Plötzlich hörte er aber ein Rascheln im Gebüsch und kurz darauf trat Lucifer heraus.
Ihm steckten ein paar Zweige in den Haaren und er schien nicht sehr glücklich darüber zu sein, sich hier draußen aufhalten zu müssen.
Manchmal konnte man den furchtlosen Kriegsherren in ihm nicht unbedingt sofort erkennen.Jetarel war zu sauer auf ihn, um sich darüber zu amüsieren, er stand sofort auf und flüchtete ohne ein weiteres Wort und auch ohne Lucifer anzusehen. Auch Lucifer selbst kam nicht zu Wort, so schnell wie Jay wieder verschwunden war.
So ging das Ganze noch öfter, jedes mal, wenn Luce ihn fand, rannte Jay als wäre der Teufel hinter ihm her. Genau genommen war er das auch, Jay hatte nur absolut keinen Bedarf sich mit ihm zu unterhalten, denn wenn Jay einmal wirklich beleidigt wegen jemandem war, dann hatte diese Person es sehr schwer etwas daran zu ändern.
Das hatte auch Az schon feststellen müssen, als er fast ein Jahrzehnt lang nicht mit ihr gesprochen hatte, weil er dachte sie hätte seinen Hund ertränkt. Erst dann hatte sie es geschafft ihm zu sagen, dass er den Fellsack tot getreten hatte, als er, mit zu viel Alkohol intus, mitten in der Nacht, ins Bad getaumelt war.
Mit diesem Problem war nun auch Lucifer konfrontiert, sodass er letztendlich Az um Hilfe bat. Sie lockte Jay in die Bibliothek der Hölle, verschwand dann aus der Tür und schloss schnell ab.
Jay war komplett verwirrt und rüttelte an der Tür.
“Az! Lass mich raus!” er schmunzelte “so dumm bin ich nun auch nicht, dass du mich auf die Art zum lesen zwingen musst!”
Er klopfte gegen die Tür. Zuckte dann aber im nächsten Moment erschrocken zusammen, als hinter ihm ein Räuspern erklang.
Lucifer stand, an eines der decken hohen Regale gelehnt, in der Ecke des Raumes.
Jetzt klopfte er energischer an die Tür.
"Arzara! Du lässt mich jetzt hier raus! SOFORT!"
Während seinem geklopfe, war Luce näher gekommen, sodass er nun direkt neben ihm stand.
"Jetarel… "
"Ach, geh weg. Az!"
"Jetarel"
"Az!"
"Je…"
"Wenn du jetzt noch mal meinen Namen sagst, dann hau ich dir eine rein."
Stille.
"Jetarel"
Dieser wirbelte herum und stand einem breit grinsenden Teufel gegenüber.
Als er zuschlagen wollte, fing dieser aber seine Hand ab. Eigentlich hätte Jay damit rechnen müssen aber er schaute den Teufel dennoch überrascht an, als ihn dieser an die Tür hinter ihm drückte.
Natürlich nicht, ohne dabei weiter so zu grinsen.
“Grins nicht so du...du Satansbraten!”
"Sehr einfallsreich", kommentierte dieser sarkastisch.
“Für dich reichts allemal”, entgegnete Jay zickig, “und jetzt lass mich sofort los!”
Er wehrte sich gegen den festen Griff seines Gegenübers. Natürlich erfolglos, denn der Griff wurde nur noch stärker.
"Ganz ruhig, Kätzchen, ich will nur mit dir reden."
Das für ihn typische, boshafte Lächeln umspielte wieder seine Lippen.
"Ich aber nicht mit dir.", verkündete Jay kindisch.
Er wusste gar nicht, was ihn mehr störte, die Tatsache, dass er ihn Kätzchen genannt hatte oder das dumme Lächeln.
Lucifer seufzte.
"Du sollst mir auch bloß zuhören, schaffst du das…"
Erneut das Lächeln.
"... Kätzchen?"
Er genoss die Wut auf dem Gesicht des Kleineren, den er immer noch mühelos gegen die Tür drückte.
Jay war kurz davor ihm sein dämliches Lächeln aus dem Gesicht zu schlagen und wenn er könnte, dann würde er das auch tun.
Nur er konnte einfach nicht, weil er sich egal wie stark er sich wand, nicht aus dem Griff befreien konnte.
“Hab ich eine Wahl...Satansbraten?”
Unglücklicherweise schien sein neuer Spitzname den Teufel nicht zu stören.
"Nicht wirklich, Kätzchen."
Erneut das Lächeln, das dann aber zum Glück verschwand und einem ernsteren Ausdruck wich.
"Hör zu: ich habe gestern viel getrunken, zu viel. Ich kann mich an gestern nicht erinnern, das Letzte was ich noch sicher weiß, ist, dass mich deine Liebste zu einem Wetttrinken herausgefordert hat, das ich gewonnen habe…"
Jay versuchte sich wirklich zusammen zu reißen.
“Du hast nicht gewonnen…”, mehr schaffte er nicht zu sagen, bevor ihm erneut eine Träne über die Wange rollte.
Weswegen er sein Gesicht von Lucifer abwandte und zur Seite starrte. Natürlich half das auch nur begrenzt, da Lucifer ihn immer noch direkt vor sich sah.
"Hey… "
Er spürte eine erstaunlich weiche Hand an seiner Wange, die die Tränen Weg Strich.
Die Finger strichen etwas an seinem Hals hinab und zogen dann den Kragen des Hemdes etwas zur Seite und entblößten damit seine Schulter, auf der man einen deutlichen Knutschfleck und etwas, dass stark wie eine Bisswunde aussah, erkennen konnte.
"Ich war betrunken und ich weiß, dass du das nicht wolltest. Es tut mir unfassbar leid, du kannst mich ja noch nicht mal leiden… wer kann das schon?... Ich bin stärker, du hast dich sicher sehr gewehrt und es ist kein Wunder, dass du so panische Angst vor mir hast… Ich… "
Er verstummte, ließ ihn los und trat sofort mehrere Schritte zurück.
"Ich wollte mich nur entschuldigen…"
Jay starrte ihn einen Moment fassungslos an, bevor er fähig war, sich zu bewegen.
Das Nächste, was man hören konnte, war ein lautes Klatschen, er hatte Lucifer eine Ohrfeige verpasst. Dieser hatte für sich beschlossen, dass er es verdient hatte und tat nichts dagegen.
“Du...Ich...was?”
Jay war immer noch zu fassungslos über die Gedanken seines Gegenübers, dass er nicht wusste was er sagen sollte.
"Wir gesagt, es gut mir unheimlich leid… "
Man sah den Selbsthass, den er immer zu verstecken versuchte, nun deutlich auf seinem Gesicht.
"... Ich bin nun mal das Monster, das ich bin. Dumm von mir anzunehmen, dass ich je etwas anderes sein könnte, dass mich je jemand mögen könnte, dass du… "
Er ließ das Ende seines Satzes in der Luft hängen und eine einzige Träne rollte auch über seine Wange, bevor er sich umdrehte und mit seiner Kraft eine andere Tür aufsprengte, danach verschwand er.
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The story of two demons, that are too dumb to survive
FantasiFind it out while reading it ⚠Warnung!⚠ enthält... -Kraftausdrücke -Erwähnung von sexuellem Missbrauch -Selbstverletzendes Verhalten