Az klopfte und nach ein paar Sekunden der Stille, öffnete sich die Tür.
"Ja? Wer seid ihr denn?", erklang eine tiefe Stimme.
"Azariel und Jeremiel. Wir sind die neuen Assistenten der Erzengel.", antwortete Az.
"Wir sollten Euch das hier von Michael geben."
Rafael löste das goldene Band und überflog den Inhalt.
"Ah, ja. Das hat ja auch lang genug gedauert. Ich erwarte das nächste Mal mehr Pünktlichkeit."
Ohne ein weiteres Wort schloss er die Tür und es herrschte plötzlich Stille.
Als die Beiden den Gartenweg entlangliefen, schüttelte Az entnervt den Kopf.
"Was für ein Arsch."
Jay nickte nur zustimmend.
"Und wo müssen wir jetzt hin?", fragte Az gelangweilt.
Jay zuckte mit den Schultern.
"Was weiß ich, kann ich hellsehen oder was?"
"Nein leider nicht aber dann wärst du wenigstens mal nützlich."
Rafael unterbrach die Diskussion mit einem lauten "Hey! Ich habe nicht gesagt, dass ihr schon gehen dürft!"
Die Beiden sahen sich verdutzt an und gingen zurück zu Rafael.
Jetarel murmelte vor sich hin: "Das hätte er ja ruhig mal früher sagen können."
Er hielt den Beiden ein Stück Pergament hin, als Az es nahm und betrachtete, konnte sie darauf, in ordentlicher Schrift geschriebene Worte erkennen, die ihr aber komplett fremd waren.
Sie sah erst zu Jay und dann zurück zu Rafael.
"Ähh was ist das?", fragte sie dümmlich.
Jay nahm ihr die Liste aus der Hand und betrachtete sie kurz.
"Na ist doch ganz klar, das sind verschiedene Kräuter."
"Richtig und die werdet ihr sammeln. Seid gefälligst bis heute Abend um 19 Uhr wieder zurück und wehe, es fehlt etwas. Und jetzt los!"
Die Beiden nickten kurz und machten sich auf den Weg.
"Rafael ist wirklich ein Arschloch", meinte Jetarel, seine Begleiterin nickte.
"Oh ja, ein riesiges Arschloch."
So gingen sie ihren Weg in den Wald und hielten nach den Kräutern Ausschau.
Gegen Abend kehrten die Beiden voller Dreck und Schlamm, mit Blättern in den Haaren und einigen Kratzern, die durch Dornen verursacht wurden, zurück.
Diesmal war es Jay der ziemlich angepisst war, da Az, die auch nicht wirklich gut gelaunt war, keine Hilfe beim Sammeln war, weil das etwas war, mit dem sie sich kein bisschen auskannte.
Letztendlich hatten sie es dennoch geschafft alles, was auf dem Pergament aufgelistet war, zu besorgen.
Arzara klopfte an Rafaels Tür, dieser riss die Tür auf und sah einmal prüfend auf die Uhr.
"Gerade noch rechtzeitig, habt ihr es denn auch geschafft alles zu sammeln?"
Jay hielt ihm triumphierend grinsend einen Beutel hin.
"Natürlich"
Rafael begutachtete den Inhalt prüfend.
"Sieht wohl so aus, als hättet ihr tatsächlich nichts vergessen."
Er musterte die Beiden und musste etwas schmunzeln. Kurz darauf knallte er ihnen wieder die Tür vor der Nase zu.
Sie sahen sich an und Az meinte leicht gereizt: "Ein Danke hätte es auch getan."
Jay brummte zustimmend.
"Was nun? Wo schlafen wir überhaupt?"
Sie zuckte mit den Schultern und als es bereits stockfinster war und sie sich dutzende Male verlaufen hatten, kamen sie endlich wieder bei Michael an.
Nach einem Klopfen öffnete sich die Doppeltür aus Birkenholz.
"Was macht ihr denn noch hier?", fragte Michael überrascht.
"Wir kommen gerade von Rafael und wissen nicht, wo wir hin müssen.", gestand Az erschöpft. Michael Blick wurde mitfühlender.
"Ihr müsst nur die Straße entlang, nach links, dann nach rechts, dann ein Stück gerade aus, an dem komischen Haus links, dann wieder nach links, nach rechts, über die Kreuzung, durch den Tunnel, dann nach rechts, noch mal nach rechts, über die Brücke und dann die zweite links, die Dritte rechts, nochmal nach rechts und dann noch im Kreisverkehr die Siebte raus, dann noch mal nach rechts und die Dritte links, dann seid ihr auch schon da. Viel Glück."
Mit einem Grinsen schloss er die Tür. Die Beiden wechselten noch einen verzweifelten Blick, bevor sie sich auf den Weg machten.
Nach vier Stunden, in denen sie mindestens dreißig Mal nach dem Weg fragen mussten, bogen sie endlich um die letzte Ecke und standen vor der Herberge.
"Warte ist das... ?"
Die Beiden sahen aus, als würden sie gleich anfangen zu weinen.
"Michaels Haus.", wisperte Az leise.
Und tatsächlich direkt hinter der Herberge stand Michaels Haus. Und genau der stand am Fenster und lächelte ihnen, mit einem Glas Wein in der Hand, zu.
"Was für ein Arsch!"
Beide stapften völlig erschöpft in die Herberge, diskutierten kurz mit der Rezeption und liefen dann mit einem Schlüssel und einer Schüssel mit Suppe in der Hand, nach oben.
"Welches Zimmer, noch mal?", fragte Jay.
Az sah auf den Schlüssel und achtete nicht mehr darauf wohin sie lief, als sich ruckartig alles drehte und sie im nächsten Moment unsanft auf dem Boden landete.
"Scheiße, Pass doch auf wo du hin läufst, du Trampeltier.", schimpfte sie uns sah hoch.
"Verzeihung. Ist alles in Ordnung?"
Sie sah hoch und sah einen Mann vor sich sehen.
Er hatte schwarze, zerzauste Haare, hellblaue Augen und trug ein blütenweißes Hemd über einer schwarzen Hose. Wobei das blütenweiße Hemd nun nicht mehr ganz so weiß war, sondern eines, das, genau wie sein Gesicht, von oben bis unten voller Suppe war.
Er wollte ihr gerade die Hand reichen, als sie schnell selbst aufsprang und Jay meinte sogar einen Schimmer rot auf ihren Wangen zu sehen.
"Ja, alles in Ordnung. Tut mir leid wegen deines Hemdes.", sagte sie schnell.
"Kein Problem, ich bin Castiel. Wie heißt i... ?"
Noch bevor er seinen Satz beenden konnte, packte sie Jay am Arm und lief schnell davon, sodass sie den Blick des verwunderten Engels nicht mehr sah.
In ihrem Zimmer erwartete sie aber die nächste böse Überraschung, es gab nur ein Bett.
"Wer... ?", fragte Jay. Sie zuckte die Schultern.
"Ich schlaf auf dem Boden."
Überrascht sah er sie an.
"Sicher?"
"Klar"
Sie packten noch ihre Taschen aus, die Seriel ihnen bereits auf das Zimmer gebracht hatte.
Ohne weitere Worte schliefen sie komplett erschöpft ein.
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The story of two demons, that are too dumb to survive
FantasyFind it out while reading it ⚠Warnung!⚠ enthält... -Kraftausdrücke -Erwähnung von sexuellem Missbrauch -Selbstverletzendes Verhalten