Kapitel 26 - neues Leben

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-DREI MONATE SPÄTER-

POV CASSANDRA

Ich verließ seit Tagen wieder mein kleines Apartment. Ich lebte nun seit gut drei Monaten in einer Kleinstadt in der Nähe von Montreal. Die Menschen hier in Joliette waren nett und glücklicherweise nicht so aufdringlich. Meine Wohnung war trotz ihrer Größe sehr gemütlich.
Ich schloss gerade die Tür, als meine Vermieterin die Treppe hochkam.

,,Hallo Katharina, wie geht es dir? Wie läuft es mit den Prüfungen?" fragte sie mich lächelnd.

,,Hallo Marlene, mir geht es soweit gut und die Prüfungen sind fast durch. Eine letzte noch und dann sollte ich meinen Abschluss haben. Wie geht es dir?" antworte ich ihr freundlich.
Wir tauschten noch ein paar Freundlichkeiten aus, bevor ich mich auf den Weg zum Markt machte.

Ich lebte eher abgeschieden von den Menschen, dennoch war es anders als in New York. Ich musste mich hier nicht großartig verstellen, denn hier kannte mich niemand. Ich hatte einen neuen Namen, einen mehr oder weniger neuen Nebenjob und machte gerade meinen Schulabschluss. Ich hatte zwar etwas getrickst, da ich eigentlich erst im Junior-year war und nicht im Senior-year, aber es kümmerte mich nicht. Ich konnte den Stoff schnell aufholen und somit würde ich meinen Abschluss schon eher machen.
Doch das beste an dieser ganzen Sache war, dass ich ein Leben abseits von New York und dem Chaos führte und fast niemand wusste, wo ich steckte.

Ich lief zum Markt und kaufte einige kleine Dinge, wie Obst und Gemüse. Anschließend machte ich mich auf den Weg zu meinem Stamm-Bücherladen. Dort schaute ich mich um und kaufte ein paar neue Bücher. Nach einem kleinem Gespräch mit der Verkäuferin, welche auch Besitzerin des Ladens war, ging ich in den kleinen Park. Ich setzte mich auf eine Bank und holte mein Buch heraus. In den letzten Wochen, hatte ich unzählige Bücher gelesen, wenn ich nicht gerade beruflich oder mit der Schule beschäftigt war.

Mein neuer Job, welcher nicht wirklich neu war für mich, war eine Art Kopfgeldjägerin. Ich stieß durch Zufall darauf, als ich einen Mann schnappte, welcher seit Monaten von der Polizei gesucht wurde. Die Summe war nicht gerade klein, also fing ich an so mein Geld zu verdienen. Auch wenn ich es versuchte, kam ich von manchen Dingen einfach nicht los.
Mein Leben war ein komplett anderes hier, aber ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, das mir einige Menschen fehlten.
Ich klappte mein Buch wieder zu, da meine Gedanken zu etwas anderem wanderten.
Ich fasste einen Entschluss und nahm das kleine Notizbuch aus dem Beutel. Ich hatte in letzter Zeit darüber vermehrt nachgedacht, aber war mir unsicher gewesen. Ich stand auf und ging zu einer Telefonzelle. Nachdem ich die Münzen eingeworfen hatte und die Nummer eintippte, wartete ich. Es klingelte und eine Frau nahm ab.

,,Hallo, wer ist da?" ,meldete sie sich.

,,Hallo, ich bin es. Bitte bleib ruhig. Bist du alleine?" fing ich an zu reden.

,,Ja bin ich. Cassi, wie geht es dir? Wo bist du? Was machst du?" bombardierte die Frau mich mit Fragen.

,,Natasha bleib ruhig. Mir geht es gut und ich bin weit genug von allem weg. Ich wollte mich bei dir melden, damit du weißt, dass alles in Ordnung ist." erklärte ich ihr alles.

,,Bitte sag mir wo du bist. Ich werde dich nicht suchen. Versprochen." flehte sie schon förmlich durch den Hörer.

,,Tut mir leid Natasha, es geht nicht." .

,,Schon in Ordnung. Wirst du wieder kommen?" fragte sie mich weiter.

,,Im Moment nicht. Sobald ich bereit bin, dann komme ich vielleicht zurück." antwortete ich, als Stimmen bei ihr im Hintergrund zu hören waren.

,,Es tut mir leid. Ich muss los, es war schön dich gehört zu haben, du fehlst hier einigen Leuten sehr. Meldest du dich wieder?"

,,Ja, das werde ich und bitte sag den anderen nichts hiervon. Ich melde mich bei ihnen, wenn ich soweit bin." waren meine letzten Worte an sie, bevor sie auflegte.
Natasha versprach mir nichts zu sagen. Ich hoffte, dass ich mich auf sie verlassen konnte.

Ich ging von der Telefonzelle wieder zu meiner Wohnung. Es war gerade mal halb 4. Ich setzte mich aufs Bett und überlegte. Bis ich mich zu etwas entschied, wobei ich mir nicht sicher war, ob es nicht doch eher ein Fehler war. Aber ich hatte mich bereits bei Natasha gemeldet, also hatte die andere Person dasselbe Recht etwas von mir zu hören.
Ich nahm wieder mein Notizbuch und mein Handy in die Hand. Entschlossen tippte ich die Nachricht, doch ich schickte sie nicht ab. Ich löschte sie stattdessen wieder und setzte mich an meinen kleinen Esstisch in der Küche. Ich nahm mir einen Zettel und schrieb Phil einen Brief.
Bei ihm hatte ich mich auch gemeldet, allerdings nie telefonisch, sondern nur per Brief. Ich schickte sie an unsere alte Wohnung, da er sich dort manchmal noch aufhielt. Drei mal kam auch schon eine Antwort. Phil war der einzige, der meinen Wohnort kannte. Nur meine Adresse nicht.
Ich beschloss noch mein Buch weiter zu lesen, als ich mit dem Brief fertig war.

POV Peter

Natasha stand mit dem Rücken zu mir und telefonierte. Ich bekam noch den letzten Satz von ihr mit, bevor sie auflegte.

,,Mit wem hast du telefoniert?" fragte ich sie. Sie fuhr erschrocken rum und schaute mir in die Augen.

,,Parker, du weißt man belauscht keine Gespräche anderer Leute." ging sie meiner Frage aus dem Weg. Dennoch blieb ich standhaft.

,,Mit wem hast du telefoniert?" fragte ich erneut und machte einen Schritt auf sie zu.

,,Niemand wichtigem, sind die anderen fertig?" fragte sie mich

,,Ja, wir warten auf dich."

,,Okay dann lass uns gehen. Ich will nach Hause, diese Mission war anstrengend." , sie ging an mir vorbei.

,,Wenn es niemand wichtiges war, warum musstest du der Person versprechen nichts zu sagen?" hakte ich erneut nach.
Sie blieb stehen, drehte sich um und kam auf mich zu.

,,Wie viel hast du gehört?" fragte sie mich mit durchdringlichen Blick.

,,Nur deinen letzten Teil.". Ich hob bei diesen Worten schützend meine Hände.

,,Behalte es für dich Parker, sonst mach ich dir die Hölle heiß." drohte sie mir.

,,Wer war es? War sie es?".

Sie schaute mich nochmal kurz an und ging dann zurück zu den anderen. Aber das genügte mir als Antwort, da ihr Schweigen mehr als alles andere sagte. Cassi hatte sich bei mir ihr gemeldet. Ihr ging es also gut. Ein Gefühl der Erleichterung machte sich in mir breit. Allerdings wurde ich aus Gedanken gerissen, als Tony mich rief. Ich rannte zu ihm, aber war mit den Gedanken immer noch bei ihr. Ich würde Stillschweigen bewahren, aber würde nicht locker lassen, bis Natasha mir alles erzählte.

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1103 Wörter

The living ghost- die Vergangenheit in der Zukunft (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt