Kapitel 38 - Chancen

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POV Cassandra

Wir schauten beide auf des Meer und sprachen darüber, wie es weitergehen sollte. Tyler machte mehrere Male die Bemerkung, dass wir doch einfach hier bleiben könnten, aber ich wollte es nicht. Ich konnte es nicht. Ich musste dem Team erklären, was geschehen war. 

,,Ich kann nicht hier bleiben. Ich muss die Sache erklären und mit den anderen reden.".

,,Musst du wirklich? Oder ist es nur dein Gewissen?" fragte Tyler mich nochmal. 

,,Tyler, ich bin nicht aus freien Stücken nach New York gekommen." fing ich an zu sprechen. Ich hatte ihm gegenüber bisher nicht erwähnt, warum ich überhaupt wieder hier war. 

,,Wie meinst du das?" , er sah mich fragend an. 

,,Du warst noch keine 24 Stunden weg, als zwei eurer Agenten bei mir waren. Ich musste sie widerwillig töten und schuld daran ist..." , aber anstatt weiter zu sprechen hielt ich inne. War es wirklich dir richtige Entscheidung es ihm zu sagen? 

,,Wer war es? Rede mit mir!" , Tyler packte mich an den Schultern. 

,,Dein Vater." sagte ich so leise wie möglich, in der Hoffnung er würde es nicht verstehen. Doch er tat es. 

Aber anstatt auszurasten, wie ich es erwartet hatte, blieb er ruhig. Er zog mich in die gefühlt hundertste Umarmung heute. Man darf das nicht falsch verstehen, ich mochte seine Nähe, aber irgendwann wurde es zu viel mit den Umarmungen. Ich drückte mich wieder weg von ihm und begann wieder zu sprechen. 

,,Also können wir jetzt zurück?" fragte ich ihn. 

,,Nur unter der Bedingung, dass ich erst noch mit zu dir kommen darf. Ich kann euch helfen." 

,,Das geht nicht. Die anderen werden dich umbringen, wenn ich dort mit dir auftauche." sprach ich besorgt.

,,Cassi, ich kann euch helfen. Außerdem habe ich die Wahl mich weder meinem Vater zu erklären oder den Avengers. Und da wähle ich lieber dein Team." 

,,Ich werde sicherlich auch nicht mit offenen Armen empfangen werden, aber okay." gab ich letztendlich nach, da ich wusste, dass er recht hatte.

Damit war die Diskussion beendet und wir machten uns bereit für die Rückreise. Ich nahm seine Hand und schloss die Augen. Anschließend konzentrierte ich mich auf das Wohnzimmer im Tower, wo wir meistens nach den Missionen gesessen hatten. Es gab zwar einen Konferenzraum ein paar Etagen tiefer, aber den nutzten wir nicht oft. Zumindest nicht solange, wie ich im Tower gelebt hatte. Das gewohnte Gefühl überkam mich und kurz darauf vernahm ich gedämpfte Stimmen. 

Ich öffnete die Augen und hielt Tyler fest. Es bekam ihm nicht sonderlich gut mit dem Teleportieren. Wir standen nicht direkt im Wohnzimmer, sondern am Fahrstuhl. Die meisten Anwesenden standen mit dem Rücken zu uns, bis auf Bruce, Clint und Natasha. Clint war dabei der Erste, der uns sah und richtete seinen Bogen mit gespannten Pfeil auf uns. Tony, der uns bisher nicht bemerkt hatte, fuhr Clint jetzt an. 

,,Legolas, nimm das Ding runter. Du bezahlst sonst das Loch in der Wand." 

,,Tony, dreh dich um." sagte Clint zu ihm und er tat es. Nun schauten auch die restlichen Avengers zu uns. 

Ich wusste mir nicht anders zu helfen als ein freundliches Lächeln aufzusetzen und in den Raum zu laufen. Tyler stand ohne jeglichen Ausdruck neben mir und ließ seine Hand in meiner verschränkt. Keiner sagte etwas, bis Natasha auf mich zu kam und mir mein Schwert übergab. 

,,Danke." sagte ich zu ihr und sie nickte mir zu. 

,,Du musst uns jetzt einiges erklären." kam es nun von Steve. 

Ich stimmte zu und begann alles aus den letzten Monaten zu erzählen. Ich sprach über meine Wohnung, die Schule, meinen Nebenjob, den Abschluss, die Begegnung mit Tyler und wie die zwei DGA-Agenten mich angriffen und ich deshalb zurück kam. Alle hörten mir zu und ließ mich ausreden. George hielt ich aus all dem raus, da er nichts damit zu tun hatte. Als ich zum Schluss kam, stellte mir Tony unzählige Fragen, welche ich auch versuchte bestmöglich zu beantworteten. 

,,Jetzt hab ich mal eine Frage..." begann Bucky zu sprechen und zeigte dann mit dem Finger auf Tyler, ,,Was macht er hier?"

,,Ich kann euch helfen." erklärte Tyler es ihm knapp. 

,,Wie meinst du das?" fragte Tony nun wieder. 

,,Ihr habt schon einige unserer Quartiere gefunden, aber das waren noch längst nicht alle. Ich selbst kenne auch nur einige, darunter auch die Hauptzentrale. Nur die Zentrale selbst bewahrt alle Dokumente zu den anderen Standtorten auf und ich kann euch die Möglichkeit geben, der DGA ein Ende zu setzen." erklärte er. 

,,Das ist doch eine Falle." warf Tony nun wieder ein. Ich verdrehte innerlich die Augen und ergriff das Wort. 

,,Wir können ihm vertrauen." 

,,Sagt diejenige, die vorhin mit ihm rum geknutscht hat." erwiderte Tony mir. 

,,Ich verstehe euer Misstrauen gegenüber ihm. Ihr müsst es nicht verstehen, was ich empfinde. Ihr solltet mir aber dennoch vertrauen." 

,,Sie hat recht." verteidigte Natasha mich. 

,,Okay Tyler, dann schieß mal los." sagte Tony zu ihm- nach wie vor mit etwas Misstrauen in der Stimme. 

Tyler fing an alles über die Hauptzentrale zu erzählen. Wo sie sich befand, wo welche Räume waren, die Schichtwechsel der Agenten und noch viele andere Dinge. Wir erhielten genug Informationen um einen guten Plan entwickeln zu können. Die Zeit verging und es wurde dunkel. Ebenfalls musste Tyler gehen, da sein Vater ihn bereits unzählige Male angerufen hatte. Wir liefen runter, raus aus dem Tower, damit wir uns verabschieden konnten. 

,,Ich möchte nicht, dass du gehst." sagte ich ängstlich zu ihm. 

,,Alles wird gut. Ich melde mich bei dir." sagte er ruhig zu mir und küsste mich dann. Er lief los, ohne sich noch einmal um zu drehen.

Wie in Trance machte ich mich auf den Weg nach oben. Als sich die Fahrstuhltüren öffneten hörte ich, wie die Avengers am diskutieren waren. Ich lief zu ihnen und hörte nur stumm zu. Keiner von ihnen vertraute Tyler so wirklich, dennoch war ihnen auch bewusst, dass es die einzige Chance war, die wir bekamen.

Nach einiger Zeit kamen wir zu dem Punkt, dass uns die Diskussionen nicht weiterbrachten und wir ebenfalls erstmal mit Fury reden mussten. Also gingen wir alle schlafen. Es war komisch wieder hier zu sein, da nichts in dem Zimmer von mir verändert war. Alles lag noch an seinem Platz, so wie ich es zurück gelassen hatte. Ich hörte ein Klopfen an der Tür und ging zu dieser um sie zu öffnen.

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1053 Wörter

Hey,

Ich wünsche euch erstmal einen schönen Freitag und ein schönes Wochenende :)
Ich wollte mich einmal für die 200 Votes bedanken und auch insgesamt dafür, dass die Story schon fast 3K reads hat. Die nächsten Kapitel sind alle schon fertig und ich hoffe sie werden euch gefallen.
Wenn alles soweit nach Plan läuft, dann werden die aller letzten Kapitel nächste Woche Freitag online kommen.

Das war es erstmal wieder von mir. Und gebt mir doch gerne Feedback in den Kommentaren oder votet.

~ sincerly deadfish

The living ghost- die Vergangenheit in der Zukunft (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt