war alles geplant.

Nichts konnte schief gehen.

Eine halbe Stunde standen wir in einer riesigen Konzerthalle. Wir waren viel zu früh da, kaum ein Mädchen war schon drinne. Wir stellten uns auf unseren Platz in der 5. Reihe und Ich tippte nervös eine Nachricht in das dafür bestimmte Feld. 

Ich fragte meine Tante, ob wir uns treffen wollten, immerhin war sie im Moment auch hier. 10 Uhr, vor dem Club in dem die Aftershowparty stattfindet? x Bibi tippte ich und wartete ungeduldig. 

"Schau mal wer da ist!" quietschte Lily und winkte Harry zu, welcher gerade über die Bühne lief. Er winkte grinsend zurück und Lily flippte aus. In den nächsten Minuten füllte sich die Halle und immer mehr kamen herein. Da auch Stühle standen, ließ ich mich fallen und spielte ein wenig mit meinem Handy. Ich wollte Zayn endlich sehen.

Irgendwann wurde es dunkel und das Konzert fing an. Ich konzentrierte mich überhaupt nicht auf die Songs, ich sah nur die ganze Zeit Zayn an, welcher nicht unbedingt fröhlich in seiner Hülle wirkte. 

Nach dem Konzert schliffen Lorenzo und Lily mich mit zu dem Club, wo wir den Türstehern unsere Karten zeigten. Es war nicht einfach an so etwas zu kommen, eigentlich kamen hier keine Fans rein. Doch die beiden hatten ihre 'Kontakte' wie sie so gerne sagten.

"Komm! Da ist Zayn!" rief Lily mir zu und bevor ich mich wehren konnte, zogen die beiden mich zu Zayn. Ich hielt mich dezent im Hintergrund und hörte nur dem Gespräch zu. Sie sprachen über das Konzert. 

"Und wer bist du?" lachte Zayn und fasste meine Schulter an. "Und nimm die Sonnenbrille ab, du musst ja so gut wie gar nichts sehen."

Ich zuckte zurück und sah Lily an. "Ich muss mal schnell auf Toilette." meinte ich in einer viel zu hohen Stimme. Sie nickte nur und redete dann wieder mit Zayn. Doch anstatt auf Toilette zu gehen, ran ich raus und setzte mich auf den trockenen Bürgersteig. Dort wartete ich eine ganze Stunde auf meine Tante, doch sie kam.

"Bibi! Da bist du ja!" rief sie und umarmte mich.

"Nicht so laut... Ich hab schon genug Aufmerksamkeit erregt. Zayn ist aufmerksam geworden, aber ich glaube nicht, dass er mich erkannt hat." erzählte ich ihr und lächelte. Ich hatte Tante Marta vermisst, auch wenn sie mich einfach nach Italien geschickt hat, ich war ihr dankbar. Ich hatte hier tolle Freunde gefunden und bin ein wenig über Zayn hinweg gekommen.

Marta lächelte "Wie läuft es sonst so? Kommst du hin?"

"Ja. Ich habe schon einen Job, in einer kleinen Pizzeria kellnere ich, meine Freunde sind toll und so." erzählte ich ihr angeregt und so ging es eine ganze Weile weiter, bis sie sich dann leider verabschieden musste, da sie die Jungs nicht die ganze Zeit unbeaufsichtigt lassen konnte. Ich verabschiedete mich von ihr und nahm die Sonnenbrille an, da ich wirklich nichts mehr sah. Beziehungsweise nur wenig, jetzt sah ich mehr.

So sah ich auch erst jetzt, dass ich beobachtet wurde. Meine Nackenhaare stellten sich auf, jede Zelle in mir schrie danach, wegzurennen. Doch meine Beine bewegten sich nicht. Wie versteinert stand ich da, als er in einem eleganten Gang zu mir rüber kam. Er erinnerte mich ein wenig an ein Raubtier, welches sich seine Beute schnappte. "Zayn."nuschelte ich leise.

Er stand nun genau vor mir, sodass er mein Gesicht in seine Hände nahm. "Du würdest lieber sterben, als zu kommen, ja?" raunte er in mein Ohr. Im nächsten Moment schloss er mich in seine Arme. Überrascht erwiderte ich die Umarmung, innerlich klatschte ich mir dafür an die Stirn. Wie schlau du doch bist Bianca.

"Willst du mir nicht zeigen, wie du so lebst?" fragte er sanft und lächelte. Er war wie ausgewechselt. Doch ein Mensch konnte sich doch nicht so krass verändern, oder?

Ich nickte und zog ihn hinter mir her. Ich weiß, es war eine bescheuerte Idee.

Ich schloss die Wohnung auf und nahm ihn an der Hand. Ich zog ihn zu meinem Zimmer und schloss die Tür hinter mir. "Ist nicht so Luxuriös wie du und Perrie lebt, aber es ist klein und fein." murmelte ich und setzte mich auf den Stuhl, welcher an meinem Schminktisch stand. Zayn betrachtete mein Radio, in dem mein iPod war. Er drückte auf Play. Logischerweise spielte das Lied, welches ich als letztes gehört hatte, an der Stelle, an der ich es gestoppt hatte.

Kiss me, like you wanna be loved kam und sofort wurde ich rot. Haha. Super Stelle. Erneut schlug ich mir innerlich gegen die Stirn. Zayn drehte sich zu mir um und grinste. Er trat vor mich, beugte sich zu mir herunter und küsste mich.

Mein Verstand setzte aus und dann tat ich etwas, was ich vielleicht mein ganzes Leben bereuen würde. Ich gab mich ihm hin.


Maid »Wird überarbeitet« || Zayn Malik FanFiction ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt