(TW: Im Kapitel ist die Sprache von Selbstverletzung und Blut. Wer damit Probleme hat sollte es lieber nicht lesen. Ich habe den Teil auch markiert.)
POV Tyler
Ich hörte, wie sie eine Tür zuschlug. Ich wusste nicht was ich machen sollte, also ging ich in den kleinen Flur und schaute wo sie war.
Die Tür, welche vor ein paar Momenten zu geschlagen wurde, war die Badtüre. Ich vernahm, dass sie sehr stark weinte. Ich ließ mich auf den Boden sinken und lehnte meinen Kopf an die Tür.Sie hatte recht. Es war in keinster Weise mein Recht gewesen hier aufzutauchen. Doch als ich sie sah, da konnte ich nicht anders. Ich wollte etwas sagen und öffnete den Mund, schloss ihn kurz darauf aber wieder. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Keine Worte würden das alles wieder in Ordnung bringen.
Ich saß also nur da und wartete, bis sie vielleicht wieder raus kam. Es verging einige Zeit. Vielleicht waren es nur 10 Minuten, vielleicht aber auch eine Stunde. Ich vernahm keine Geräusche mehr vom Badinneren. Ich hörte nur noch meine eigenen Atemzüge, bis zu diesem Moment.TW
Es war ein lautes Krachen und darauf folgte ein Splittern. Cassandra fing wieder an zu Weinen. Ich konnte nicht mehr länger warten, also trat ich gegen die Tür. Sie flog auf und ich erblickte sie zusammengekauert auf dem Boden sitzen. Überall lagen Splitter des zerbrochenen Spiegels und Blut war auch verteilt auf dem Boden. Erst nachdem ich den Boden begutachtet hatte, fiel mir ihre blutige Hand auf und ich ging zu ihr. Ich passte auf in keine Scherben zu treten und hockte mich neben sie.
TW ENDE
Ich merkte, wie eine gewisse Wärme Cassandra umgab, so als ob sie von innen heraus glühen würde. Dennoch legte ich meine Arme um sie und zog sie an mich. Sie versuchte sich erst gegen die Umarmung zu wehren, aber ließ nach einigen Versuchen davon ab. Ihr war genauso klar wie mir, dass sie im Moment zu schwach war. Ihre Tränen wurden weniger und wir saßen nur noch still da. Ihr Atem wurde sehr ruhig und auch ihr Körper hörte auf zu glühen. Sie drückte sich einige Centimeter von mir weg und schaute mir in die Augen. Ihre Augen waren komplett rot und leicht geschwollen. Wir saßen so einige Minuten da, bis ich mich wieder fing.
,,Komm, ich helf dir." ,durchschnitt ich die Stille und hob sie hoch.
Sie war nicht sonderlich schwer, aber nicht auf Scherben zu treten war dennoch eine Herausforderung.
Ich ging mit ihr in ihr Zimmer und setzte sie auf das Bett. Sie hockte nur da und schaute mich an. Ich ging zurück ins Bad und suchte nach Desinfektionsmittel, einem Verband und noch ein paar anderen Dingen. Mit den Sachen machte ich mich auf den Weg zurück ins Zimmer und setzte mich zu ihr. Ich nahm ihre Hand und säuberte sie. Danach desinfizierte ich die Wunden und gab etwas Salbe darauf. Zum Schluss verband ich ihre Hand. Erst jetzt fiel mir auf, dass sowohl an ihrer Kleidung, aber auch an meiner, Blut klebte.Ich stand auf und lief zu ihrem Schrank, der wohl bemerkt sehr unordentlich war. Ich nahm eine Jogginghose und ein T-shirt heraus und gab es ihr. Danach ging ich aus dem Zimmer raus, damit sie sich umziehen konnte. Ich zog mich gleichzeitig auch um und ging dann ins Bad. Ich nahm die Scherben des Spiegels und legte sie in den Müllbeutel, den ich gefunden hatte. Ich befreite das komplette Bad von Blut und Scherben. Nachdem ich fertig war, ging ich wieder zu ihr. Sie saß immernoch in den selben Sachen von vorhin da und schaute mich mit ihren verweinten Augen an.
,,Ich mache uns etwas zu Essen. Ach und bitte zieh dich um." sagte ich zu ihr und ging in die Küche.
Ich entschied mich dazu Nudeln zu kochen, da es das einzige war was ich gekauft hatte. Ich bereitete alles vor und holte sie nach etwa 30 Minuten zum Essen.
Cassandra zögerte kurz, aber begann dann zu essen. Allerdings stocherte sie mehr darin rum, als zu Essen. Nach dem Essen saßen wir uns gegenüber und schwiegen. Ich wollte eigentlich noch einiges loswerden, aber im Moment ging es nicht.,,Wollen wir spazieren gehen oder etwas anderes machen?" fragte ich sie.
,,Spazieren. Ich muss mein Auto noch holen." gab sie leise von sich.
,,Okay dann zieh dich um. Ich kümmere mich hier um alles." , bei diesen Worten nickte sie nur und verließ den Raum.
Ich schaute ihr noch kurz hinterher, bis ich mich dem Säubern der Küche zu wandte.
Als wir beide fertig waren, trafen wir uns im Flur und gingen hinaus. Es war nicht zu warm, da es vorher auch noch geregnet hatte. Wir liefen schweigend nebeneinander her. Cassandra schaute sich die ganze Zeit um, so als ob sie Angst hätte, dass jeden Moment etwas passiert. Nach 40 Minuten waren wir an ihrem Auto angekommen und stiegen ein, um zurück zu fahren.Zurück in der Wohnung, ging sie wieder in ihr Zimmer. Ich lehnte mich an den Türrahmen und schaute sie an. Sie tat es mir gleich mit ihren eisblauen Augen.
Ich fasste den Mut und setzte mich zu ihr. Ich nahm ihre Hand und began zu sprechen.,,Mir war bewusst, dass dieses Geschenk nichts wieder gut machen würde. Du hast recht, ich hätte hier auch nicht so auftauchen sollen, aber ich wollte dich nicht schon wieder gehen lassen. Ja, anfangs war das alles ein Auftrag, aber umso mehr Zeit wir wieder miteinander verbrachten, desto mehr vergaß ich es. Dich auf der Gala zu sehen und dir das anzutun, war das Schwierigste für mich. Ich musste die Fasade aufrecht erhalten, dass du für mich lediglich ein Auftrag bist. Mein Dad hat mich beauftragt, allerdings weiß er nicht, dass ich dich gefunden habe und so wird es bleiben. Ich habe dir versprochen, dich zu schützen und das tue ich jetzt." beendete ich meine Erklärung.
Sie erwiderte nichts, sondern verschränkte nur ihre Hand in meiner. Nach einigen Minuten fing sie an zu sprechen.
,,Danke für das Geschenk." flüstere sie mir zu. Ich lächelte nur und zog sie zu mir. Ich legte meine Arme um sie und gab ihr einen Kuss auf den Kopf.
,,Gerne doch."
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1036 Wörter
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The living ghost- die Vergangenheit in der Zukunft (Avengers FF)
FanfictionCassandra Edwards ist 17 Jahre alt und nicht so wie andere vielleicht denken. Geboren in Los Angeles, der Stadt der Engel, lebt sie seit vielen Jahren in Queens, New York. Für viele Menschen ist sie unsichtbar, an ihrer Schule eine klassische Außen...