Kapitel 37 - Los Angeles

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POV Steve

Ich richtete mich langsam wieder auf und schaute, ob es den Anderen gut ging. An der Stelle, wo Cassandra und Tyler eben noch gestanden hatten, waren jetzt nichts weiter als Fußabdrücke zu sehen. Sie war verschwunden. Erneut. In mir brodelte die Wut unglaublich hoch, dass ich mein Schild gegen den nächst besten Baum warf. Ich sah im Augenwinkel, wie noch jemand schnell ausweichen konnte.

,,Steve!" rief Clint mir entsetzt zu.

,,Entschuldige." gab ich nur zurück und dachte weiter über alles nach.
Irgendwas passte nicht mehr zusammen. Cassandra war zurück gekommen um uns zu helfen, aber hatte letztlich diesem Tyler geholfen. Aber wieso? Ich konnte den Gedanken allerdings nicht weiter verfolgen, da Tony mich in die Realität zurückholte.

,,Also jemand von uns muss es jetzt aussprechen, auch wenn es vielleicht nicht jedem passt. Aber was zur Hölle war das? War das gerade alles nur ein Spiel für sie? Ist sie eine von denen? Ist sie eine von uns? Kann mir irgendjemand mal was erklären?" , fragend schaute er in die Runde.

,,Natürlich ist sie eine von uns." antwortete ihm Peter.

,,Kid nichts für ungut, aber vielleicht ist sie nicht mehr die, die sie mal war." versuchte Tony ihn zu überzeugen.

,,Nein, Parker hat recht." warf Natasha jetzt ein.

,,Wie meinst du das denn jetzt?" fragte ich verwirrt.

,,Sie ist eine von uns. Sie ist nicht bei der DGA oder so." fing Natasha an zu erklären.

,,Woher möchtest du das denn wissen? Sie war doch die letzten Monate spurlos verschwunden." fragte nun Bucky.

,,Nicht ganz spurlos. Sie hatte sich vor ein paar Wochen bei mir gemeldet. Auch bei ihrem Patenonkel. Und Parker wusste es auch." erklärte sie es uns weiter.

,,Und ich habe Tyler getroffen, der sich vor zwei Monaten auf die Suche nach ihr gemacht hat. Seit einem Monat war er dann unterwegs und hatte sie auch gefunden." sprach Parker nun wieder.

,,Warte. Ihr zwei, ihr Patenonkel und Tyler wussten es? Und ihr habt es nicht für Nötig gehalten uns etwas zu sagen?" fragte Tony empört.

,,Nein, habe ich nicht. Ich hatte es ihr versprochen. Wir alle hatten es ihr versprochen. Und jetzt ist genug. Lasst uns zurück fahren und im Tower auf sie warten." fuhr Natasha Tony an. Sie lief dabei zu Cassandra ihrem Schwert und nahm es mit. Wir anderen folgten ihr ebenfalls und sprachen weiter über das Ereignis von eben.

-WÄHRENDDESSEN BEI CASSANDRA & TYLER-

POV Tyler

Mir war leicht übel geworden bei dem Ortswechsel. Die Hitze machte das Ganze nicht erträglicher, dennoch richtete ich mich mühsam auf und schaute mich um. Ich sah auf der einen Seite das Meer und auf der anderen Seite einen Sandweg der ins Nirgendwo führte. Wir waren an einem Aussichtpunkt, nur wo genau wir waren, war mir nicht so klar. Ich schaute mich weiter nach Cassandra um, bis sie neben mir landete.

,,Ich habe schlechte und gute Nachrichten. Welche willst du zu erst hören?" fragte sie mich, ohne mich nur eines Blickes zu würdigen.

,,Die Guten zuerst, bitte." antwortete ich ihr.

,,Naja, wir sind sehr weit weg von den Avengers und allen anderen. Also ich glaube, so schnell finden Sie uns nicht." fing sie an zu sprechen.

,,Und was sind die schlechten Nachrichten?" hackte ich weiter nach.

,,Wir sind soweit weg, dass man sagen könnte, wir sind in einer anderen Zeitzone. Wir sind in Los Angeles." rückte sie mit der Sprache heraus.
Ich legte meinen Kopf in die Hände und überlegte, ob ich darauf jetzt positiv oder negativ reagieren sollte.

,,Los Angeles also. Eine Frage, wie bist du darauf gekommen uns hier her zu schicken?".
Sie drehte sich nun endlich zu mir um.

,,Ich konnte dich nicht ihnen überlassen. Und dann hab ich an irgendetwas gedacht, was mir in den Sinn kam, weswegen wir hier gelandet sind." erklärte sie es mir.

,,Du hast an eine Aussicht mitten in Kalifornien gedacht? Praktisch." erwiderte ich mit einem sarkastischen Unterton.

,,Das ist nicht nur eine Aussicht, es ist unsere Aussicht. Wir waren hier früher mit unseren Eltern, weißt du das nicht mehr?" fragte sie mich.

Als sie diese Worte aussprach wurde es mir schlagartig bewusst. Es stimmte. Wir waren als Kinder hier oft gewesen. Für die nächsten Minuten herrschte erneute Stille, bis ich wieder zu reden anfing.

,,Sollten wir nicht darüber reden, was da vorhin passiert ist?" fragte ich sie.

,,Keine Ahnung. Ich habe dich nur von da weggebracht, damit dir nichts passiert. Nun sind wir seit gut 20 Minuten hier." , sie lief nun wieder herum. Das ganze Gelaufe von ihr machte mich verrückt, weshalb ich sie am Arm festhielt und mich vor sie stellte.

,,Du weißt, wovon ich rede." , ich schaute ihr in die Augen.

,,Wenn wir darüber reden, dann solltest du mir erklären, was das sollte. Du hast mich geküsst, nicht ich dich." , sie war sichtlich immer noch verwirrt darüber.

,,Du hast es erwidert." sprach ich und grinste sie an. Cassandra verdrehte nur die Augen. ,,Okay schon gut. Es fühlte sich nun mal richtig an. Aber wenn du nicht willst, dass ich es nochmal mache, dann sag es." , bei diesen Worten steckte ich eine Strähne ihres Haares hinter ihr Ohr.

,,Es fühlte sich richtig an? Einfach so? Mitten im Kampf?" fragte sie mich weiter aus.

,,Cassandra hör zu, ich wollte es schon so oft machen. Du denkst doch nicht, dass es mir gerade mal so eingefallen ist."

,,Das heißt du...magst...mich?". Sie schaute mir fragend in die Augen.

,,Tust du es denn?" stellte ich die Gegenfrage.

Ihre Augen sprangen zwischen meinen hin und her. Dann schaute sie mir auf die Lippen und zögerte kurz. Doch dann küsste sie mich. Ich legte meine Arme um sie herum und zog sie dadurch näher an mich.
Nach vielleicht einer Minute löste sie sich von mir und schaute mich wieder an.

,,Das ist dann wohl ein ja." , Ich legte meinen Kopf leicht schief und lächelte sie an.

,,Idiot." entgegnete sie mir ebenfalls mit einem Lächeln.

Ich wusste nicht was es war, aber sie rief etwas in mir hervor, was ich nicht erklären konnte. Ich hatte zwar bereits zwei Beziehungen hinter mir, aber keine der Mädchen verursachte so ein Chaos an Gefühlen in mir. Cassandra hatte in mir wieder eine Seite hervorgerufen, von der ich dachte, dass sie nicht mehr existierte. Wir standen noch eine ganze Weile still da, bis wir überlegten wie es weitergehen sollte.

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1056 Wörter

The living ghost- die Vergangenheit in der Zukunft (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt