Kapitel 6.6.3

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Schnell zog sich Az wieder in die Schatten eines Gebäudes zurück. Sie hielt die Luft an und hoffte, dass sie nicht entdeckt worden war.

Außerdem näherte sich niemand aus der Richtung der Tür, weswegen sie dachte, dass man sie nicht gesehen hatte und vorsichtig zurückwich.

Plötzlich stieß sie mit dem Rücken gegen etwas Hartes und sie spürte den kalten Stahl eines Dolches an ihrer Kehle.

Arzara versuchte sich gegen den Griff, um sie zu wehren, was aber nur dazu führte, dass man ihr hart ins Gesicht schlug und ihre Welt verschwamm.

Verdammt, der Kerl konnte sicher auch mit einem Schlag einen Baum fällen. Unsanft wurde sie zu Cas Haus gezogen.

Im Haus wurde sie dann in das schöne Wohnzimmer geführt, in dem bereits Michael, Castiel, Raphael und auch Uriel sowie noch mehr Wachen, warteten.

Sie hörte jemanden, vermutlich Cas, scharf die Luft einziehen als eine der Wachen ihr Kinn packte, sodass man ihr Gesicht sehen konnte und somit die Kratzer und den roten Abdruck wo der Kerl gerade zugeschlagen hatte. 

"Wir haben sie in der Nähe des Hauses gefunden, wie Ihr gesagt habt.", verkündete der Kerl, der sie geschlagen hatte, großspurig.

Michael nickte nur, zog einen Stuhl vom Esstisch hervor, auf dem AZ dann mit rauen Tauen gefesselt wurde, die an ihren Armen rieben.

Als die Erzengel kurz miteinander Sprachen trat Cas einen Schritt näher. 

"Geht es dir gut? Du bist verletzt." 

Als sie ihm in die Augen sah, erkannte sie nichts als unendliche Sorge und etwas, dass man vielleicht als Liebe bezeichnen könnte.

Das schlechte Gewissen traf sie wieder und Az fühlte sich plötzlich hundeelend, weil sie ihn so anlog, aber die Wahrheit konnte sie ihm auch nicht sagen.

Bevor sie jedoch was sagen konnte, kamen die Erzengel wieder zurück und zur Begrüßung schlug ihr Uriel erst einmal ungefragt ins Gesicht. Sie ächzte und erneut tanzten Sterne vor ihren Augen.

"Hör auf.", verlangte Cas sofort.

Der anderen hob nur, mit einem hämischen Grinsen, unschuldig die Hände.

Michael nahm sich einen Stuhl, den er dann umdrehte und sich daraufsetzte, sodass er die verschränkten Arme auf der Lehne ablegen und ihr direkt in die Augen sehen konnte.

"Wie stehen du und Jeremiel zueinander?" 

Sie behielt ihr Pokerface bei, etwas das sie in den Jahrtausenden in der Hölle vollkommen perfektioniert hatte. Wenn sie jemandem etwas nicht sagen oder zeigen wollte, würde das auch nicht passieren. 

"Wir sind Freunde.", antwortete sie monoton.

Er zog zweifelnd eine Augenbraue nach oben, während Rafael genervt schnaubte. 

"Dann muss ich dir leider mitteilen, dass dein Freund ein DÄMON ist." 

Gegen Ende seines Satzes war er halb aufgesprungen und hatte zu schreien begonnen.

Noch immer rührte sie keinen Muskel, was natürlich hauptsächlich an den Fesseln lag. 

"Nun, das kommt unerwartet.", meinte sie mit einem unschuldigen Schulterzucken, dass ihre Gegenüber nur noch mehr zur Weißglut trieb. 

"Du willst mir weis machen, dass ihr jahrelang befreundet seid und du all die Jahre nicht bemerkt hast, dass er ein Dämon ist?!" 

Sie nickte langsam. 

"Ich war noch nie gut in Scharade." 

Michael war sichtlich kurz davor Az zu ermorden, was sie ihm noch nicht einmal verübeln konnte.

Er wandte sich ruckartig ab.

"Testet sie… Ich brauche frische Luft sonst bring ich sie um und das wird Vater nicht gefallen."

Rafael trat jetzt vor und zog ein Fläschchen hervor, das er ihr vors Gesicht hielt. 

"Menschenblut", erklärte er nur, bevor die Wachen ihren Kopf packten und sie zwangen ein wenig nach oben zu sehen, während sie mit den Fingern gewaltsam ihren Kiefer aufbogen. 

Castiel würde am liebsten Michaels Beispiel folgen und gehen, aber dann würde es nur noch schlimmer für Arzara werden.

Als ihr Mund offen war, flößte ihr Rafael vorsichtig das Blut hinein.

Danach presste die Wache sofort eine Hand vor ihren Mund damit sie es nicht ausspucken konnte und Rafael hielt ihr die Nase zu.

Als ihrem Körper der Sauerstoff ausging, konnte sie nichts gegen ihren Reflex tun und schluckte das Blut hinunter.

Die Hände verschwanden sofort, als sie zurückwichen und Az dann alle gespannt anstarrten.

Es schmeckte gut, natürlich es war schließlich das, was jeder Dämon wollte.

Dennoch drängte sie alle Reflexe ihres Körpers, wie die schwarzen Augen und auch die Adern zurück. Ganz normal sah sie die Engel vor ihr an.

"Und jetzt?" 

Man konnte die Enttäuschung praktisch sehen. 

"Das gibt's doch nicht… ", murmelte Uriel.

"Aber wenn du kein Dämon bist, wieso hast du dich dann so gegen das Schlucken gewehrt?", rief Michael, froh eine Unstimmigkeit gefunden zu haben. 

"Weil ich ein Engel bin, du Vollidiot, und wir nun mal kein Menschenblut trinken. Das ist absolut widerlich!" 

Nach dieser Unterhaltung hatte Cas dann verkündet, dass das jetzt genug Unsinn gewesen sei und hatte sie alle rausgeworfen.

Danach hatte er sich unfassbar süß um Az gekümmert und ihr vor allem verboten aufzustehen, um ihr Knie zu schonen.

Somit war es bereits abends und Cas schlief auf der Couch als sie den Brief an der Tür fand.

Sofort erkannte Az Jays Handschrift und öffnete ihn, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass der Engel noch schlief.

Az,

ich bin wieder daheim, also ist alles in Ordnung. Ich habe die Feuer gesehen…du dumme Kuh hättest erwischt werden können und dann wäre alles umsonst gewesen, was hast du dir dabei nur gedacht!

Ja aber gerne hab ich dir den Arsch gerettet, dachte sie sauer, aber so war das zwischen ihnen schon immer.

Ich hab auch mit ihm geredet. Er hat gesagt, dass er nur nicht wusste, wie er uns erreichen sollte, deswegen kamen keine neuen Anweisungen.
Jetzt hab ich sie aber ;)! Es ist ein Buch aus der Bibliothek. Ich hab auch schon einen Plan. Wir ziehen das morgen Nacht durch, du musst tagsüber nämlich noch ein paar Dinge vorbereiten. Also…

The story of two demons, that are too dumb to surviveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt