XXIII

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Ich schwamm ganz alleine mitten auf dem weiten Meer, die Sonne schien angenehm auf mein Gesicht und wärmte mich. Das Wasser plätscherte leicht um mich herum und hier und da konnte ich eine Möwe am Himmel entdecken.
Es war so ruhig und friedlich.

Doch dann packte mich etwas an der Schulter und ich schrak auf. Es war stockdunkel, nur der Mond schien von draußen schwach herein. Ich war gar nicht auf dem Meer, es war nur ein Traum gewesen.

„Wer ist da? Titus?", rief ich und wurde leicht panisch.
Ich konnte nicht sehen wer da neben mir stand, doch die Hand der Person lag immer noch fest auf meiner Schulter.

„Nein, ich bin's, Maeson."

Erleichtert atmete ich durch, doch sofort ergriff mich die Verwirrung. Was machte er denn nun nachts in meinem Zimmer, wenn er letztens deswegen so ausgerastet war?

„Komm, Olympias. Und zwar schnell!", wies Maeson mich energisch an und zog mich vom Bett.

„Was ist denn los?", wollte ich wissen und zog die Augenbrauen zusammen.
„Ich kann doch nicht so raus gehen!"
Ich trug nur meine Tunika zum Schlafen, auch wenn Maeson das gerade nicht sehen konnte, wusste er das natürlich.

„Und ob du so raus gehen kannst! Wenn du nicht willst, dann werde ich dich wohl tragen müssen!", entgegnete Maeson, er wirkte leicht gereizt.

„Erst sagst du mir, was hier los ist!", schrie ich ihn schon fast an, denn ich hasste es, wenn man mich um Unklaren ließ.

„Der Palast wird angegriffen, das ist los!"

Erschrocken riss ich meine Augen auf.
Ich war unfähig etwas zu tun, ich stand einfach nur da und starrte in die Schwärze der Dunkelheit. Diese plötzliche, unerwartete Situation überforderte mich so sehr, dass ich absolut keine Ahnung hatte, was ich tun sollte, wohin ich gehen sollte.

„Jetzt komm! Ich habe den Befehl, dich in Sicherheit zu bringen."
Maeson nahm mich bei meiner Hand und zog mich hinter sich her aus dem Zimmer hinaus.

„Und ich möchte ganz sicher nicht dem Zorn deines Vaters unterliegen, wenn er erfährt, dass du getötet wurdest."

Die Situation musste ziemlich ernst sein, denn normalerweise achtete Maeson darauf, mich mit meinem Titel anzusprechen. Das schien er wohl nun als überflüssig zu sehen.

„Oh, ich versichere dir, mein Vater wäre eher zornig über die Tatsache, dass du den Befehl nicht ausgeführt hast, als dass seine liebste Tochter umgekommen ist.", bemerkte ich trocken, während ich Maeson hinterher hastete.
Er legte wirklich ein beachtliches Tempo vor.

„Tut mir leid, das wusste ich nicht. Ich dachte, du hättest eine gute Beziehung zu deinem Vater."
Maeson warf mir über seine Schulter einen entschuldigenden Blick zu.
Ich schüttelte den Kopf, doch das sah er natürlich nicht.

„Nur weil man materielles Reichtum besitzt, besitzt man nicht gleich Glück.", erwiderte ich leise und starrte auf den Fußboden aus Marmor, über den wir huschten.

Maeson blieb abrupt stehen und ich wäre fast an ihm vorbei gerannt. Er drehte sich zu mir um und starrte mich an. Mir blieb nichts anderes übrig als zurück zu starren, so sehr fesselte mich sein Blick.
Dass er immer noch meine Hand hielt, vergaß ich schon fast. Ich sah nur in das dunkle Braun seiner Augen, das mich quasi aufzusaugen schien.

Dann schüttelte Maeson kurz mit gesenktem Blick seinen Kopf.

„Los wir müssen weiter.", murmelte er und zog sich wieder mit sich.
Verwirrt, denn ich hatte keine Ahnung, was das gerade sein sollte, folgte ich ihm.

The Slave's DarlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt