30. Der Unfall

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Pov. Dylan

Soweit so gut. Eigentlich müsste ja alles gut gehen. Obwohl ich zugeben muss, dass ich doch sehr nervös war.
Doch bisher habe ich guten Stand und einen sicheren Halt.

Dann höre ich jedoch ein Poltern und ich habe das Gefühl ich fahre über etwas, das auf der Fahrbahn liegt. Vielleicht ein Stein. Das Fahrzeug unter mir wackelt ein wenig und beginnt zu holpern. Allerdings stark genug, dass ich meinen Halt verliere.
Und dann geht alles ganz schnell. Ich spüre nur noch den harten Boden unter mir und fast sofort ist alles um mich herum schwarz.

Pov. Thomas

Irgendwie schaffe ich es aus meinem Schockzustand aufzutauen, doch als mich die Realität schließlich genau ins Gesicht trifft, durchzuckt mich tiefer Schmerz. Den hatte ich das letzte mal so extrem gespürt, da ist Ava gestorben.

Mein Kopf beginnt sich zu drehen. Meine Außenwelt verschwimmt. Und als ich dann schließlich Stimmen um mich herum höre und eine Hand spüre, die mich am Arm versucht sachte wegzuziehen, reiße ich mich schließlich los und renne auf Dylan zu, der auf dem blutverschmierten Boden liegt. Bewusstlos... Tot?

„Nein!", schreie ich laut. Keiner schafft es mich zu packen und davon abzuhalten zu ihm zu gelangen. Auch wenn sie es versuchen. Ich schubse sie einfach weg.

„Nein, nein, nein, nein!"
Ich lasse mich neben dem leblos wirkendem Körper auf die Knie sinken. Die Tränen sind unaufhaltbar und rinnen mein Gesicht hinunter wie ein Wasserfall. Ich kann kaum noch etwas sehen. Oder hören. Da ist nur noch ein Rauschen... und ein Piepen, welches meinem Kopf schmerzen bereitet.
Am liebsten wäre ich jetzt gerade tot.

„Nicht Dylan! Bitte nicht... D-Du hast versprochen... du hast versprochen....", schluchze ich, kann meinen Satz allerdings nicht zuende führen.
Ich nehme seinen Kopf in meinen Schoß und streiche ihm das blutverschmierte Haar aus dem Gesicht.

„Du kannst nicht gehen... Du kannst nicht... Du darfst nicht!", meine Stimme wird zum Ende hin immer gebrochener und lauter. ich schreie schon fast.

Ich bin so im Schmerz versunken, dass ich nicht merke wie mich eine andere Person von Dylan wegzieht und hochhebt. Ich glaube Sanitäter kommen, aber ich bin mir nicht sicher. Ich bin mir bei nichts mehr sicher. Ist das vielleicht nur ein Traum? Bitte lass es ein Traum sein!

Da ich nicht freiwillig von Dylans Seite weichen will, wehre ich mich so gut es geht gegen den festen und starken Griff, doch vergebens. Ich bin einfach zu schwach.

Ich spüre wie ich irgendwo abgelegt werde und ich glaube es versucht jemand mit mir zu reden. Doch wer es ist und was er sagt, kann ich nicht sagen. Ich verstehe nichts mehr.

Ich kauere mich zusammen auf... worauf auch immer ich hier liege.

„Tommy... Bitte, Tommy.", dringt eine weinerliche Stimme schließlich doch zu mir durch. Ki Hong, schließe ich. Reagieren tue ich jedoch nicht, dafür habe ich keine Kraft.

Ich höre wie mehr Leute bei uns auftauchen. Sie reden über etwas... Über Dylan...
Ich kneife die Augen zusammen, in der Hoffnung in das Nichts abdriften zu können. Und irgendwann schaffe ich das sogar, jedoch denke ich mal es ist nur der Schlaf, der mich übermannt hat. Doch das ist mir vorerst genug.

———————

Ich wache schweißgebadet in einem mir fremden Zimmer auf. Was ist passier?
Verwirrung macht sich in meinem Kopf breit, doch dann kommt alles wieder zurück. Dylan, der Unfall!

„Scheiße!", schreie ich laut aus und augenblicklich steigen mir wieder Tränen in die Augen. Ich fange an Stimmen zu hören. Nur sind sie nicht real, nein, sie sind in meinem Kopf. ‚Du hättest ihn aufhalten sollen. Du bist schuld. Er ist tot. Du bist alleine.' , sagen sie.

It's okay to love him (Dylmas ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt