„Ja. Mein Vater bestand drauf.", flüsterte Draco, während er mir tief in die Augen sah. Mein Herz raste. Wie immer wenn er vor mir steht. Er merkte, dass ich schüchtern wurde, weshalb er schmunzelte. „Was ist los?", fragte ich neugierig. Ich wusste, was los war. Er fand es süß. Die kleine Violetta, die seit neustem schwach wurde, sobald er vor mir stand. „Alles gut!", log er, während er mir das Haar aus mein Gesicht strich. Es macht mich verrückt. Er macht mich verrückt! Ich spürte wie mir warm wurde, meine Wangen rot und meine Hände nass wurden. Ich fühlte mich wohl, aber irgendwie auch komisch. Ich merkte ein Kribbeln im Bauch und mein Herz schlagen. Wir schauten uns nur an. Seine Augen wanderten ständig von meinem Mund zu den Augen und wieder zurück. Mich machte es irgendwie an. Unbewusst biß ich mir auf die Unterlippe, wodurch sein Lächeln größer wurde . Auch ich wanderte mit meinen Augen ständig zu seinem Mund. Es war still. Dass einzige was man hörte, waren die Kerzen die flackerten. Er kam mir näher. Ich hielt, warum auch immer, die Luft an. Und dann passierte es. Seine Lippen trafen meine. Ich erwiderte den Kuss und hielt seine Wangen. Es fühlte sich unglaublich an. Ich genoss es und küsste ihn intensiver. Er zog mich langsam auf sein Bett, legte sich hin und ich stieg über ihn. Den Kuss allerdings hatten wir nicht unterbrochen. Wir wurden schneller, intensiver, wilder. Warum auch immer, zog ich schnell sein Shirt aus. Meine Finger strichen über sein nackten Oberkörper. Über seine Bauchmuskeln. Es fühlt sich einfach gut. Er fühlt sich gut an. Seine Arme waren an meiner Hüfte. Mit seinen kalten Händen ging er langsam unter meine Bluse. Ich bekam sofort Gänsehaut, er merkte es und musste leicht schmunzeln.
Wir küssten uns ewig weiter. Ohne Unterbrechung. Zum Sex kam es allerdings nicht, was für mich okay war.
Irgendwann stieg ich von ihm und legte mich hin. Wir beide lagen auf der Seite und starrten uns einfach nur an. Währenddessen streichelte er sanft mein Oberarm.
„Kannst du heute Nacht bitte hier bleiben..", flüsterte er mir zu.
Ich musste allerdings überlegen. Es war zwar alles toll und damals hatten wir auch immer beieinander übernachtet, aber nach eben, war ich mir irgendwie unsicher.
„Also nur wenn du willst.", fügte er hinzu, weil er meine Unsicherheit sah.
Was war schon dabei? Es wäre ja nicht das erste mal. „Klar.", antwortete ich überzeugt.
Wir blieben noch eine Weile so liegen, bloß enger zusammen. Ich war schon so gut wie am schlafen, merkte aber, dass Draco immer noch mein Arm streichelte.
Im Halbschlaf nahm ich sie weg und hielt sie. Ganz fest. Sofort wurde mein Gefühl der Sicherheit gestärkt. Irgendwann schliefen wir ein.Geweckt wurden wir durch ein ruckartiges Tür-öffnen.
Verschlafen, richteten wir uns ein wenig auf und sahen sie.
Pansy Parkinson. Total verheult, mit großen Augenringen und verschränkten Armen stand sie vor uns.
„Draco das ist ein Scherz oder ?", fuhr sie ihn an, als sie ihn Oberkörperfrei neben mir sah.
Ich hatte Pansy gestern Nacht voll vergessen. Sofort erinnerte ich mich an den Streit, den sie wohl möglich hatten.
„Ich geh dann wohl besser..", sagte ich und stand auf.
„Besser ist das Evans!", schnauzte sie mich böse an.
Ich verließ sein Zimmer, aber irgendwie ging ich nicht weiter. Ich musste wissen, worüber sie sprechen. Vorsichtig lehnte ich mein Kopf gegen die Tür.
„Draco was soll der Scheiß? Ich dachte, dass gestern war ein Scherz. Ich dachte du hast, es aus der Wut heraus gesagt!", fuhr sie ihn weinend an.
„Kein Scherz wie du gesehen hast!", antworte er selbstbewusst. Was meint er? Was war kein Scherz ?
„Du bist echt das letzte. Wie kann mit sowas schlafen?"
„Wer sagt denn, dass wir Sex hatten?"
„Dein nackter Oberkörper Draco!", schrie sie mittlerweile.
„Pan's jetzt fahr dich bitte ein wenig runter okay?", probierte er sie zu beruhigen.
Warum reagiert er so ? So nett ?
„Komm mal her!", hörte ich ihn noch sagen, doch dann ging ich automatisch.
Es verletzte mich. Ich wollte nicht, dass sie sich wieder vertragen. Klar will ich, dass er glücklich ist, aber mit der wird er es mit Sicherheit niemals werden.
Was sollte das ? Wie konnte er das so ganz locker machen ? Vor allem nach gestern Nacht. Ich dachte, dass das etwas besonderes war. Was mit Gefühlen . Oder war ich nur eine Art Ablenkung ?
Mittlerweile bin ich der großen Halle angekommen, um endlich was zu essen.
In Gedanken versunken, aß ich. Ganz automatisch. Wie ein Roboter.„Hey, wer bist du denn?", sprach mich jemand an. Ein Junge, den ich zuvor nur einmal im Unterricht gesehen habe. Er saß da neben Draco und hieß glaube Blaise.
„Violetta Evans. Aber Violetta reicht.", antworte ich leicht verwirrt.
„Freut mich Violetta. Ich habe dich so gesehen. Alleine. Und naja, ich dachte ich spreche dich mal an.", sagte er mir, während er näher rückte. Ich fühlte mich sofort unwohl und unsicher .
„Sehr nett von dir, aber ich muss jetzt zum Unterricht. Wir sehen uns bestimmt nochmal.", fuhr ich fort und ging eilig aus der Halle. Was war das denn bitte ? Lief ich immer noch leicht geschockt in Richtung Klassenraum.Wahrsagen stand auf dem Plan.
Irgendwie gefiel mir das Fach.
Frau Trelawney war zwar ziemlich verrückt, aber ich fand es unterhaltsam.Der Schultag ging ziemlich schnell rum.
Da es stark regnete beschloss ich in die Bibliothek zugehen und in ein paar Bücher zu stöbern.
Ein Buch was mir besonders gut gefiel, nahm ich mit in der Gemeinschaftsraum.
Stunden vergingen und irgendwann füllte sich wieder der Raum. Kurz schaute ich in die Runde, aber ich erkannte niemanden.
Auf einmal ließ sich der Junge von vorhin, neben mich nieder .
Ich probierte ihn zu ignorieren, allerdings ohne Erfolg.
„Mal sehen wofür sich Evans so interessiert.", sprach er lachend, während er mir mein Buch aus der Hand riss und sich den Umschlag anschaute.
Ich war genervt und wollte mir das Buch zurücknehmen, doch er war stärker.
Irgendwie wurde ich ziemlich wütend. Er wedelte mit dem Buch rum, damit ich es nicht schnappen kann. Was ein Kindergarten.
„Verdammt Blaise, wie alt bist du?", motzte ich ihn an. Er hielt es in die Höhe, so dass ich nicht mehr rankommen konnte.
Warum spielte ich eigentlich mit ?
Ich konnte mir die Antwort nicht beantworten, wodurch ich noch genervter wurde.
Irgendwann gab ich auf, guckte ihn wütend an. Doch er lachte nur provozierend. Er machte mich wütend. So wütend, dass ich ihm auf einmal eine Ohrfeige verpasste.
Geschockt guckte er und die anderen die noch da waren, mich an.
Er nahm sein Arm runter und ich zog mein Buch aus seiner Hand.
Auf einmal wurde auch er ziemlich sauer. Ich weiß, die Ohrfeige hätte nicht sein müssen, aber er wollte nicht hören.
Auf einmal kam er wütend näher. Ich bekam Angst. Er machte mich sauer an, während ich probierte ihn zu beruhigen. Warum reagierte er jetzt so. Da ich nicht weiter auf seine Fragen reagierte, wurde er deutlich aggressiver.
Er hob seine Hand und ich schloß die Augen. Ich wusste, auch ich würde jetzt ein Schlag abbekommen. Ich bereitete mich irgendwie darauf vor. Holte tief Luft und kniff die Augen fester zu. Aber ich hörte es woanders klatschen. Draco war inzwischen gekommen und schlug auf Blaise ein. Was zur Hölle passierte hier gerade ? Als ich realisierte, was abging, flitzte ich schnell zur anderen Seite des Raumes. Blaise bettelte förmlich um Vergebung, doch Draco verpasste ihn immer weiter eine.
„Noch einmal und du bist tot!", beendete er die Schlägerei.
Wie angewurzelt stand ich vor den beiden. Reagierte nicht. Dabei war die Schlägerei meine Schuld.
Ich sah wie Draco ihn aus den Raum scheuchte und er zu mir kam.
Bevor ich etwas sagen konnte, fing er an mich anzuschreien. „Was soll der Mist Evi !Dir hätte sonst was passieren können verdammt ! Stell dir vor ich wäre jetzt nicht hier gewesen . Hättest du dich echt schlagen lassen ?".(Foto)
Bevor ich antworten konnte, ging er schon in Richtung Zimmer. Aber nicht allein. Sondern mit Pansy. Wow.
Als hätte die Ansage gerade nicht schon gereicht, geht er jetzt auch noch mit Parkinson in sein Zimmer.
Sofort kamen mir die Tränen. Warum spielt er so mit mir verdammt ? Während mich alle anstarrten, schaute ich immer noch Draco und Pansy hinterher, die schon längst nicht mehr sichtbar waren. Was sie jetzt wohl machen werden..
Ich merkte, wie die ersten Tränen kullerten und ging nun auch in mein Zimmer.
Ich schloß die Tür zu und fing bitterlich an zu weinen. Irgendwann fing ich an zu schreien. Es tat so weh. Ich hatte so ein Schmerz zuvor noch nie gefühlt. Es fühlte sich an, als würde ich sterben.
Ich hörte nicht auf. Bis ruckartig die Tür auf ging. Es war aber nicht Pansy, sondern ..- FORTSETZUNG FOLGT -