Kapitel 7.2

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Jay dachte, dass er nicht kommen würde, trat wütend gegen eine Wand und wandte sich zum gehen, als hinter ihm ein leises Räuspern erklang.

Er zuckte zusammen und drehte sich erschrocken um, vor ihm stand tatsächlich der blauäugige Engel.

“Du bist also tatsächlich hier runter gekommen. Perfekt!”

Jay packte den Engel am Handgelenk und zog ihn zu dem Raum, in dem die anderen Beiden waren. Er sah einmal kurz zu Cas.

“Wehe du machst da nichts gegen.”

Bevor dieser irgendetwas erwidern konnte, wurde er von Jay zur Tür rein geschubst, danach betrat auch dieser den Raum.

Cas sah sich in dem großen Raum um, betrachtete unwohl die Dämonen, bis sein Blick schließlich an dem Sofa, in der Mitte des Raumes, hängen blieb.

Az lag nach wie vor auf Lucifer, nur dass dieser mittlerweile seine Arme und Beine um sie geschlungen hatte und irgendetwas vor sich hin brabbelte.

Der Engel wusste nicht richtig was er mit sich anfangen sollte, rief sich dann aber ins Gedächtnis, dass sie betrunken war.

Er selbst hatte noch nie getrunken, aber kannte die Auswirkungen aus diversen Büchern.

"Az.", sagte er leise. Offensichtlich aber laut genug, dass sie ihn hörte, denn sie drehte den Kopf von Lucis Hals Weg und sah mit einem unfokussierten Blick den Mann vor ihr an.

"Cas? Was machst du denn hier?"

Zumindest wollte sie das sagen, raus kam mehr ein: "Gasssss? Waschn duir?"

Er brauchte einen Moment bis er ihre Worte erkannt hatte.

"Dein, äh… "

Weiter kam er nicht, denn nun hatte auch Lucifers benebeltes Gehirn verstanden, dass jemand neues da war.

Schnell schob er Az von sich runter, leider aber zur falschen Seite, sodass sie vom Sofa unsanft auf den Boden knallte.

"Oh… egal, Brüderchen!", rief er dann begeistert, bevor er viel zu schnell aufstand und auf Cas zustolperte, dem er dann in die Arme fiel.

Auch seine Beine wollten sein Gewicht nicht mehr tragen und er hing, die Arme um Castiels Schultern geschlungen, an dem Engel hinab, den Kopf an seiner Brust.

"Äh, Lucifer."

Irgendwie schaffte er es den Größeren von sich zu lösen und ihn auf einen Stuhl zu bugsieren.

"Jetarel, Pass auf ihn auf."

Er selbst ging, ohne auf die Anderen zu achten zu Az, die noch immer auf dem Boden lag, sich aber auf den Rücken gedreht hatte.

Vor ihrem Kopf blieb er stehen und sah besorgt auf sie hinab. Sie lächelte viel zu breit und machte eine Handbewegung, die vielleicht ein winken war.

"Hi.", murmelte Cas nur.

"Wo?", fragte sie panisch und wollte sich aufsetzten, wobei sie sich den Kopf an dem Glastisch stieß und sich wieder umfallen ließ.

"Was?... Nein, kein Hai wie in Haifisch sondern Hi, wie die Kurzform von hallo."

"Oh"

Sie schien angestrengt darüber nachzudenken.

"Dann hi.", verkündete sie schließlich.

Cas wandte den Blick verzweifelt zu Jay, in der Hoffnung, dass dieser ihm helfen konnte, musste dann aber feststellen, dass Lucifer den Kleineren mühelos, gegen dessen Willen, auf den Boden drückte und mit einem Stift versuchte Bilder auf ihn zu malen.

Jay rief zwar um Hilfe, aber niemand wagte es den König von irgendetwas abzuhalten, sodass dieser weiter, mit vor Konzentration herausgestreckter Zunge, versuchte Bilder auf jays Gesicht zu malen.

Cas ignorierte sie einfach, er war nicht ihretwegen da. Er beugte sich hinab und hob Az einfach auf seine Arme, wobei sie sofort protestierend strampelte.

"Hey, ich bringe dich nur ins Bett, ganz ruhig."

Sie brabbelte irgendetwas, das er nicht verstand und stellte ihre Gegenwehr dann großteils ein.

Als Cas an den anderen Beiden vorbei ging, musste er feststellen, dass Luci mittlerweile Jetarels Hemd zerrissen hatte und einen Regenbogen auf dessen Brust malte.

Dieser hatte aufgegenen sich zu wehren und sah ihn verzweifelt an.

"Bitte hilf mir mit dem."

Cas zuckte nur die Schultern.

"Ich habe zugestimmt mit Az zu helfen, mein Bruder ist dein Problem. Gute Nacht."

Damit verließ er den Raum. Er brauchte fast fünf Minuten um aus Az herauszubekommen wo ihr Zimmer war, bis er es aufgab und eine der Wachen fragte.

Bis er dort ankam, vergingen noch einmal zwanzig Minuten, da Az sich strikt weigerte sich von ihm tragen zu lassen.

Als er sie dann endlich in ihrem Zimmer hatte und sie in ihrem Bett lag, wollte er gerade den Raum verlassen. Er war noch nie zuvor in der Hölle gewesen und es gefiel ihm gar nicht, da ihn alle anstarrten, als würden sie ihn gleich fressen wollen.

"Bleib da."

Er drehte sich um.

Az hatte ihr eines Auge schon fast geschlossen, da das Zweite noch von einem Verband verdeckt wurde und er wurde schlaghaft an Uriels Kralle erinnert.

Schließlich gab er nach, legte sich zu ihr ins Bett und nahm sie in die Arme. Er selbst schief erst ein, als ihr ruhiger Atem ihm sagte, dass sie schlief.

Währenddessen hatte Jay noch größere Mühen, Lucifer irgendwie von sich runter und in dessen Zimmer zu bekommen.

Immerhin konnte Jay ihn auch nicht einfach so tragen und brauchte dementsprechend fast eine Stunde, um mit Luci nur annähernd ins Zimmer zu kommen.

Dieser zwang Jay dann ihn ins Bett zu bringen, das machte er dann auch, doch wenn er vorher gewusst hätte, was passieren wird, hätte er es vermutlich nicht getan.

Denn leider war der betrunkene Lucifer anhänglich, sehr anhänglich. Er zog Jay einfach kurzerhand mit sich ins Bett und drückte ihn unter sich in die Laken.

"Äh, warte was… wohaaa"

Sein Satz wurde rapide von Lucifer Lippen unterbrochen und irgendwie fand sich Jay in der seltsamen Situation wieder, in der er mit dem betrunkenen Teufel knutschte.

Mit einem dunklen Blick zerriss Luci den Rest von Jays Hemd und auch der Rest ließ nicht lange auf sich warten.

Jays einziger Gedanke war, dass er vermutlich nicht viel zum schlafen kommen würde, bis er wieder von Lucifers Lippen in die Realität zurückgezogen wurde.

Irgendwann, als es fast schon hell wurde, kamen die beiden auch mal dazu, zu schlafen.

Da Castiel nicht getrunken hatte und früher geschlafen hatte als die Beiden im anderen Zimmer, wurde dieser auch als erstes wach.

Erst dachte er daran einfach zu gehen, doch er blieb lieber bei Az liegen und musterte sie einmal in Ruhe.

Er dachte darüber nach wie sie ihn angelogen hat aber auch über das was er zu ihr gesagt hat und es tat ihm irgendwie leid.

Irgendwann wurde sie dann auch mal wach und sah Cas verschlafen an, als sie realisierte, wer da bei ihr lag riss sie erschrocken ihre Augen auf und drehte sich von ihm weg. 

The story of two demons, that are too dumb to surviveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt