Kapitel 19 - Die Wahrheit

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POV Cassandra

Ich merkte einen stechenden Schmerz an der Seite meines Oberkörpers, als ich wieder zu mir kam. Ich öffnete meine Augen langsam und sah in ein krelles Licht. Ich schaute mich um und entdeckte Peter, Natasha und Steve im Raum.

,,Was ist passiert?" fragte ich und setzte mich langsam auf.

,,Du bist ohnmächtig geworden und Banner hat dich dann hier wieder zusammen genäht. Allerdings musst du uns jetzt einiges erklären." sagte Steve zu mir. Er war offensichtlich sauer.

,,Was meint ihr?" fragte ich erneut. Ich war verwirrt, worüber er sprach.

,,Kennst du Tyler?" fragte mich nun Peter mit ruhiger Stimme.

,,Nein, ich hab ihn gestern das zweite mal getroffen. Das erste mal war damals auf der Brücke." log ich.

,,Cassi, sag uns bitte die Wahrheit. Er muss von jemandem gewusst haben, dass wir auf der Gala sind, sonst hätte sich das Ganze nicht so abgespielt." erwiderte Natasha nun und setzte sich auf den Rand meines Krankenbettes.

,,Wo von redet ihr? Ich bin verwirrt, erklärt es mir doch bitte." entgegnete ich nur. In mir stieg ein Gefühl der Angst auf, da ich ahnte woraus sie hinaus wollten.

,,Gestern Abend, als du mit Tyler verschwunden bist, da ist im Ballsaal eine Rauchbombe hochgegangen und wir wurden von einigen DGA-Agenten angegriffen. Davor hast du dein Funkknopf verloren und somit wussten wir nicht was geschehen war. Zudem hat er, bevor er dich erstach, noch irgendetwas zu dir gesagt. Er hätte das Ganze nicht so planen können, wenn er nicht gewusst hätte, dass wir kommen. Also noch einmal die Frage: Kennst du Tyler Jacobs?" erklärte mir Steve nun und verschränkte seine Arme.

Ich wusste, dass die Lügen mich nur noch mehr in den Schlamassel ziehen würden, also atmete ich tief ein und aus und begann die Dinge zu erklären. Mir war bewusst, dass ich das Vetrauen von ihnen allen missbraucht hatte und ich verstand auch das ich einen großen Fehler begangen hatte. Tyler hatte mich manipuliert und hintergangen. Alles was er mir je gesagt hatte war nur damit er seinen Auftrag erfüllen konnte. Dennoch gingen mir weder seine Worte, noch sein Blick aus dem Kopf. Sie hatten sich dort eingebrannt.
Nachdem ich ihnen alles erklärt hatte und mich unendliche viele Male entschuldigte, waren sie aus dem Raum gegangen. Ich stand auf, auch wenn es weh tat, und zog mich an. Ich nahm ebenfalls mein blutüberzogenes Kleid, die Schuhe und die Tasche mit und fuhr in die Wohnung.

Ich hatte, nachdem sie gegangen waren, unweigerlich angefangen zu weinen und tat es immernoch. Als sich die Türen des Fahrstuhles öfneten, sah ich die gesamten Avengers im Raum stehen. Sie sahen mich alle an und ich sie. Ich lief weiter in die Richtung meines Zimmers und verschloss die Türe, als ich drinnen war. Ich legte die Sachen aufs Bett und sank auf den Boden. Ich hatte nach einiger Zeit aufgehört zu weinen und saß nur noch da. Ich starrte einfach an die Wand und machte nichts. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, aber auf einmal klopfte es und eine Stimme war zu hören.

,,Cassandra? Schließ bitte die Tür auf." kam es nun von draußen. Bucky klopfte nochmals, aber ich bewegte mich nicht. Ich hatte einfach keine Kraft aufzustehen. Ich vernahm, wie sich Schritte von der Tür entfernten, was mir zu verstehen gab, dass Bucky wieder gegangen war.

Ich saß noch den ganzen Tag, bis tief in die Nacht, so da und dachte über jedes einzelne Wort von Tyler nach. Gegen 2 Uhr entschied ich mich dazu aufzustehen, auch wenn ich mich sehr dazu zwingen musste. Ich lief in die Küche und suchte etwas zu Essen. Mir war zwar nicht danach, aber ich wusste, dass mein Körper es brauchte. Ich hatte nicht bemerkt, wie jemand ebenfalls in die Küche gekommen war und nun hinter mir stand. Ich nahm meine Toastscheibe und drehte mich um, aber blieb sofort stehen als ich Peter sah.

Er schaute mich mit seinen reh-braunen Augen an. Er sah wütend, traurig und besorgt zu gleich aus. Ich wusste, das keine Worte oder Erklärungen es wieder gut machen könnten, was ich getan hatte, also senkte ich meinen Blick zu Boden und lief ich einfach an ihm vorbei, zurück in mein Zimmer. Ich musste irgendwann eingeschlafen sein, denn es war inzwischen wieder hell draußen.

POV Peter

Sie heute Nacht so zu sehen tat weh. Ich hatte sie nie zuvor so gesehen. Ich wusste, dass sie ihren Fehler verstand, deswegen hatte ich ihr auch mehr oder weniger verziehen. Ich schätze, wäre ich in solch einer Situation gewesen, hätte ich nicht anders gehandelt. Ich aß gerade den Rest meines Müslis als die anderen dazu kamen.

,,Guten Morgen Peter. Gut geschlafen?" fragte mich der Captain.

,,Morgen und naja nicht wirklich. Die Sache mit Cassandra beschäftigt mich." entgegnete ich ihm.

,,So geht es uns allen, Kid. Ist sie eigentlich seit gestern mal wieder aus ihrem Zimmer gekommen?" fragte Tony in die Runde. Keiner reagierte, bis ich etwas sagte.

,,Sie war heute Nacht kurz in der Küche und hat sich eine Scheibe Brot geholt. Als sie mich bemerkt hat ist sie wieder zurück in ihr Zimmer." erklärte ich ihnen kurz.

,,Sie muss definitiv mehr Essen, sonst wird ihre Wunde nicht gut verheilen. Ihr Körper ist geschwächt und braucht neue Energie." kam es nun von Bruce.

,,Wir können sie nicht dazu zwingen. Zuallererst muss einer von uns mit ihr reden. Ihr ist sicherlich bewusst, dass sie uns hintergangen hat und unser Vertrauen missbraucht hat, aber ich glaube sie wollte nur Tyler damit schützen." funkte Bucky dazwischen.

,,Aber wie sollen wir ihr nach so etwas, je wieder vertrauen?" fragte Tony.

,,Ihr habt mir doch auch wieder vertraut, nachdem ich Bucky damals half." warf Steve ein.

,,Ja schon. Das war doch aber was anderes." kam es nun wieder von Tony.

,,Nein, war es nicht. Steve schützte mich damals vor euch, weil er mich wieder gefunden hatte, nach Jahrzehnten. Cassi hat dasselbe nun für Tyler getan. Ja klar sind es bei mir andere Umstände gewesen, aber sie hat ihre Eltern verloren und musste umziehen. Sie ließ alles zurück und darunter auch Tyler." sagte Bucky und stimmte Steve damit zu.

Wir redeten noch bis in den Nachmittag darüber und überlegten, was wir machen könnten. Wir beschlossen, dass jemand von uns mit ihr reden müsste. Wenn das allerdings nicht half, wussten wir auch nicht wirklich weiter.

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1054 Wörter

The living ghost- die Vergangenheit in der Zukunft (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt