Kapitel 13

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Es war bereits schon um Mitternacht, als Lorenzo und Lily mir das freie Zimmer zeigten, welches sie noch in ihrer Wohnung hatten. "Bleib so lange wie du willst!" meinte Lily und ich nickte lächelnd. Sie hatte mir erzählt dass sie vor einem Jahr nach Italien gezogen sei, weil sie die Schnauze voll hatte von England, dann ist sie auf Lorenzo gestoßen. Ich erzählte den beiden von meiner verkorksten Familie, jedoch log ich bei der Frage, warum ich dann in Italien war, wenn ich doch meine Großeltern nicht leiden konnte. "Meine Tante meinte, ich solle meine Wurzeln erkunden oder so." hatte ich verlegen gesagt.

Da die beiden anscheinend bemerkten, dass es mir unangenehm war, beendeten sie das Thema.

Wir redeten eine Weile über One Direction, wobei niemand erfuhr, dass ich die gesamte Truppe kannte.

Als ich dann alleine in den kleinen Zimmer stand, auf wessen Boden nur eine kleine Luftmatratze lag, fühlte ich mich trotz der Tatsache, dass ich in einem fremden Land war, in einem fremden Haus, irgendwie heimisch.

Ich suchte mir Nachtzeug raus und zog es eilig an, dann nahm ich mein Handy hervor und verband es schnell mit dem Wlan.

Sofort fing es an zu summen und ein paar Whatsapp Nachrichten trudelten ein. Ich wusste, ich hätte es mir nie herunterladen sollen, doch Zayn bestand drauf.

Ich öffnete die App und überflog die Nachrichten. Meine Tante hatte mich gefragt, wie ich angekommen war, Harry hatte sich entschuldigt  (obwohl ich irgendwie glaube dass er es nicht so meint) und Zayn hatte mir geschrieben, dass er es Perrie erzählt hatte und sie Schluss gemacht hat. Dann meinte er noch, dass er will, dass ich zurück komme weil er keine andere Haushaltshilfe haben will und er noch nicht mit mir fertig sei.

Wie hatte ich nur denken können, dass er wegen mir mit Perrie Schluss gemacht hat? Er liebt mich nicht. Was kümmert es mich?

Ohne irgendwem zu antworten schloss ich die App und schloss das Handy an das kleine Ladekabel an.

Ich legte mich auf die Luftmatratze, sie war nicht so bequem wie ein Bett, doch man konnte drauf schlafen. Ohne wirklich müde zu sein starrte ich an die Decke.

Irgendwann schlief ich dann ein.

•●•

Das Klingeln meines Handys ließ mich aufwachen und ich nahm den Anruf meiner Tante an.

"Morgen." brummte ich und sah mich in dem leeren Zimmer um.

"Du bist nicht bei deinen Großeltern. Sag mir bitte nicht, dass du auf der Straße geschlafen hast!" schimpfte Tante Marta, doch ich schnaubte bloß.

"Nachdem du mich unfairerweise nach Italien geschickt hast, bin ich durch ganz Rom gelatscht und wurde irgendwann von einer netten Brittin und ihrem besten Freund aufgelesen." berichtete ich ihr. "Sie sind ganz nett. Aber da ich hier nicht arbeiten kann, müsstest du mir schon ein wenig Geld überweisen, damit ich mir auch was zu Essen leisten kann, und Miete zahlen kann und so..." erklärte ich ihr.

"Ich werde dir ein wenig was überweisen." meinte sie seufzend und dann legte ich auf. Ich hatte keine Lust weiter mit ihr zu erzählen.

Jemand klopfte zögerlich an meine Tür, woraufhin ich aufstand und die Tür öffnete. "Hey Bibi. Wir haben Pancakes gemacht, willst du welche?" fragte Lorenzo und ich nickte, sagte ihm, dass ich gleich kommen würde, wenn ich mich umgezogen hatte.

Schnell zog ich mir eine kurze Jeans und ein schwarzes Top an, dann lief ich in Richtung der Küche und setzte mich zu den beiden an den Tisch. "Und, gut geschlafen?" fragte Lily fröhlich, woraufhin ich zögerlich nickte.

"Ich muss nachher zur Bank. Ist hier eine in der Nähe?" fragte ich vorsichtig und sah zwischen den beiden hin und her.

Lorenzo nickte. "Ich muss nachher auch. Ich begleite dich. Ist besser wenn du hier nicht so alleine rum läufst." Ich sah ihn fragend an. Wieso sollte ich nicht alleine rumlaufen? "Straßenräuber." erklärte er, da er meinen fragenden Blick gedeutet hatte. "Die sind hier überall und warten nur darauf Leute auszurauben."

Langsam nickte ich. "Okay. Meine Tante überweist mir ein wenig Geld. Wenn ihr wollt zieh ich dann ins Hotel."

"Kommt nicht in Frage! Wie lange willst du hier bleiben? Also in Italien?" fragte Lily. Ich überlegte. Vielleicht wäre es ein vollkommener Neuanfang?

"Auf unbestimmte Zeit." sagte ich dann. Ich wollte nicht zurück zu Zayn und Harry.

"Na dann melden wir dich doch in Italien an. Dann kannst du hier richtig einziehen!"

"Ist das denn so einfach?" fragte ich verblüfft und sah Lily an.

Lorenzo lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich, als er anfing zu reden. "Bei Lily hat es nicht mal 1 Woche gedauert. Ich weiß allerdings nicht ob es so leicht ist einfach mal nach Italien zu kommen und zu entscheiden hier zu wohnen."

Ja, einfach war es nicht. Doch nachdem Lorenzo mich zur Bank und dann zu den Leuten gebracht hat, die dafür zuständig waren, ich tausende Formulare ausgefüllt hatte, bekam ich sogar die Zusage. Immerhin konnte ich italienische Vorfahren vorweisen, was das alles leichter machte.

Ich würde sogar in Kürze einen italienischen Personalausweis bekommen.

Lorenzo und ich liefen in den nächst besten Laden und kauften mir eine Prepaid-Karte, welche ich sofort in mein Handy steckte.

"Jetzt wohnst du in Italien!" schwärmte er und ich nickte lachend.

Plötzlich blieb ich vor einem Plakat stehen. Es zeigte One Direction. "Was steht da alles?" fragte ich leise und deutete auf das Plakat, welches ich am Vortag schon gesehen hatte.

"Dass sie am 20. Januar hier in Rom sind und ein Konzert geben. Und weißt du, wer zufällig noch 1 Karte dafür hat?" fragte Lorenzo und ich schüttelte bloß den Kopf, da ich mir denken konnte, dass Lorenzo und Lily hingehen würden und eine Karte zusätzlich gekauft hatten. "Ich! Eigentlich wollte Erin mitkommen, aber sie hat an dem Tag leider was anderes vor, außerdem haben wir uns zerstritten, von daher... du kannst gerne mitkommen!" bot er mir an. Zweifelnd sah ich in die Gesichter. Wahrscheinlich würden sie mich in der Menge überhaupt nicht erkennen.

"Ja klar." lächelte ich dann und hakte mich bei ihm unter, da er mir seinen Arm anbot. "Du, Lorenzo?" fragte ich schüchtern. Er sah mich kurz an und lächelte. Er war echt zum anbeißen. "Wo ist hier das nächste Möbelgeschäft?" fragte ich leise und sah ihn mit großen Augen an. Er musste sich bestimmt schon so fühlen wie bei einer Stadtbesichtigung.

"Warte ich zeige es dir." lachte er und führte mich noch ein wenig durch die wunderschönen Straßen von Rom.

Rom war eine tolle Stadt. Es war angenehm warm und die Menschen waren allesamt fröhlich drauf. Die Gebäude waren jedes wunderschön (zumindest in der Altstadt) und die fielen Brunnen vollendeten die Vorstellung, in einem anderen Jahrhundert zu leben.

Wir kamen sogar am Colosseum vorbei.

Vergnügt zog mich Lorenzo durch das riesige Möbelgeschäft und letztendlich kauften wir ein schlichtes Bett, 1,40×2 Meter groß mit weißen Rahmen. Außerdem kaufte ich noch einen Schrank und einen Spiegel.

Nachdem ich die Möbel bezahlt hatte, ließen wir die Möbel zum Abend liefern und fuhren dann in einem Taxi zurück zu dem kleinen Wohnhaus, in dem Lily und Lorenzo lebten.

"Und, habt ihr alles was bekommen was du brauchst?" fragte Lily und lächelnd und deckte gerade den Tisch mit Tellern. Es würde Pasta geben.

"Ja. Haben sogar nach ein paar Möbeln geschaut." erzählte ich ihr.

Wir schwatzten den ganzen Nachmittag, bis dann die Möbel + Matratze kamen.

Lily und Lorenzo halfen mir beide beim aufbauen, und nachdem wir gefühlte zwanzig Anläufe dafür brauchten schafften wir es nach viel kniffeln.

Obwohl ich hier erst seit einem Tag bin, es fühlt sich an als würde ich die beiden ein Leben lang kennen. So wohl hatte ich mich seit dem Tod von Cole nicht mehr gefühlt.


Maid »Wird überarbeitet« || Zayn Malik FanFiction ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt