"Vergiss es." lachte ich und zog meine Beine an meinen Körper. "Mein Knöchel ist gebrochen, ich werde ganz sicher nicht in ein Flugzeug steigen und in den Urlaub fahren."
Zayn seufzte. "Wieso denn nicht? Einfach mal weg." schwärmte er und malte Kreise auf mein Knie.
Es war Samstag Nachmittag, und wie er es versprochen hatte, kam Zayn mich besuchen - mit einem totalen Himmelfahrtskommando. "Zayn wie soll ich mich denn Bitteschön fortbewegen? Du willst nach Paris, und ich werde ganz sicher nicht nach Paris fliegen, wenn ich nicht mal Sightseeing machen kann!"
"Nagut." bockte Zayn und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. "Dann fahren wir halt nicht weg."
Lachend kuschelte ich mich an Zayn an und fühlte mich augenblicklich wie ein verliebter Teenager, obwohl in einer Woche der Tag ist, an dem ich 21 werde. Zayn schloss mich in seinen Arm und legte seinen Kopf auf meinen. "Ich muss dir was erzählen." druckste er herum und zog mich auf seinen Schoß.
Wir saßen auf meinem Bett, mit den Rücken an die Wand gelehnt und hatten den Fernseh angeschalten, in dem gerade ein Bericht über die Klimaerwärmung lief. Mehr oder weniger aufmerksam verfolgten wir den Report, während wir miteinander kuschelten und über sinnlose Dinge erzählten. "Was?" Die Unruhe in seiner Stimme machte mich nervös, ich hatte Angst, dass es was Schlimmes war. Und diese Angst war es letztendlich, die mir das Gefühl gab, mich übergeben zu müssen.
Zayn seufzte und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel, dann ließ er von mir ab und setzte sich so, dass er mir in die Augen schauen konnte. "Du... Du weißt ja, dass One Direction gerade dabei ist, das Comeback zu feiern und... Das Management dachte, dass dies nicht besser geht wie mit... Wie mit... Wie mit einer Tour." Zayn fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut, und obwohl er erst meinen Blick gesucht hatte, wich er ihm nun aus. "Ich weiß, du bist gerade mitten im Studium, und ich gönne dir das. Und egal was passiert, du ziehst das durch, okay? Ich weiß nur nicht, ob ich es überleben werden, so lange Zeit ohne dich auszukommen."
Ich blinzelte die Tränen, die sich in meinen Augenwinkeln gebildet hatten weg und versuchte, eine klare Sicht zu behalten. "Ich... Du... Wir..." meine Stimme brach, ich holte tief Luft und versuchte, Ruhe zu bewahren. "Wir haben uns grade wieder gefunden, und jetzt das?" Wut schwang in meiner Stimme mit, Wut, auf meine Tante, auf dieses verdammte Management - und auch auf Zayn.
Er wusste, dass One Direction und eine Familie sich nicht vereinen ließen, und trotzdem hatte er dem Comeback zugestimmt. "Schatz..." Zayn setzte an, um mich zu beruhigen, doch ich unterbrach ihn.
"Nichts 'Schatz' - " schrie ich und stand auf, wobei mein Fuß bei der Belastung schmerzte. "Du... Du wusstest es von Anfang an! Noch bevor wir uns das erste Mal hinter dem Restaurant getroffen hatten, wusstest du davon, nicht wahr? Du wusstest, dass du Monate lang auf Tour sein wirst, und trotzdem warst du so selbstsüchtig und hast es mir vorenthalten und alles dafür gemacht, dass ich mich in dich verliebe!"
"Bianca, ich..."
"Geh. Ich will dich erst mal nicht sehen." schrie ich ihn an und deutete auf die Tür. "Geh jetzt. Sofort." Tränen rannen über meine Wange, doch meine Stimme war fester denn je.
Zayn sah mich verzweifelt an, Tränen bildeten sich in seinen Augen und warteten nur darauf, dass er seine Augenlider schloss. "Ich liebe dich." flüsterte er und nahm meine Hand.
Ich schüttelte meinen Kopf, war zu wütend, um es zu erwidern, aber zu ehrlich und gewissenhaft, um das Gegenteil zu behaupten. "Geh, Zayn." flüsterte ich, und plötzliche fühlte ich mich nur noch schwach. Schwach und ausgelaugt. Und obwohl es erst heute früh war, als ich in seinen Armen lag und unglaublich glücklich war, fühlte es sich so an, als wäre es schon Jahre her. Ich drehte mich von Zayn weg und sah aus dem Fenster.
Zayn fasste meine Hand und drehte mich so zu sich. Ich sah in seine Augen, welche seinen Schmerz widerspiegelten, sie waren ein wenig gerötet und seine Wangen waren feucht von den Tränen. Seine Hand, die meine umfasste wanderte zu meiner Hüfte, und seine andere legte er an meine Wange. Er neigte sein Gesicht zu mir und drückte seine weichen Lippen auf meine. Obwohl ich mir vorgenommen hatte, stark zu bleiben, wurde ich regelrecht schwach und versank, genau wie er, in dem Kuss. Ich legte meine Arme um seine Hüfte und drückte ihn an mich, wollte plötzlich nicht mehr zulassen, dass er geht. Das Denken setzte aus, eine wohltuende Leere machte sich in meinem Kopf breit, eine Art Nebel legte sich auf meine Sinne. Alles was ich wahrnahm war der Junge vor mir, welcher alles in diesen Kuss legte, was er dachte, fühlte und wollte.
Menschen waren nicht in der Lage, Gedanken zu lesen, doch wir konnten sie erahnen, wenn unser Gegenüber offen genug war, sich uns zu öffnen, uns den Schlüssel zu seiner Seele zu geben, und seine Gefühle zu zeigen. Unsere Gefühle definieren uns, sie legen fest, wer wir sind, wen wir lieben, wen wir hassen, wer uns das Gefühle von Sicherheit vermittelt und wem wir bedingungslos vertrauen. Ohne Gefühle wären wir eine leere Hülle, einzig gefüllt mit Intelligenz und taktischem Denken. Mit unseren Gefühlen würde gleichzeitig unser Gewissen verschwinden, wir würden in einer kalten Welt, ohne Liebe leben, es würde kein Krieg und kein Frieden herrschen.
Zayn wirkte kalt, wenn man ihn nicht kannte - er wirkte wie einer dieser Menschen, die keine Gefühle hatten.
Doch in Wirklichkeit war er voll von Gefühlen, Emotionen und Wärme.
Zayn war der wohl herzlichste Mensch auf diesem Planeten, er half, wenn er helfen konnte und war unglaublich Loyal. Die Menschen, die er in seinem Herzen hatte, beschützte er, koste, was es wolle.
Und obwohl er genau das getan hatte - mich vor der Wahrheit und mit den von ihr ausgehenden, psychischen Schmerzen, zu beschützen, war ich wütend auf ihn. Er hatte mich angelogen - auch wenn es nur zu meinem Besten war - und dafür gesorgt, dass die Schmerzen größer denn je waren.
Unser Kuss endete in einer Umarmung, ich drückte mein Gesicht an seine Brust und sog seinen Geruch ein. "Geh jetzt." hauchte ich und löste mich von ihm. Traurig ließ er von mir ab und verließ den Raum.
Ich war nicht stark genug, mich von ihm zu verabschieden, zu groß war die Angst, danach zusammen zu brechen.
Meine Hände zitterten, weshalb ich sie in die Tasche des Sweatshirts steckte, welches mir Zayn damals eingepackt hatte, als ich im Krankenhaus war.
Ich sah aus dem Fenster, welches den Sonnenuntergang über der Stadt offenbarte.
Hin und wieder rannen Tränen über mein Gesicht, während meine Gedanken sich nur noch um Zayn drehten.
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Maid »Wird überarbeitet« || Zayn Malik FanFiction ||
Fanfiction》Ich bewarb mich bei einer kleinen Firma, die dafür zuständig war, dass reiche, einsame, alte Knacker jemanden hatten, der für sie den Haushalt schmeißt. Als ich einen Dauerauftrag bekam, stand mir das genaue Gegenteil gegenüber. Er war jung, gutaus...