POV Erzähler
Er starrte sie an. Sie starrte ihn an. Beide standen wenige Meter voneinander entfernt, aber rührten sich nicht. Keine Miene zog sich durch die Gesichter. Keiner wusste, was jetzt geschehen würde.
Würden sie kämpfen vor allen? Würde er gehen? Oder vielleicht sie? Würden sie sich in die Arme fallen? Keiner von beiden wusste es.
Er ließ seine Augen von unten nach oben über sie gleiten. Er schaute mit seinen ruhigen braunen Augen in ihre eisblauen Augen. Sie standen sich gegenüber nach langer Zeit. Nach allem was geschehen war.Beide blendeten alles um sich herum aus. Die Gespräche, die Freudenschreie der Absolventen, das Schluchzen der stolzen Eltern. Es war so, als gäbe es nur die beiden. Er zögerte kurz, aber durchbrach den Bann der Stille, welchen beide umgab.
,,Du trägst ihn also?" , er richtete bei diesen Worten seine Finger auf ihre linke Hand.
Sie erwiderte nichts, steckte nur die Hand hinter ihren Rücken.
Es war nicht so, dass sie nichts sagen wollte, nur konnte sie nicht. Ein Kloß steckte ihr im Hals. Es vergingen weitere Minuten in denen sie nur da standen und nichts sagten. Sie schauten sich nur in die Augen, bis jemand sie beide aus ihrer eigenen kleinen Welt herauszog, in die Realität zurück.,,Katharina, kommst du?" ertönte die Stimme von George irgendwo aus der Menge.
Sie wandte sich um und ging, doch ein letztes mal drehte sie sich herum zu ihm, in der Hoffnung er wäre noch da. Leider war er es nicht und so lief sie weiter, bis sie bei ihrem Freund ankam.POV Cassandra
,,Alles klar bei dir? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen?" fragte er mich.
,,Ja alles gut. Ich dachte da wäre jemand den ich kenne, aber ich hab mich getäuscht." stammelte ich. Ich stand immernoch neben der Spur.
Wie hatte er mich gefunden? Was wollte er von mir? Fragen über Fragen schossen mir durch den Kopf.
,,Was hälst du davon, wenn wir jetzt mit Kate essen gehen und heute Abend noch auf eine Party?" fragte George mich und legte seinen Arm um mich herum.
,,Klingt gut. Wo gehen wir hin Essen?" stimmte ich zu.
Wir liefen zum Auto und ich setzte mich ans Steuer. Kate und George stiegen ebenfalls ein. George hatte beschlossen, dass wir in unserem Lieblingsdiner essen würden. Er meinte es wäre ein gebührender Abschluss für die gesamte Zeit. Und er hatte recht.
Wir redeten über die Schulzeit, die Zukunft, darüber das ich ihn besuchen würde. Stunden vergingen, bis wir uns auf den Weg zur Party machten. Vorher setzte ich Kate und ihn bei ihnen ab und fuhr noch zu mir. Wir wollten uns umziehen, die Zeugnisse sicher verstauen und verabredeten uns für in 30 Minuten wieder bei ihm.Sein Haus und meine Wohnung lagen mit dem Auto um die 5 Minuten auseinander. Ich schloss die Wohnungstür auf und ging hinein. Es dauerte wenige Minuten, bis ich mich für ein Outfit entschieden hatte. Ich zog meine schwarze Mom-jeans an, dazu ein Stricktop und meine Converse. Eine schwarze Jacke nahm ich mir auch noch mit.
Nach 10 Minuten verließ ich meine Wohnung wieder und lief zum Auto. Ich öffnete die Tür, als ich auf der anderen Straßenseite wieder ihn sah. Er trug nun andere Sachen. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, also stieg ich ein und fuhr konzentriert zu George.Dort angekommen wartete er bereits auf mich. Er stieg ein und schaute mich besorgt an.
,,Ganz sicher, dass es dir gut geht? Du bist immernoch so blas."
,,Ja bin ich. Vermutlich ist es nur das Wissen, nie wieder diesen Drecksladen von Schule betreten zu müssen, aber dich gehen zu lassen." erwiderte ich mit einem kurzen Lächeln.
Er nahm meine Hand und drückte sie. Er gab mir das Zeichen loszufahren und ich tat es. Wir kamen auf der Party an, welche schon auf Hochtouren lief. Wir beide schnappten uns was zu trinken und setzten uns auf eine Couch. Es kamen ein paar Leute vorbei, die mit George im Basketballteam gespielt hatten. Wir redeten, tranken und machten uns über die Lehrer lustig.
Um uns herum ging genau dasselbe ab. Es war eine typische Party mit knutschenden Leuten, Alkohol und Pizza. Die Stunden vergingen und irgendwann machten wir uns auf den Weg nach Hause. Ich war glücklich und das realisierte ich jetzt wieder einmal zu 100%. Ich nahm Georges Hand und wir liefen zu ihm. Das Auto ließ ich stehen, da ich zu betrunken war um noch zu fahren.
Wir kamen nach 20 Minuten bei ihm an und ich verabschiedete mich. Danach machte ich mich auf den Weg nach Hause.Ich kam nach 15 Minuten an und schleppte mich die Treppen hoch. Ich war fertig vom Tag und müde vom Alkohol. Ich holte die Schlüssel raus und öffnete die Tür. Ohne das Licht anzumachen ging ich in meine Küche und holte mir ein Glas Wasser. Ich setzte mich gerade, als in meinem kleinen Wohnzimmer gegenüber das Licht anging.
Das Adrenalin was schlagartig durch mich fuhr, ließ mich wach werden. Ich zog meinen Dolch aus einem versteckten Fach in der Küche und ging langsam in die Stube.
Im Unterbewusstsein war mir eigentlich klar, wer da saß. Nur der Alkohol vernebelte meinen Verstand etwas.
Ich stubste die Tür auf und schaute ihn an. Er saß im Sessel und hatte ein Buch in der Hand. Dieser Anblick ließ mich kurz Schmunzeln und ich ließ den Dolch sinken.,,Den benutzt du also auch." sagte er ohne aufzusehen.
,,Wie hast du mich hier gefunden?" , ich ging auf das Sofa zu und setzte mich. Ich rieb mir die Schläfen. Der Alkohol war wohl zu viel gewesen, denn er verursachte Kopfschmerzen.
,,Ich beantworte dir diese Fragen morgen Cassi oder lieber Katharina?" , nun schaute er mich an.
,,Lass mich." , Ich richtete mich auf und ging zum Schlafzimmer. Ich streifte mir die Schuhe noch von den Füßen und viel wie Tod ins Bett. Was er jetzt machte, war mir in diesem Moment egal.
POV Tyler
Ich blieb reglos in dem Sessel sitzen und schaute ihr nach, als sie den Raum verließ. Sie hatte sich in gewisser Weise verändert, aber in eine positive Art. Ich wusste nicht wo sie bis eben gewesen war, aber als sie sich gesetzt hatte kam eine leichte Fahne von Alkohol zu mir herüber, weswegen ich sie ins Bett schickte und nicht auf ihre Frage antwortete. Nach etwa 30 Minuten ging ich zu ihrem Schlafzimmer und sie lag eingerollt, wie ein Baby, in ihrem Bett. Sie schlief sehr ruhig, was an ihrer Atmung zu erkennen war. Ich machte keine Anstalten und ging zurück ins Wohnzimmer. Ich nahm mir ein Kissen, eine Decke und legte mich aufs Sofa, zumindest versuchte ich es. Aber das Sofa war zu kurz für meine 1,85m. Also blieben mir nur 2 Möglichkeiten übrig, weder würde ich wach bleiben oder mich zu ihr zulegen.
Ich entschied mich für die zweite Möglichkeit, da ich seit gut 20 Stunden wach war. Ich legte mich also neben sie und drehte meinen Kopf zu ihr. Sie sah niedlich aus, fast harmlos. Jeder der sie so sehen würde, würde nicht damit rechnen, wer sich dahinter eigentlich verbirgt. Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihr und schloss meine Augen.
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1211 Wörter>War es offensichtlich, dass es Tyler ist? Oder mit wem habt ihr gerechnet?
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The living ghost- die Vergangenheit in der Zukunft (Avengers FF)
FanfictionCassandra Edwards ist 17 Jahre alt und nicht so wie andere vielleicht denken. Geboren in Los Angeles, der Stadt der Engel, lebt sie seit vielen Jahren in Queens, New York. Für viele Menschen ist sie unsichtbar, an ihrer Schule eine klassische Außen...