Müde lief ich durch den beleuchteten Flur des Krankenhauses. Immer wieder sah ich Journalisten, die mich gierig ansahen, als würden sie hoffen, dass ich ihnen alleine durch ihren Blick Informationen gebe.
Weit gefehlt.
Heute war Tag 3. Der dritte Tag, der vergangen ist, seit sie ihn aus dem Koma geholt haben, der dritte Tag, der vergangen ist, wo Zayn nicht aufgewacht ist.
Als ich Safaa Malik getroffen habe, haben wir viel erzählt. Ich fand heraus, dass Zayn ihr ein wenig erzählt hat und sogar ein Bild von mir hatte.
Ich lächelte an diesem Tag oft, denn das Lächeln des Mädchens zog mich in ihren Bann und ließ mich ebenfalls lächeln. Einen Tag später durfte ich Zayn sogar offiziell besuchen. Ich brachte Sachen vorbei, falls er aufwachen würde, lud sein Handy und legte es samt Ladekabel in den kleinen Safe im Schrank.
Jeden Tag blieb ich, bis die Besuchszeiten zuende waren.
Doch Zayn schlief immer weiter, ließ seine hübschen Augen geschlossen. Ein Kloß bildete sich in meiner Kehle und meine Nase fing an zu brennen.
Ich darf nicht vor all den Paparazzi einfach weinen. dachte ich und senkte den Blick. Unbemerkt schluckte ich den riesigen Kloß nach unten und lief weiter zu Zayns Zimmer. Ich betrat es und nahm meinen üblichen Platz ein: neben ihm.
Langsam und sanft strich ich über seine Hand, verflocht meine Finger mit seinen und sah ihn einfach an.
Irgendwann stand ich auf, machte die Vorhänge ein Stück auf, gab Zayn einen Kuss auf die Stirn und setzte mich wieder hin, nun ein Buch in der Hand.
Dieser Vorgang wiederholte sich die nächsten 2 Wochen jeden Tag, das Einzigste was sich änderte war das Buch. Es war jeden Tag ein Neues.
Tag 16 startete ungewöhnlich.
Zayn hatte Besuch - Seine Familie war da. Dies geschah in letzter Zeit nie. Sie wussten, dass ich bei ihm war.
Ich dachte sonst was - dass sie mich hassen würden oder so. Immerhin war ich daran Schuld, dass ihr Sohn angeschossen wurde.
"Hey." hauchte ich schwach und stellte mich neben Zayns Bett, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und wandte mich dann seiner Familie zu. "Ich bin Bianca." stellte ich mich schüchtern vor und sah auf meine Schuhe, statt in die hübschen Gesichter seiner Familie.
"Willkommen in der Familie." lachte seine Mutter und umarmte mich stürmisch. Völlig perplex erwiderte ich die Umarmung. Was hatte ich gedacht? Dass sie mich erwürgen werden? "Safaa hat so viel von dir erzählt. Und sie hat uns das erzählt, was Zayn ihr über dich erzählt hat. Ich bin so froh dass er einen solch wunderbaren Menschen wie dich gefunden hat!" plapperte seine Mutter und sah mich an.
"Danke." nuschelte ich schüchtern und spürte, dass meine Wangen rot anliefen. "Es tut mir leid was mit Ihrem Sohn passiert ist. Es ist alles meine Schuld." schluchzte ich und versuchte, mir schnell die Tränen aus den Augen zu wischen.
Das Gesicht von Zayns Mutter nahm eine böse Miene an. "Ich will nie wieder hören dass du mich siezt!" meinte sie streng und hielt mir dann ihre Hand hin. "Nenn mich Trisha. Das ist mein Mann Yaser und meine Töchter kennst du doch wahrscheinlich vom Namen her." stellte Trisha den Rest der Familie vor.
Ich nickte scheu und sah auf meine Hände. All das war ein wenig befremdlich für mich, da ich nicht so gut mit Fremden, besonders den Eltern meines Partners, klar kam.
"Wir lassen dich mit Zayn alleine, wenn das okay ist. Wir müssen noch in unser Hotel einchecken, wir bleiben nämlich eine Weile in London." lächelte Zayns Mutter und daraufhin verließen alle das Zimmer, außer ich und Zayn natürlich.
Irgendwie war das alles ziemlich komisch. Irgendwie hatte nur Zayns Mutter gesprochen und der Rest hatte mich verschwiegen angeschaut.
Seufzend setzte ich mich zu Zayn, betrachtete ihn kurz und gab ihm zum 2. Mal diesen Tag einen Kuss auf die Stirn. Dann lief ich langsam zu den Vorhängen und öffnete sie so weit, dass ich das Licht der Neonröhren ausmachen konnte. Ich sah eine Weile nach draußen, dachte nach und versank vollkommen in meinen Gedanken, ohne wirklich zu wissen, was ich überhaupt dachte.
Deshalb erschrak ich auch so, als plötzlich eine Hand meine griff und schwach an mir zog.
Wäre ich in diesem Moment vollkommen da gewesen und nicht so überrascht hätte diese geringe Kraft mich wahrscheinlich keinen Zentimeter bewegt, doch jetzt stolperte ich nach hinten und fiel mit dem Po auf Zayns Bett, welches für Krankenhausbetten eigentlich ziemlich groß war. Statt den üblichen 1 Meter breiten Betten stand Zayn durch seinen Star Bonus ein fast 2 Meter breites Bett zu Verfügung.
Immernoch völlig Perplex wusste ich nicht, was hier mit mir geschieht und ließ mich weiter von dieser Hand beeinflussen. Sie drückte mich leicht nach unten, sodass ich gehorchte und mich auf die Seite legte.
Gleich darauf wurde dich Decke auch über mich ausgebreitet und ein angenehm wärmer Körper schmiegte sich an mich.
Als ich begriff, was hier vor sich geht schlug mein Herz wie wild und mein Magen kribbelte angenehm.
"Ich werde dich einfach heiraten." murmelte Zayns rauchige Stimme in mein Ohr. Sie klang noch ziemlich schwach, doch es war unverkennbar Zayn.
Erleichtert drehte ich mich um und sah in dieses unglaubliche Paar Augen, sie sahen so golden aus wie flüssiges Karamell. Tränen stiegen mir in die Augen und ich umarmte ihn.
Ich klammerte mich an ihn, hielt ihn fest, aus Angst, er würde gleich wieder weg sein.
Seine Hände strichen über meinen Rücken und gaben mir das Gefühl, sicher zu sein. Vollkommen sicher.
"Nicht weinen Prinzessin."
"Das sind Glückstränen." schniefte ich und zitterte ein wenig. Nicht weil mir kalt war, mein Körper zitterte vor Erleichterung. Immer wieder hatten mich Albträume heimgesucht, haben mich glauben lassen, dass ich nie wieder Zayns Stimme hören werde.
War es da nicht verständlich, dass ich nun weinte, und zwar vor Freude?
"Wir müssen einem Arzt Bescheid geben, dass du wach bist." murmelte ich und kuschelte mich noch näher an Zayn. Trotz der Krankenhaussachen und dem Geruch nach Desinfektionsmittel roch er unverkennbar nach Zayn. Auch ohne Aftershave und Deo und sonst was.
"Jetzt nicht, ich will die Zeit mit dir genießen." flüsterte er in mein Ohr und küsste es leicht. Seine Stimme klang noch immer irgendwie schwach. Seufzend schloss ich meine Augen und öffnete sie erst wieder, als er meinen Kopf anhob. Ich sah in seine unglaublich leuchtenden braunen Augen.
"Du bist wunderschön. Meine wunderschöne Bianca." lächelte er und küsste mich sanft. Ich kicherte, wegen der Tatsache, dass ich total verheult aussehen musste, ohne Make-Up und ohne Wimperntusche.
Wieder küsste er mich, jagte dieses unglaubliche Gefühl durch meinen Körper, welches nur er auslösen konnte.
Ich lächelte in den Kuss hinein. Ich habe dich vermisst, dachte ich. Und als hätte er mich verstanden zog mich Zayn noch enger an sich.
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Maid »Wird überarbeitet« || Zayn Malik FanFiction ||
Fanfiction》Ich bewarb mich bei einer kleinen Firma, die dafür zuständig war, dass reiche, einsame, alte Knacker jemanden hatten, der für sie den Haushalt schmeißt. Als ich einen Dauerauftrag bekam, stand mir das genaue Gegenteil gegenüber. Er war jung, gutaus...