Er drückte sich von dem Geländer Weg und ging zurück in sein Badezimmer, wo er in den zerstörten Spiegel sah.
Sein Gesicht sah durch die vielen Risse verzerrt aus, als er sich selbst in die traurigen, roten Augen sah.
"Wieso bin ich so, wie ich bin? Warum kann jeder normal sein und ich…muss ich sein."
Jetarel hingegen stand unschlüssig im Raum und war sich nicht sicher, ob er nicht lieber gehen sollte. Dennoch folgte er Luce, wieder einmal.
“Gleich binde ich dich irgendwo fest!”
Ihn nervte es, dass er ständig davon lief, auch wenn er das zuvor selbst den halben Tag getan hatte.
“Dir ist klar, dass ich ein Dämon bin? Mein ganzes Leben besteht nur aus irgendwelchen Problemen und Gefahren. Ich glaube, ich existiere nur deswegen.”
"Oh, eigentlich bin ich mehr der Dom, vor allem bei Fesselspielchen."
Sein versautes Lächeln verschwand aber so schnell wie es gekommen war.
"Das ist mir klar, aber das liegt in der Natur der Dämonen, Achtung Spoiler, ich bin aber keiner.
Ich bin ein Engel, verdammt nochmal ein beschissener Erzengel.
Ich bin das schlimmste, was dieser Welt passieren könnte!
Und denkst du, dass du dich gefahrlos an mich kuscheln kannst, ohne dass dir dabei der Gedanke käme, dass all das vielleicht nicht so rosig ist?"“Ja! Ich weiß wirklich nicht was du noch von mir hören willst.”
Jetarel war kurz davor aufzugeben.
“Du kannst mir nicht tagelang auf die Nerven gehen und Az anmaulen, wenn sie auch nur Taschentücher nach mir wirft und danach so abweisend sein. Ich nehme alles in kauf aber für so ein ständiges hin und her bin selbst ich mir zu schade.”
Wenn Lucifer so weiter machen würde, dann würde Jay wirklich einfach gehen denn noch länger hielt er es nicht aus.
“Ich will dich nicht überzeugen müssen, mich an dich ran zu lassen.”
Lucifer drehte sich um und kam so schnell auf ihn zu, dass er kaum reagieren konnte, da hatte Lucifer ihn schon gegen die nächste Wand gedrückt.
"Du musst mich zu gar nichts überzeugen. Ich saß tagelang an deinem Bett, hab gehofft, dass du wieder aufwachst, dass du wieder gesund wirst.
Verdammt ich habe tagelang kaum geschlafen, praktisch nichts gegessen und nichts anderes getan, als dazusitzen.
Ich habe gebetet!
Ich habe zu meinem Vater gebetet mir nicht das letzte, was mir geblieben ist auch noch zu nehmen!"“Und wieso bist du dann jetzt so?”, er wusste nicht, was er sonst noch sagen sollte.
Würde Luce ihn nicht festhalten, wäre er vermutlich gegangen, denn das tat er immer, wenn ihm sowas zu viel wurde.
Lucifer lehnte seine Stirn an die des Anderen und atmete hörbar aus.
"Weil ich mir genau so viele Sorgen machen wie zuvor. Und ich bin praktisch eine wandelnde Zielscheibe, die nebenberuflich ein Katastrophenmagnet ist. Ich bringe dich in Gefahr, einfach nur, wenn du in meiner Nähe bist… und ich könnte mit mir selbst nicht Leben, wenn dir meinetwegen etwas passiert."
Gegen Ende wurde er immer leiser. Es dauerte etwas, bis Jay seine Gedanken so weit ordnen konnte, dass er bereit war etwas zu sagen.
“Lucifer. Entweder du willst mich oder du willst mich nicht. Entscheide dich. Ich gebe hiermit auf, dich irgendwie umstimmen zu wollen, denn ich weiß einfach nicht mehr wie.”
Er war schon wieder den Tränen nahe und hielt sich langsam selbst für eine große Heulsuse. Jetarel hatte nun wirklich aufgegeben, zu sehr überforderte ihn die ganze Situation.
Er versuchte erneut sich loszumachen, um all dem zumindest physisch entkommen zu können, als er plötzlich weiche Lippen auf seinen spürte.
Überrascht hörte er auf sich zu wehren und schloss seine Augen, er genoss den Moment, denn er war sich nicht sicher, ob dies nicht einfach nur ein Abschiedskuss sein würde.
Aber darauf hatte es Lucifer sicher nicht angesehen, als er mit einer Hand Jays Haare mit einem festen Griff packte und die Andere unter dessen Hemd gleiten ließ.
Als er sich wieder von ihm löste, schnappten beide nach Luft und Lucifer warf ihn einfach nur kraftvoll auf das Bett, bevor er sich über ihn kniete.
So verbrachten beide auch die nächsten Minuten miteinander. Vorsichtig legte Jay seinen Kopf auf Lucifers noch nackte Brust.
“Wenn du mich jetzt wegschickst, lasse ich dich töten.”
Der angesprochene hob eine Augenbraue.
"Damit jeder deinen nackten Hintern sehen kann? Vergiss es, das darf nur ich und niemand anderes."
Jay wurde knallrot im Gesicht.
“Denkst du nicht, dass ich mir vielleicht was anziehen würde?” er überlegte kurz.
“Naja wenn dich das so sehr stören würde.” er grinste leicht und machte Anstalten sich von Lucifer zu lösen.
Was er aber nicht wusste, war, dass Lucifer schon telepathisch alle anderen wegschickte.
Jay stand bereits leicht verunsichert an der Tür, weil er nicht damit gerechnet hatte, so weit zu kommen, als Lucifer hinter ihm auftauchte.
Doch statt ihn wie erwartet zurück ins Bett zu ziehen, um ihm erneut zu sagen, dass ihn niemand so zu sehen hatte, öffnete er die Tür und beförderte Jay mit einem leichten Schubs splitterfasernackt in den Gang.
Dann schloss er die Tür.
Das war wohl das Letzte, was Jay erwartet hatte, deshalb starrte er erstmal ein paar Sekunden zur Tür, bevor er sich leicht panisch und etwas beschämt umsah.
Auch wenn er niemanden sah, wollte er nicht zu seinem Zimmer gehen, das Risiko war ihm dann doch zu groß.
Also öffnete er vorsichtig Lucis Tür um den Kopf hinein zu strecken.
“Schmeißt du mich wirklich raus?”, fragte er kleinlaut.
Erneut breitete sich dieses ganz besondere Lächeln auf Lucifers Gesicht aus, der auf seinem Bett hockte.
Geschmeidig stand er auf und kam ihm entgegen, bis er ihn an der Hand ins Zimmer zog, nur um ihn sofort wieder gegen die Tür zu drücken.
"Natürlich nicht, Kätzchen.", meinte er dann mit samtweicher Stimme.
Jay sah ihn trotzdem böse an.
“Kannst du mal aufhören mich ständig irgendwo gegenzudrücken, außerdem regt mich dieses Lächeln auf und überhaupt wenn du mich noch einmal Kätzchen nennst, raste ich aus.”
Lucifer würde es mit Jetarel nicht einfach haben, überhaupt nicht, doch um es sich anders zu überlegen war es bereits zu spät.
Sanft Strich er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, während er keine Anstalten machte Jay loszulassen.
Ganz im Gegenteil.
Er verstärkte seinen Griff, lehnte sich mit der kompletten Länge seines Körpers an ihn und schenkte ihm erneut dieses Lächeln.
"Ach Kätzchen, du gewöhnst dich schon noch daran. Das wirst du einfach müssen.", verkündete er dann noch und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Nasenspitze.
Ergeben seufzte Jay.
"Was hab ich mir da nur angetan…"
Er sah Luce an.
"Glaub ja nicht, dass es immer so laufen wird eure Hohlheit. Das wird es nicht. Ganz sicher nicht."
Er lächelte erneut.
"Das werden wir ja sehen."
"Oh ja das werden wir."
Er würde es nicht so offensichtlich machen aber Jay war sich sicher, dass er Lucifer ganz einfach um den Finger wickeln könnte.
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The story of two demons, that are too dumb to survive
FantasyFind it out while reading it ⚠Warnung!⚠ enthält... -Kraftausdrücke -Erwähnung von sexuellem Missbrauch -Selbstverletzendes Verhalten