Kapitel 6.6.1

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Es waren einmal zwei Idioten, die in einem Land lang, lang vor unsrer Zeit, auf einer wunderschönen grünen Aue, die von Blumen bedeckt war und an einen magischen Wald grenzte, in dem die Einhörner lebten, auf die Fresse gefallen waren.

Sie rappelten sich auf und klopften sich den Dreck von den Klamotten.

"Also denkst du echt hier ist es?"

"Nein, du Dumpfbacke natürlich nicht direkt hier. Im Wald."

Az zog eine Karte heraus und sah konzentriert darauf. Jay hingegen nahm sie ihr aus der Hand, drehte sie um 180 Grad und legte sie ihr zurück in die Hände.

"Ah, so rum macht es auch Sinn...äh...da lang."

Gemeinsam liefen sie los in den Wald hinein. Während sie über Wurzeln kletterten, wurden sie das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden.

"Hast du das Buch dabei?", fragte Az. Jay nickte und kramte ein altes, vergilbtes Buch heraus, das in einen schwarzen, abgegriffenen Ledereinband eingebunden war und an dem ein Schloss befestigt war, hervor.

Dazu zauberte er den Schlüssel aus der Jackentasche und schloss auf.

Nachdem er ein wenig herumgeblättert hatte, fand er wonach er gesucht hatte und las vor: "Es werde eine Brücke zwischen dem Abbild sämtlichem Glorreichen und dem feurigen Abgrund alles Guten, die, so geöffnet, das Inferno entfache und die Dunkelheit das Licht verschlänge, sodass sich die Kinder der Nacht mit großer Stärke erheben werden."

Sie nickte.

"Der Weg steht ja bloß auf der Karte, oder?", fragte jay.

"Ja, wir müssen am Hasenbau links." Jay sah sie an.

"Am nächsten Hasenbau?"

Erneut nickte sie und deutete auf ein Loch im Boden, von dem aus sie im rechten Winkel mach links abbog. Stunden später als sie aus dem Wald kamen, standen sie vor einem Moor.

"Es gibt nicht zufälligerweise einen anderen Weg um das Moor, oder?", fragte Jay.

Az schüttelte seufzend den Kopf und wartete in den wässrigen Schlamm. Fast zwanzig Minuten warteten sie bis zum Bauch durch den eiskalten Matsch. Bis sie auf der anderen Seite auf dem Boden saßen und versuchten, durch Massagen, das Blut in ihren Beinen wieder zum Zirkulieren zu bringen.

"Wohin?", fragte AZ, die die Karte zwischenzeitlich an Jetarel weitergegeben hatte.

Er deutete eine Richtung an. Nur knapp eine halbe Stunde später kamen sie an eine Lichtung.Mittlerweile war es kurz vor Mitternacht und sie traten auf die Lichtung zu dem großen Fels in der Mitte.

Arzara zog eine Schale aus ihrer Tasche und streute dann verschiedene Kräuter hinein. Jay legte noch einen Knochen hinzu und Haare. Ebenso leerten sie ein Fläschchen Blut hinein. Als Nächstes zog Jay ein Messer hervor und schnitt sich in den Arm, von dem aus das Blut in die Schale tropfte.Er reichte das Messer an Az weiter, die das ganze wiederholte.

Gemeinsam sprachen sie einen Spruch, der in einer Sprache geschrieben war, die niemand verstand, da sie schon lange bevor die Erde entstand, ausgestorben war.

Der Boden fing immer heftiger an zu vibrieren, bis es in eine erdbebengleiche Erschütterung überging, die irgendwann so stark war, dass die Beiden sich nicht mehr halten konnten und nach hinten fielen. Es bildete sich ein kleiner Riss im Boden, der nach und nach größer wurde und damit die ganze Umgebung verschlang.

Das alles ging so schnell, dass die Beiden gar nicht wirklich realisierten was los war. Erst als sie eines der letzten Einhörner in den Riss fallen gesehen haben, wurde ihnen bewusst, dass sie vermutlich wieder Mist gebaut hatten.

"Das...das war..."

"Ein Einhorn." vervollständigte Jay, Az Satz.

"Aber das wollten wir doch gar nicht...wir wollten doch nur.."

Az war tatsächlich etwas entsetzt über das, was sie gerade sah.

"Die Dämonen auf die Erde bringen. Richtig. Und das haben wir doch auch geschafft."

Er zeigte hinter sie auf den riesigen Riss, aus dem plötzlich lauter, in dunklen Rauch gehüllte, Gestalten strömten. Arzara drehte sich um und beobachtete, wie tausende von Dämonen aus der Hölle empor stiegen.

"Dass das so viele sind, merkt man in der Hölle gar nicht."

"Stimmt. Aber auch wenn wir das jetzt geschafft haben, sind die Einhörner trotzdem weg Jay..."

"Ja ich weiß...vielleicht...ähm...vielleicht können
wir...sie irgendwie...also...neu erschaffen?"

Plötzlich wurde Az von den Füßen gezogen und in eine knochenbrechende Umarmung gezogen.

"Ouaahhhh, hi...äh, Iblis oder?"

"Ja, ihr habt es echt geschafft, Kleine!"

Sie spürte wie sich ihre Rippen unter dem Druck leicht nach innen bogen. Der Höllenfürst des Nordens ließ sie wieder los. Bevor er Jay auch noch halb zerquetschen konnte, ergriff dieser die Flucht.

"Komm Az lass uns schnell gehen."

Az folgte ihm schnell, bevor Iblis sie noch komplett zu Mus verarbeiten konnte.

Als sie beide in Sicherheit waren, waren sie sich direkt einig darüber, dass sie ihren Fehler mit den Einhörnern ausbaden müssten. So versuchten sie mit vereinten Kräften, die durch das geöffnete Portal verstärkt worden waren, die Einhörner neu zu erschaffen.

Es zeigte sich nach einiger Zeit und großer Mühe ein Erfolg, doch als sie irgendwann mehr als nur schemenhafte Umrisse erkennen konnten, sahen sie, dass das, was vor ihnen stand, sicher kein Einhorn war.

Es hatte zwar ein Horn, doch war dieses Tier viel breiter und grau und sah mal überhaupt nicht so elegant wie ein Einhorn aus.

Es war tatsächlich ein Nashorn, das vor ihnen stand. Az sah das Tier entsetzt an und alles, was man von Jay vernehmen konnte, war ein ziemlich lautes

"Scheiße."

The story of two demons, that are too dumb to surviveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt