Kapitel 38

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Bianca PoV
Nachdem ich Zayn gesagt hatte, dass ich mir unsicher war, ob ich ihn überhaupt noch einmal kennenlernen wollte, sah ich ihn nicht mehr wieder.
Erst an dem Tag, an dem ich entlassen wurde, lehnte er an der Wand gegenüber meiner Tür, die Hände in den Hosentaschen. Ich musste mir gestehen, dass er wirklich gut aussah, als er mich mit seinen dunkeln Augen ansah. Die ganzen Tage hatte ich Angst, wohin ich sollte, wenn ich entlassen werde.
Zayns Augen durchbohrten mich, der Blick der darin lag, war kalt und abweisend.
Ein schlechtes Gewissen plagte mich, als er mir meine Tasche abnahm, und voraus lief.
Er sagte nichts.
Ich schluckte. Wie sollte ich mit jemandem zusammen wohnen, den ich nicht kannte, der mich ignorieren würde?
Er packte meine Tasche in den Kofferraum seines Audis und stieg ein. Ich öffnete meine Tür und setzte mich schweigend auf den Ledersitz.
Ich öffnete meinen Mund, wollte etwas sagen, doch ich schloss ihn wieder. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Zayn fuhr durch ein Paar Straßen, als er an einem Haus am Ufer der Themse anhielt und in die Einfahrt fuhr. Das Garagentor öffnete sich und er fuhr hinein. Ich war überrascht, dass es nur ein einziges Auto war, dass er nicht 5 oder so hatte.
Ich stieg aus, sah unbeholfen auf meine Hände, als Zayn ausstieg.
Er nahm meine Tasche aus dem Kofferraum und ich lief ihm schnell hinter her. Ich wusste nicht, wo was in diesem Haus war.
Man sah sofort, dass hier eine Frau gewohnt hat. Überall war Deko, Kerzen, Bilderrahmen, Blumen...
Zayn verschwand kurz und kam nach ein paar Minuten wieder. "Ich habe deine Tasche in das Gästezimmer gebracht." sagte er kurz und verschwand aus der Haustür. Er ließ mich alleine.
Ich lief durch das Haus, sah mir Bilder an. Ein paar zeigten ihn und seine Familie, ich fand sogar eins von meinen Eltern und mir.
Aber hauptsächlich waren dort Bilder von uns beiden.
Ich strich über einen Bilderrahmen. Es war ein Bild von Zayn und mir, es war von dieser Videoaufnahme, von seinem Heiratsantrag. Wir küssten uns.
Eine Träne landete auf dem Glas. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich weinte.
All die schönen Erinnerungen, sie waren weg.
Wenn Zayn wirklich so ein scheiß-Typ war wie es überall stand... Wieso war ich dann so glücklich mit ihm?
Ich erkundete das Haus weiter, fand das Schlafzimmer und danach das Gästezimmer. Es war wirklich schlicht. Es beinhaltete nur zwei Einzelbetten und einen Schrank. Durch das Fenster konnte ich direkt auf die Themse schauen. Mein Kopf schmerzte, als ich mich daran erinnerte, wie ich damals mit einem guten Freund geübt hatte, wie man die Steine über das Wasser hüpfen lassen kann.
Ich versuchte, mich zu erinnern, mit wem ich dies getan hatte, doch sein Gesicht entglitt mir, bevor ich es fassen konnte.
Seufzend strich ich über das Fensterbrett.
War dies vielleicht mit Zayn gewesen?
Ich entschloss mich, ihn zu fragen.
Zayn kam ein paar Stunden später wieder, mit einem Autoschlüssel. Komisch, seiner lag doch auf der Kommode? Zumindest lag er dort, wo ich mir die Wohnung angeschaut hatte.
Ich hockte vor dem Fernseher und wollte gerade die 1. DVD der ersten Staffel von Pretty Little Liars einlegen.
"Was machst du da? Du hast die Serie durch." meinte Zayn kühl.
Ich runzelte meine Stirn. "Ich kann mich nicht dran erinnern."
Zayn seufzte und setzte sich auf die Couch. Unschlüssig sah ich zu ihm. Er zog die Augenbrauen hoch. "Jetzt mach schon an. Ich hab dir damals versprochen es mal mit dir anzusehen."
Ich grinste und drückte auf Play.
Ich setzte mich vorsichtig auf die Couch. "Du..." setzte ich an. "Haben wir damals das Steine hüpfen geübt? An der Themse?"
Zayn grinste mich an. "Du kannst dich daran erinnern?"
Ich nickte vorsichtig. "Wie ist es dazu gekommen?"
"Du warst eine Weile in Italien. Und irgendwann bist du wieder gekommen, und hast diesen Charlie kennengelernt. Auf einer Preisverleihung hat er dir einen Antrag gemacht. Du hast ja gesagt. Ich war auch dort gewesen. Es hat mir damals fast das Herz gebrochen." Zayn spannte seinen Kiefer an. "Du warst auf Toilette, und dort hab ich dich angefangen."

Flashback

Ohne zu zögern erwiderte ich den Kuss. Schwer atmend lösten wir uns voneinander. Ich wusste nicht, was in mich geraten war. Ich war verlobt.

Doch als ich diesen Duft roch, den Geschmack... Er blieb mir immer in Gedanken. "Du siehst anders aus." raunte er in mein Ohr und spielte mit einer meiner blonden Strähnen.

Kichernd fuhr ich durch seine weichen Haare. "Du trägst die Haare anders." flüsterte ich und küsste ihn wieder. "Aber was machst du hier Zayn?" fragte ich verwirrt.

"Dich küssen." lachte er leise und küsste mich leidenschaftlich.

"Charlie sucht bestimmt schon nach mir."

"Ist mir egal."

"Zayn... Ich bin verlobt..."

"Ich auch."

"Zayn..."

Es klopfte. "Bibi? Bist du da drinne?" hörte ich Charlies Stimme.

"Ich komme gleich. Mir war nur ein wenig schlecht." rief ich planlos und sah in Zayns dunkle Augen, welche Belustigung ausstrahlten. "Du bist mit Perrie bloß zusammen weil du musst. Ich bin mit ihm zusammen, weil ich ihn liebe." flüsterte ich und löste mich von ihm. Schnell überprüfte ich im Spiegel mein Make-Up.

"Morgen Abend 6 pm unter der Tower Bridge." rief er mir hinterher, als ich fast an der Tür war. Ich lächelte und verließ die Toilette.

Flashback Ende

"Bianca?" Zayn klang irgendwie ängstlich.
Ich sah ihn mit großen Augen an.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals. "Hm?" machte ich und sah in seine Augen. "Was ist?"
"Du bist auf einmal ganz blass geworden." murmelte er und sah mir in die Augen.
Ich zuckte mit den Schultern und drückte auf Play. Ich wollte nicht mehr darüber nach denken.
-
Ein leichtes Schaukeln machte mich wach. Ich sah auf und sah, dass Zayn mich trug. Er öffnete gerade mit seinem Ellbogen eine Tür. Schnell schloss ich wieder meine Augen. Er legte mich auf eine weiche Unterlage und deckte mich zu. Der Geruch nach ihm umhüllte mich sofort. Und sofort war mir klar, dass ich diese Nacht nicht im Gästezimmer schlafen würde.
Ich spürte seinen Atem in meinem Gesicht, ehe er mir einen Kuss auf die Lippen hauchte. Und aus irgendeinem unerklärlichen Grund schien ich plötzlich zu schweben.
Seine Schritte entfernten sich, bis er die Tür hinter sich schloss. Ich öffnete meine Augen und sah, dass ich tatsächlich in seinem Bett lag. Schläfrig rollte ich mich zusammen. Ich war tot müde, doch gleichzeitig hellwach. In mir wirbelte ein Sturm aus Gedanken, Emotionen und Eindrücken.
Ich wusste nicht was ich von Zayn Javadd Malik halten sollte.


Maid »Wird überarbeitet« || Zayn Malik FanFiction ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt