Kapitel 23 - Verhör ohne Skrupel

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(TW: In diesem Kapitel wird eine Tat beschrieben, die den Tod zur Folge hat. Ebenso wird Blut erwähnt. Wer damit Probleme hat, sollte das Kapitel lieber überspringen.)

POV  Cassandra

Ich saß im Wagen und hörte meine Playlist. Ich sang gut gelaunt mit und überlegte, wie ich die zwei übrigen Agenten dazu bringen konnte mit mir zu reden. Ich bog um die Ecke, als mein Blick im Rückspiegel an einem schwarzen BMW mit getönten Scheiben hängen blieb. Ich fuhr weiter auf den Highway, da ich schauen wollte, ob der Wagen mir folgte und er tat es. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, also stieg ich aufs Gas und raste los. Nach circa 5 Minuten schaute ich nochmals in den Rückspiegel, aber das Auto war weg. War ich jetzt schon Paranoid geworden? 

In der Garage von SHIELD angekommen, stieg ich aus und lief zum Fahrstuhl. Kurz bevor die Türen sich schlossen huschte noch ein Agent mit rein und fuhr mit mir nach oben. Er stieg eine Etage eher aus als ich. In der gewünschten Etage angekommen, machte ich mich auf den Weg zum Verhörraum. Ich ging allerdings nicht direkt rein, sondern in einen kleinen Nebenraum. Es war einer dieser Räume, den man aus typischen Cop-Serien kannte. 

,,Agent Edwards." begrüßte mich Fury knapp und schaute durch die Scheibe auf den Mann. Er war um die 30 Jahre alt. 

,,Wie ist sein Name?" fragte ich und stellte mich neben Fury. 

,,Alec Barson. Haben sie einen Plan wie sie vorgehen wollen?", er drehte seinen Kopf nun zu mir. 

,,Sie wissen doch,  ich plane solche Dinge nicht gerne." erwiderte ich grinsend und ging zur Tür. 

,,Sie sollen ihn nur verhören und nicht töten. Haben sie das verstanden?" fragte er bevor ich den Raum verließ. 

,,Verstanden Sir.".  Mir war bewusst gewesen, dass diese Ansage kommen würde, da es vor einigen Jahren ein Zwischenfall dies bezüglich gegeben hatte. 

Ich ging in den Verhörraum und schaute meinen Gegenüber freundlich an. 

,,Schön guten Tag, meine Name ist Edwards. Sie heißen Alec Barson, ist das korrekt?", ich schob den Stuhl zurück und setzte mich hin. 

,,Ja." motzte er mich an. 

,,Okay, also ersten achten Sie auf ihren Ton und zweitens kann das ganze hier auf zwei Wegen ablaufen. Die erste Variante wäre die Harmlose, bei der ich ihnen Fragen stelle und Sie mir diese, schön und brav, beantworten. Die zweite hingegen wäre, nun ja, etwas gröber und härter. Also welche wollen sie?", ich schaute ihn mit einem freundlichen Lächeln an. 

,,Ich werde dir gar nichts sagen, du dumme F***e!" entgegnete er und spuckte auf den Boden. 

,,Also wirklich, wo haben sie denn ihre Manieren her? Und haben sie ihre Mutter mit diesem Mund etwa geküsst?", ich provozierte ihn sehr damit, denn jetzt rastete er aus. 

,,F**k dich doch!" schrie er mich an. 

,,Okay das ist ja mal eine klare und deutliche Antwort. Wir nehmen also Variante zwei." sagte ich ihm ruhig und beugte mich nach vorne, um meine Hand auf den Tisch zulegen. 

Ich richtete meine Konzentration auf die Luft um ihn herum und ballte meine Hand langsam zu einer Faust.  Durch diese Bewegung ließ ich die Luft um ihn herum weniger werden. Mir geschah dabei nichts, aber er fing an nach Luft zu schnappen. Allerdings vergeblich. Die Wirkung meiner Kräfte in diesem Moment wirkte, wie als würde ihn jemand erwürgen. Die Luft wurde knapper, aber er konnte dagegen nichts ausrichten. 

,,Sie sehen aber nicht gut aus. Alles in Ordnung mit ihnen?" fragte ich und setzte einen besorgten Gesichtsausdruck auf. Ich hatte meine Hand mittlerweile wieder entspannt und ließ den Mann zu Luft kommen. Er schaute mich wütend an und ignorierte meine Frage komplett.

,,Also gut. Wollen sie jetzt mit mir reden oder nicht?", ich sah ihn nun ernst an. 

,,F**k dich du H***." sagte er und funkelte mich an. 

Jetzt war mir sein Verhalten etwas zu nervig. Also zog ich meine Hand ruckartig zu einer Faust zusammen und beobachtete ihn in seiner Qual. Ich lächelte ihn an, denn es machte mir gewissermaßen Spaß. Langsam wurde er ohnmächtig und Blut tropfte aus seinem Ohr. Ich entspannte meine Hand wieder und sah ihn abwartend an. 

,,Möchten Sie jetzt reden?" fragte ich nun zum zweiten Mal. Ich zog meine Hand an und er sah das auch. In seinen Augen spiegelte sich Angst wieder, dass hätte jetzt selbst ein Blinder erkannt. Er nickte nur ruckartig und atmete schwer weiter.

,,Also gut. Dann hören sie mir gut zu und beantworten schön meine Fragen.". 

Das Verhör verlief 10 Minuten lang reibungslos, bis ich zu meiner letzten Frage kam. 

,,Was wissen Sie über den Auftrag von Tyler Jacobs bezüglich Cassandra Edwards?". Er schaute mich kurz verwirrt an und öffnete den Mund. 

,,Nicht sehr viel. Er sollte sie entführen von der Gala. Ich war lediglich einer seiner Leibwächter."

,,Sie wollen mir doch nicht wirklich weiß machen, dass sie nur das darüber wissen oder?" hackte ich nach. 

,,Doch. Die kompletten Aufträge kennen nicht sehr viele. Die unteren Agenten, bekommen das zu wissen, was nötig ist und nichts weiter.". Mir war klar das er log. Er musste lügen. 

Ich stand wütend auf und sah ihm tief in die Augen. 

,,Eine letzte Chance gebe ich dir noch Alec, sonst war es das mit dir." drohte ich ihm. Doch er schüttelte nur den Kopf und wiederholte sich. Ich hingegen verlor dadurch die Fassung und ballte meine Hände zu Fäusten, realisierte aber erst als es zu spät war, was geschah. Er verharrte in seiner Position und sackte leblos zusammen. Es quoll Blut aus seinen Augen und Ohren. 

Die Tür wurde aufgerissen und Fury schrie mich an, dass ich gefälligst in den Konferenzraum gehen sollte. Ich schaute noch kurz zurück auf den Mann, welcher am Boden lag und ging dann. Es war nicht richtig, dass ich die Beherrschung verloren hatte, aber es tat mir nicht leid für ihn. Mir war in diesem Moment alles gleichgültig. Mir war egal, was mit mir passieren würde, da ich einzig und allein eine Wut auf alles und jeden in mir verspürte. 

Ich schlug die Türe zum Konferenzraum auf und sah in die erschrockenen Gesichter der Avengers. Dann glitt mein Blick zum Bildschirm an der Wand. Auf diesem lief das Überwachungsvideo aus dem Verhörraum, indem ich gerade noch war. Ich zählte eins und eins zusammen. Sie hatten alles gesehen und natürlich machte es ihnen Angst. 

,,Du...Also...ja...Der ist tot." stammelte Tony rum und sah hilfesuchend im Raum umher. 

,,Passiert." entgegnete ich ihm gleichgültig und zuckte mit den Schultern. Ich setzte mich auf einen der freien Stühle, als Fury schon wutentbrannt hinein gestürmt kam.

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1093 Wörter

The living ghost- die Vergangenheit in der Zukunft (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt