Kapitel 7

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Vadim schielte nun in meine Richtung und ich hörte ihn sagen: „Wieso willst du mir meine Beziehung kaputt machen? Ich bin doch glücklich mit ihr!"

„Ja!", lenkte Diamond ein und sein Zorn legte sich augenblicklich.
"Aber wer weiß, wie lange noch?", murmelte er und legte Vadim eine Hand ans Herz. Dieser schob diese jedoch beiseite. Stille.

Plötzlich grub Diamond seine Hände in Vadims Schultern und meinte verbissen: „Ich erinnere dich noch einmal an unsere Abmachung: Trenn dich von ihr oder es wird für euch beide schlimm enden und du wirst leiden!"

Man, war der aggressiv!!!

Die Betonung lag eindeutig auf „ihr". Er hasste mich! Warum nur?
„Fass mich nicht an!", fauchte Vadim und wich zurück!
„Chill mal dein Leben, Alter! Musst du dich immer so aufregen?"

"Geht's noch? Du willst mich und Thea auseinanderbringen und ich soll chillen?!", rief er wutentbrannt. Diamond verdrehte genervt die Augen.

„Und auf deine Drohung: Meine Antwort lautet: Niemals!", entgegnete mein Freund schließlich ernst und unberührt. „Ach ja? Es war nur eine Warnung!", meinte Diamond. Vadim sagte: „Das nennst du eine „Warnung"? Ich dachte eher, es sei eine „Abmachung" in deinen Augen?" Er zog grinsend eine Augenbraue hoch.

„Ach, nenn es wie du willst!", fuhr ihn Diamond an. Sein Bruder lächelte triumphierend. Mittlerweile wunderte es mich, dass keiner der Leute um sie herum etwas merkte, geschweige denn eingriff. Gut, eingriff war vielleicht etwas übertrieben. Aber keine Menschenseele kümmerte sich um den blassen Mann und den auffällig ganz in schwarz gekleideten Mann und dass sich genau diese auffälligen Personen heftig stritten.
Bei dieser Menschenmenge; auf offener Straße.

Ich lauschte weiter und merkte, wie ein kühler Wind aufzog. Diamonds Kapuze hob sich an und so verdeckte er rasch wieder sein Gesicht. Plötzlich hörte ich ein Geräusch, welches mich auffahren ließ. Ich sah kurz hinter mich, doch da lief nur eine Katze umher. Ich sah erleichtert wieder um die Ecke, doch - sie waren weg! Ich fasste mir an die Stirn! Sie hatten sich bestimmt nur unsichtbar gemacht, damit niemand sie hören konnte. Doch da hörte ich bekannte Stimmen! Durch Vadims Blut konnte auch ich sie hören. „Was ist jetzt eigentlich genau dein Problem, hä?", fragte anscheinend Diamond.
„Du sollst ihr verdammt nochmal nichts antun!", zischte Vadim und ich konnte seine Wut förmlich schäumen sehen. „Ja und?!", provozierte sein Bruder ihn und sprach leise: „Ich will einfach nicht, dass Thea ...", Diamond nannte mich das erste Mal beim Namen, „... dich ebenso ins Verderben stürzt, wie Laila mich". Er seufzte unglücklich und strich sich übers Haar. „Du weißt doch nicht einmal, ob sie dich verlassen hat, oder ob ein anderer Grund dahintersteckt?", warf mein Freund ein. Bei der Erwähnung seiner Freundin färbten sich seine Wangen leicht rosa und er meinte: „Ich hätte nur gerne gewusst, wie es sich für dich anfühlt, eine Freundin zu verlieren, ...", er seufzte trotzig, „... die man so sehr geliebt hat...", murmelte er schließlich leise traurig. „Das gibt dir aber nicht das Recht, Thea mit deiner Gabe ihre Träume zu manipulieren!", erwiderte Vadim streng und mit „Ja", sah Vadims Bruder seinen Fehler, dennoch etwas gekränkt, ein.
Denn sein Bruder hatte nun mal Recht.

Schuldbewusst senkte er vermutlich den Kopf, da ich es im Nacken knacken hörte. Ich lauschte den Beiden weiter. Vadim sagte: „Das tut mir auch wirklich leid, dass Laila immer noch fort ist, aber mit mir passiert das nicht!" ... Diamond murrte etwas, woraufhin mein Freund bekräftigte: „Wirklich! Du brauchst dich um meine Zukunft nicht zu sorgen!"
"Diese liegt aber nicht in deiner Hand. Es gibt keine Garantie dafür, dass Thea dich nur als Retter anhimmelt und dich dabei doch nur benutzt, um dich dann auch zu verlassen!", rief Diamond. „Ich weiß!", murmelte Vadim, wobei Zweifel in seiner Stimme mitschwangen. Was, wenn er doch an seiner Meinung zweifelte und nun Diamond glaubte? Vielleicht ging er sogar so weit, dass er sich wirklich von mir trennte? Ich fasste es nicht! Er glaubte seinem fiesen Bruder mehr, als seiner Freundin und ließ sich von einem bereits geschehenen Ereignis beeinflussen.

The secret of... the bloody rageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt