Kapitel 27 - Graduation

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POV Cassandra

Es waren ein paar Wochen vergangen seit dem ich mich bei Natasha gemeldet hatte. Ich rief sie jede Woche an und erzählte ihr einiges oder sie mir. Keiner wusste, dass wir Kontakt hatten und das sollte so bleiben. Mir ging es gut und ich hatte endlich ein eigenes Leben. Mein Abschluss hatte ich ebenfalls bestanden und morgen war die Abschluss-Zeremonie. Ich wusste nicht so ganz, wie es danach weiter gehen würde, aber mir würde schon was einfallen.
Mir schienen ein paar Sonnenstrahlen ins Gesicht und ich überwand mich aufzustehen. Ich machte mir Kaffee und schaute aus meinem kleinen Küchenfenster, als es klopfte. Ich stellte meine Tasse ab und ging vorsichtig zur Tür.

In mir breitete sich ein mulmiges Gefühl aus. Ich stand jetzt an der Tür und öffnete diese einen Spalt. Ich atmete auf, als ich sah wer es war.

,,Musst du mich so zum Morgen erschrecken?" fragte ich ihn und öffnete die Tür, damit er rein kommen konnte.

,,Miss Clarkson, muss ich Sie etwa erinnern, dass wir verabredet waren?" witzelte er rum.

,,Nein natürlich nicht Mister Jones." log ich und drückte ihn.
Wie gingen gemeinsam in die Küche und tranken Kaffee.
George Jones war der einzige aus meiner neuen Schule mit dem ich wirklich etwas zu tun hatte. Er kam eigentlich aus Schottland, aber machte seinen Abschluss hier, da er bei seiner Tante lebte. Wir hatten uns durch Zufall kennengelernt, da er in meinem Stamm-Bücherladen arbeitete. Er wusste nicht sonderlich viel über mich. Nur meinen neuen Namen und dass ich ursprünglich aus LA kam. Er war nie wirklich an meiner Vergangenheit interessiert gewesen.

,,Also, was wollen wir heute machen?" fragte er und schaute mich mit seinen grünen Augen an.

,,Weiß nicht. Was hälst du vom Kunstmuseum?". Ich lehnte mich bei dieser Frage nach vorne um ihn anzusehen.

,,Nicht schon wieder. Du weißt ich liebe die Kunst, aber zum Dritten mal? Was hälst du davon, wenn wir nach Montreal fahren?"

,,Okay von mir aus, dann geh ich mich mal umziehen."  gab ich nach und verdrehte beim Verlassen der Küche meine Augen.
Ich entschied mich für ein lilanes Top, eine schwarze Jeans und meine Converse. Ich streifte mir gerade das Oberteil über, als der Rotschopf hinter mir erschien.

,,Was ist das?" fragte er und zeigte auf meine Narbe.

,,Ach nichts besonderes. Ein Unfall in der alten Schule." schüttelte ich seine Frage ab.

,,Können wir los?" fragte ich und fuhr durch seine langen Haare.
Wir zwei waren kein Paar, sondern nur Freunde. Es gab zwar mal einen Kuss, aber es fühlte sich für keinen von uns richtig an.
Wir gingen zu meinem Wagen und fuhren los.

George und ich hatten den ganzen Tag in Montreal verbracht, waren einkaufen gewesen und nun saßen wir beim Abendessen. Er redete mit mir, allerdings hörte ich nicht zu. Ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden und schaute mich im Restaurant um, aber hier nahm mich keiner wahr. Also drehte ich meinen Kopf zum Fenster und suchte nach jemandem. Wem wusste ich nicht. Ich war so in meine Suche versunken, dass ich nicht mitbekam, wie George mich etwas fragte.

,,Erde an Katharina. Hallo?" holte er mich zurück in die Realität.

,,Ja, was ist?" gab ich erschrocken zurück.

,,Ich habe dich gefragt, ob wir zahlen wollen, du Träumerin?" , er grinste mich frech an.

,,Achso ja und nenn mich nicht so."

Wir bezahlten das Essen und liefen zum Wagen. Das Gefühl ließ mich  aber nicht los, dass jemand mir folgte.
George hatte sich bereit erklärt zu fahren und so saß ich auf der Beifahrerseite und blickte in den Nachthimmel.

,,Aufgeregt wegen morgen?" wandte ich mich an ihn.

,,Nein, eher traurig. Mir bleiben ab morgen nur noch 2 Wochen, dann flieg ich nach Schottland." antwortete er und blickte auf die Straße. Er ging ab Herbst da auf die Universität.

,,Ich komm dich besuchen, versprochen. Vielleicht zieh ich ja auch nach Schottland, damit du nicht so traurig bist.". Ich grinste ihn an und stuppste ihn in die Seite.
Wir begannen darüber Witze zu machen, aber eigentlich meinte ich es ernst.
Bei mir angekommen, gingen wir in mein Apartment und später ins Bett. Er wollte erst nicht bleiben, aber ich überredete ihn.
-

-NÄCHSTER MORGEN-

Ich vernahm, wie jemand meinen Namen rief und öffnete langsam die Augen. Als nächstes vernahm ich den Duft von Kaffee und schaute in George's Gesicht, welcher an der Tür lehnte.

,,Guten Morgen." gab ich schläfrig von mir.

,,Guten Morgen. Kaffee?" entgegnete er mir.
Ich nickte und folgte ihm in die Küche. Wir aßen Frühstück und sprachen über den heutigen Tag. Die Graduierung stand an. Ich war etwas aufgeregt, aber wahrscheinlich war das normal.

Nach dem Essen ging er ins Bad und ich ins Schlafzimmer. Ich stellte mich vor den Kleiderschrank und überlegte, was ich anziehen könnte. Ich brauchte einige Minuten um etwas zu finden, aber entschied mich für ein kurzes schwarzes Kleid und meine geliebten Dr. Martens.
Ich legte das Outfit aufs Bett und tauschte mit George die Räume. Er hatte seinen Anzug nicht hier, also fuhren wir, nachdem ich fertig angezogen war, zu ihm.

Ich wartete im Wohnzimmer seines Hauses auf ihn. Er kam nach 15 Minuten wieder aus seinem Zimmer und trug ein Hemd mit schwarzer Anzugshose und Converse.

,,Ist der Herr soweit?" neckte ich ihn.

,,Halt den Mund Clarkson und komm mit, wir müssen los." befahl er mir lachend.
,,Bis nachher Kate." rief er noch zu seiner Tante

Wir stiegen in den Wagen, als mein Blick auf ein Motorradfahrer gute 10 Meter entfernt fiel. Ich dachte mir nichts dabei weiter und fuhr los. An der Schule angekommen, nahmen wir die dunkelgrünen Abschluss-Roben und zogen sie an. Wir liefen zu dem Treffpunkt und warteten.

Nach gut 2 Stunden warten und einer halben Stunde Gelaber von den verschiedensten Leuten übergaben sie die ersten Zertifikate.

,,Katharina Clarkson, Herzlichen Glückwunsch." sagte der Direktor bei der Übergabe und schüttelte mit dir Hand.
Es wurden gerade Fotos gemacht, als mir jemand ins Auge fiel. Sehr weit hinten stand ein Mann, gleich gekleidet wie George und schaute zu mir. Der Moment war allerdings zu kurz, um ihn zu erkennen. Ich lief wieder runter von der Bühne und setzte mich auf meinen Platz. Nervös begann ich an meinem Ring herumzudrehen.

Die Zeit verging und dann war alles vorbei. Um mich herum lauter Paare, Familien, Freunde und noch einige mehr. Ich stand bei George und wir machten ein Foto zusammen, als mir der Mann wieder ins Auge fiel. Ich entschuldigte mich kurz bei George und seiner Tante und ging auf den Mann zu. Er machte keine Anstalten zu gehen, sondern stand Seelen ruhig  im Schatten an einen Baum gelehnt. Erst als ich noch einige Meter von ihm weg war, erkannte ich ihn.

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1115 Wörter
 

The living ghost- die Vergangenheit in der Zukunft (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt