Kapitel 21

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(Theas Sichtweise)
Ich saß jetzt seit einer Ewigkeit hier und hatte irgendwie Hunger. Das Abendessen von vor zwei Tagen war schon längst verdaut und ich brauchte endlich etwas Gescheites! Gut, der Müsliriegel gestern war gut. Aber ich brauchte ganz viel Essen, wenn ich hier draußen war! Ich seufzte. Ich schaute zu Skylar, die sich am Flyer in der Ecke bediente. „Guck mal, Laila,", rief ich, „sie scheint die Spinne gefunden zu haben!"
„Und sie scheint ihr zu schmecken!", fiel Laila auf. „Hey. Wie hast du eigentlich Vadim kennengelernt?", fragte mich Laila und sah mich fragend an. „Also...", begann ich. Mir fiel auf, dass ich noch niemandem genau meine Beziehung zu Vadim erzählt hatte. Und ich redete und lächelte glücklich, die Worte „Liebe" und „Hoffnung" in meinem Herzen!

10 Minuten später

„Und so rief er mich bald an und wir hatten ein erstes Date in einem Bed & Breakfast!" „Wo ihr die Nacht verbracht habt?", vermutete Laila schmunzelnd und grinste bis über beide Ohren. „Nein. Nicht sofort! Wir haben gewartet und nach einigen Dates dann trafen wir uns wieder in diesem Hotel und ja dann ist das eingetroffen, was du gemeint hast!", beendete ich meinen Vortrag mit einem verlegenen Lächeln.

Es klopfte. Jonathans Kopf lugte um die Ecke. Ich nickte. Er kam herein. „Wayne ist wieder da!", erzählte er und setzte sich zu uns. Verstohlen reichte er mir einen grünen Apfel: „Du hast heute wohl noch nichts gegessen, oder?" Ich nickte zustimmend. Mein Magen beschwerte sich leicht und ich lachte auf. „Wo ist Salavar?", erkundigte sich Laila. „Ich weiß nicht. Ich hab jeden Raum untersucht. Übrigens, habt ihr auch den Krach über euch mitbekommen?", fragte er uns mit besorgter Miene. Wir nickten. „Ich kann euch zum Teil beruhigen. Das waren nur die Vampire von Wayne! Aber er kam mir gerade entgegen. Er sei irgendwo bei einem Businessmann gewesen, erzählte er und wirkte aber irgendwie merkwürdig...", fand Jonathan und beugte sich näher zu uns, als könnte Wayne uns belauschen.
„Ich bin mir nicht sicher, aber habe seit einiger Zeit so ein Gefühl, dass er irgendwas vorhat!" „Mit uns?", fragte sich Laila und ihre Stimme wurde leiser. „Ich weiß es, wie gesagt, nicht, aber heute Morgen war ich in seinem Arbeitszimmer und auf seinem Schreibtisch fand ich eine merkwürdige Nachricht. Irgendwas mit, dass er jemanden vermisst und bald alles vorbei sein wird und er diesen jemand dann wiederhat!", berichtete Jonathan.

Skylar putzte sich. Jonathan griff in seine Tasche und warf ihr ein paar Körner hin. „Die hab ich von Salavars Napf!", murmelte er und sah Laila traurig in die Augen. „Ich vermisse sie. Ich hab Angst, dass Wayne ihr was angetan hat oder so!", befürchtete sie und hatte eine Träne in den roten Augen. „Oh man, Laila. Du tust mir so leid!" „Ach, weshalb ich eigentlich hier bin: Ich habe eine Idee, wie wir hier rauskönnen!", lächelte er uns zu.

Ich sprang hellauf begeistert auf. „Was?", seufzte ich vor Freude. „Naja... vielleicht klappt es, aber ich kann nichts versprechen!", sagte er und Laila sah mich an. „Das wäre so schön! Ich würde Diamond wiedersehen!" Es war so schön, sie so hoffnungsvoll zu sehen. „Ja und wie soll das aussehen?" „Wir könnten die Vampire da oben um Mithilfe bitten. Schließlich wollen die auch raus!" „Aber wie möchtest du die mit reinziehen?" „Tja, das ist die Frage", meinte Jonathan und rieb sich die Stirn. „Wir könnten ihnen durch Skylar eine Nachricht geben?", überlegte Laila. „Ja sicher, aber das würde Wayne auffallen". „Kannst du nicht unter einem Vorwand nach oben und einen Zettel unter der Türe durchschieben?", fragte Laila Jonathan, der sie grübelnd ansah.

„Das könnte klappen!", äußerte sich Jonathan. „Ich werde mir was ausdenken und jetzt mal Wayne fragen, wo Salavar ist, ok?" Wir nickten gleichzeitig. Hoffentlich klappte es! Ich schloss die Augen. Ich war plötzlich hundemüde. Ich war in der Nacht mehrmals hochgeschreckt, da ich komisches Zeug geträumt hatte. Ich gähnte.

Ich legte mich hin, doch weiter konnte ich nicht übers Zubettgehen denken, da sich die Türe quietschend öffnete. „Laila? Hörst du das?", wollte ich fragen, stellte aber im selben Moment fest, dass ich allein in dem großen, dunklen Zimmer war. Das war unheimlich. „Hallo Thea!", hörte ich die schmierige Stimme von meinem Entführer. „Was wollen Sie?", fragte ich mit zittriger Stimme und sah an ihm vorbei. „Was ich will? Aus dir eine Kriegerin machen, die es zu schätzen weiß, der Unsterblichkeit begegnet zu sein!", verdeutlichte Wayne mir sein Vorhaben.

The secret of... the bloody rageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt