Kapitel 6.6.6

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Hell.

Heller.

Laut.

Lauter.

Viel zu hell!

Viel zu laut!

Sie presste sich die Hände auf die Ohren, bis sie feststellen musste, dass sie die Hände nicht wirklich bewegen konnte.

Also noch einmal die Augen. Vorsichtig blinzelt sie und dieses Mal war es besser.

Sie sah sich um und stellte fest, dass sie sich wohl im Krankenflügel der Hölle befand. Aber irgendwie sah sie nur die Hälfte von dem, was sie sehen sollte.

Vorsichtig versuchte sie noch einmal die Hände hochzuheben und dieses Mal funktionierte auch das.

Sie berührte ihr Gesicht und ertastete einen Verband über ihrem rechten Auge.

Wieso..?

Dann stürzte alles auf sie ein, rasend schnell schossen die Bilder durch ihren Kopf, der Himmel, die Erzengel, das Buch, das Feuer, der Kampf, Uriel, ihr Gesicht, Cas, Jay… CAS!

Oh Gott, Cas, was hatte sie getan, sie hatte ihn verraten, er hatte sie gesehen, er…Sie spürte wie sie kaum noch Luft bekam, ihre Atmung ging viel zu hektisch, als ihre Gedanken immer wilder kreisten.

Ging es Jay gut? Jay, sie musste sofort zu ihm!

Doch bevor sie sich auch nur ansatzweise aufsetzen könnte wurde sie an den Schultern gepackt und unsanft auf das Bett gepresst, sodass der Schmerz fast unerträglich wurde. 

"Du darfst dich nicht bewegen. Es ist alles gut, Versuch einfach ruhiger zu atmen, du hast eine leichte Panikattacke. Ganz ruhig…ja so ist es gut. Genau." 

Langsam hörte das Flimmern vor ihrem funktionierenden Auge wieder auf und sie drehte den Kopf, sodass sie den Mann sehen konnte.

Er war noch recht jung und lächelte ihr nun fröhlich zu. 

"Na also, so ist es doch besser. Wie geht es dir?" 

Sie versuchte etwas zu sagen, doch ihr Hals war so trocken, dass sie keinen Ton rausbekam. Er war jedoch schlau genug nach dem Wasserglas zu greifen und es ihr hinzuhalten. 

"Kleine Schlücke.", ermahnte er sie. Als sie etwas getrunken hatte, startete sie den zweiten Versuch etwas zu sagen, dieses Mal mit Erfolg. 

"Jay?" 

Er runzelte die Stirn. 

"Wie bitte?" 

"Jetarel. Ich bin mit ihm hierhergekommen, vermute ich. Geht's ihm gut? Kann ich zu ihm? Kann…" 

Er hob beschwichtigend die Hände. 

"Langsam, langsam, junge Dame. Ja ich erinnere mich, er ist auch hier. Er hat ziemlich schwere Brandwunden, die vermutlich Narben hinterlassen werden…aber keine Sorge, im Großen und Ganzen geht es ihrem Mann gut." 

Sie nickte erleichtert, bevor sie ruckartig den Kopf drehte. 

"Mann?!" 

Eine leichte Röte überzog seine Wangen. 

"Nun ja, du scheinst dich sehr zu sorgen und da dachte ich… "

"Nein", fiel sie ihm ins Wort. 

"Wir sind Freunde, vielleicht Geschwister, aber sonst nur Freunde… ich mein…Uähh, ist das widerlich." 

Sie verzog das Gesicht, als ihr Kopf automatisch zu nicht jugendfreien Szenen abschweifte.

Sofort kam ihr deshalb Cas in den Sinn und ihre halbwegs gute Stimmung war wie weggeblasen. 

The story of two demons, that are too dumb to surviveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt