Kapitel 11 - Treffen mit der Vergangenheit

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POV Peter

Es waren mittlerweile zweieinhalb Monate vergangen seitdem ich und auch Cassi in den Tower gezogen waren. Wir zwei verstanden uns nun gut, auch wenn ich immer noch nicht sehr viel über sie wusste, vertraute sie mir weitestgehend. Mit den anderen verstand sie sich soweit auch ganz gut, nur mit Tony geriet sie ab und zu aneinander.
Einmal war es so ausgeartet, dass Tony versucht hatte mit seinem Repulsor auf sie zu schießen und sie daraufhin ihn mit einem Windstoß so heftig umgeworfen hatte, dass er fast Steve mit dem Repulsor getroffen hätte. Keiner von uns wusste so recht, wie wir die zwei zur Vernunft bringen konnten, also ließen wir es vorerst. 

Zu der neuen Organisation, welche sich "La disgrazia", kurz DGA nannte, was italienisch war und übersetzt "das Unheil" bedeutete, hatten wir einiges herausgefunden. Sie hatten an der Westküste einen Hauptsitz, waren dann allerdings nach New York gekommen, da sie hier allem Anschein nach etwas suchten. Was genau war uns nicht bekannt, aber einige von uns vermuteten, dass sie es auf Cassandra abgesehen hatten.

Warum war uns erst nicht ganz klar, allerdings hatten wir vor zwei Wochen herausgefunden, dass ihre Mutter wohl in der Kindheit bei HYDRA gefangen war und dort Kräfte bekam, wie Cassandra sie heute besaß. Sie selbst wollte es erst nicht glauben, aber ihr Patenonkel erzählte ihr schließlich von der Vergangenheit ihrer Mutter.
Die zwei und ihr Vater waren beste Freunde gewesen, weshalb er ihr Patenonkel wurde und schwor, wenn sie einmal nicht mehr da wären, auf Cassandra acht zu geben.

Auf einmal wurde ich aus Gedanken gerissen, da sich jemand neben mich gestellt hatte. Es war Cassi. Sie sah mich mit einem kurzen Lächeln an und wir gingen gemeinsam zum Wagen. Eigentlich holte Happy uns immer ab, aber irgendwie hatte sie es geschafft die Anderen dazu zu überreden, dass sie selbst fuhr. So stiegen wir ein und und fuhren, den uns altbekannten Weg, zum Tower. Dort angekommen ging ich in die Küche und sie in ihr Zimmer.

Sie war, auch wenn ich eine Art bester Freund war oder eher gesagt ihr einziger, sehr zurückhaltend. Sie hatte mir erzählt, was damals passiert war mit ihren Eltern und wie ihr Leben ab da war.
Cassandra hatte es nicht unbedingt einfach, aber sie kam damit klar.
Ich hatte auch ein paar mal bemerkt, wie sie sich Nachts rausschlich, aber hatte nichts gesagt oder gemacht. Sie brauchte ihre Zeit für sich, auch wenn sie fast immer alleine war.
Ich widmete mich meinem Essen, bis ich merkte wie die anderen Avengers kamen.

POV Natasha

Wir kamen gerade von einer Mission wieder, als ich Peter in der Küche sitzen saß. Er erblickte uns ebenfalls und begrüßte uns mit einem Lächeln.

,,Hey Kleiner, wo ist denn unser Muffel?" fragte Tony ihn mit einem provokanten Ton.

,,Hör auf sie so zu nennen, nur weil du nicht mit ihr klar kommst ist sie keine Bedrohung. Vielleicht höchstens für dein Ego." ertönte es jetzt von Bucky.

,,Sie ist in ihrem Zimmer und macht irgendwas." antworte Peter ihm jetzt, ohne Tony auch nur anzuschauen.

,,Tja wo auch sonst. Verkriecht sich in ihrem Zimmer und tut auf geheimnisvoll. Sie ist nicht wirklich hilfreich, warum genau ist sie seit 2,5 Monaten nochmal hier? Sie bemüht sich noch nicht mal mit uns zu arbeiten. Sie ist nicht zu gebrauchen." kam es nun wieder von Tony.

,,Tony es reicht!" schrie ich ihn jetzt an. Da bemerkte ich erst, dass Cassandra im Raum stand. Die anderen hatten es wohl auch erst nach mir bemerkt, denn sie sahen sie jetzt ebenfalls an.

POV Cassandra

Ich hatte ein paar Stimmen gehört, also ging ich aus meinem Zimmer in die Küche und hörte, wie Tony über mich sprach. Sie hatten mich erst nicht bemerkt, doch jetzt sahen sie mich alle an.
Tony drehte sich als letztes um, da er mit dem Rücken zu mir stand und gab ein Ups  von sich. Ich hingegen stand nur da und sagte nichts. Ich merkte wie mein Körper heißer wurde und mir Tränen in die Augen stiegen. Ich wusste, dass Tony nicht mit mir klar kam, aber so etwas zu sagen ohne meine Vergangenheit zu kennen, machte mich wütend und traurig zu gleich.

Ich war eine eher verschlossene Person, nur mit Peter hatte ich ab und zu mal über die Vergangenheit geredet. Ich mochte ihn und vertraute ihm auch, aber es gab Dinge die wussten weder er, noch die anderen Mitglieder des Teams.
Ich stand nach wie vor, wie angewurzelt da bis ich mich wieder fing. Ich ging in mein Zimmer und schlug die Tür zu.

Dann hörte ich Natasha ,,Super gemacht Tony. Ganz Klasse." sagen und das ich es verstand sagte mir, dass sie auf dem Weg zu mir war. Allerdings war mir nicht nach reden, also ging ich zu meinem Tisch, nahm die Jacke und stürmte wieder aus dem Zimmer. Natasha begegnete mir auf halben Weg, aber ich ging weiter zum Fahrstuhl.
Keiner der Anwesenden hielt mich auf, denn sie wussten inzwischen, dass Tony eine Schwelle übertreten hatte und wollten vermutlich nicht noch einen Repulsor-Wind-Zwischenfall.

Draußen angekommen irrte ich einige Zeit um her, da ich keinem wirklichen Plan hatte, was ich machen wollte, aber dann entschied ich mich auf das Haus zu gehen, wo Peter und ich manchmal waren. Ich hatte den Verdacht, dass er dort vielleicht auf mich warten würde, aber das tat er nicht. Es kam nur eine Nachricht von ihm.

Du möchtest alleine sein, aber falls was ist ,schreib mir. Ich weiß wo du bist. Es tut mir leid.

Ich antwortete nicht, sondern starrte nur in den Himmel und lauschte den ganzen Geräuschen. Die Umgebung beruhigte mich und meine Wut verflog langsam.
Ich vernahm nach einiger Zeit, wie jemand die Feuertreppe hochkam und dachte es wäre Peter.

,,Parker, geh bitte. Ich möchte alleine sein." sagte ich zu der Person ohne sie anzuschauen, als dann aber kein Wort zurückkam schaute ich sie an.
Erschrocken sprang ich auf und betrachtete meinen gegenüber. Er hatte seine Kapuze auf, aber einige Strähnen seines Haares fielen ihm ins Gesicht. Reflexartig zog ich die Waffe heraus und versteckte sie hinter meinem Rücken, damit ich auf das Schlimmste vorbereitet war.

POV ????

Da stand sie nun. Ihr Blick war zum Todlachen, aber ich musste mich beherrschen, schließlich hatte ich einen Auftrag. Sie brauchte noch kurz um sich wieder zu fangen, aber da begann sie schon zu reden.

,,Ich kenn dich. Du bist doch der Typ von der Brooklyn Bridge, der mich angegriffen hat." stellte sie fest und ging noch einige Schritte zurück.

,,Ja das bin, du hast dich damals gut geschlagen. Aber das du mich immer noch nicht erkennst, ist etwas verletzend." antworte ich ihr lässig mit einem breiten Grinsen.

Sie schaute mich einige Minuten an, bis ihr Gesichtsausdruck sich veränderte. Ihre Augen weiteten sich, wodurch ihre blauen Iriden noch mehr herausstachen. Sie war vermutlich darauf gekommen, wer ich war.

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1144 Wörter

The living ghost- die Vergangenheit in der Zukunft (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt