Ich betrachtete jede Person genau, stoppte aber geschockt, als ich Mr. Malfoy erkannte.
Wir mochten uns noch nie wirklich. Auch damals, als ich bei Draco übernachtet hatte, war er sehr ignorant und hochnäsig mir gegenüber.
Mir wurde schnell klar, dass hier irgendwas nicht stimmte. Lucius kommt nicht ohne Grund hierher und vor allem würde er niemals freiwillig Hagrid besuchen. In seinen Augen ist jeder, der nicht mal ansatzweise so ist wie er, einfach Abschaum. Wird von ihm verachtet und indirekt beleidigt. Einige, vor allem die Weasley's, haben großen Respekt vor der Familie. Jeder weiß, dass Lucius und jetzt auch Draco, im Kontakt zu dem dunklen Lord stehen.
Mir ist es ehrlich gesagt egal. Ich habe weder Respekt noch Angst vor ihm.
Das einzige was ich mich jetzt frage ist, was macht das Trio hier ?
Gerade Harry hasst die Malfoy - Familie. War sogar eine Woche lang sauer auf mich, als ich ihm die Beziehung mit Draco gebeichtet habe.
Für einen kurzen Moment stand ich wie angewurzelt da und beobachtete die Situation von draußen. Ich musste einfach herausfinden, was für ein Spiel hier gespielt wird, weshalb ich fest entschlossen in Richtung Eingangstür spazierte. Gerade als ich selbstbewusst die Tür öffnen wollte, hörte ich jemanden, der meinen Namen aussprach.
Sofort blieb ich wie erstarrt stehen, versteckte mich hinter dem Haus und sah Lucius mit den anderen heraus gehen.
"Violetta darf es nicht erfahren", wiederholte meine innere Stimme Lucius Worte.
Was darf ich nicht erfahren ?
Ich wusste, es war in Verbindung mit Draco, was mich von null auf hundert sofort wütend machte.
"Was darf ich nicht erfahren ?", sprach ich jetzt laut meinen Gedanken aus, während ich auf die anderen zu ging. An ihren Gesichtern konnte ich erkennen, dass sie mit mir nicht gerechnet haben.
"Ahh Violetta.", murmelte er arrogant, während er langsam und elegant zugleich, auf mich zu ging.
"Schön dich wiederzusehen !"
Ich wusste, dass das ironisch gemeint war, weshalb ich ihn weiter, mit einem ausdruckslosem Blick, anstarrte.
"Wo ist Draco ?"
Jedes einzelne Wort sprach ich gut betont und deutlich aus.
"Violetta, ich denke nicht, dass dich das was angeht."
Und wie das mich was angeht !
Seine Arroganz und seine ekelhafte Art, provozierte mich unheimlich, weshalb ich automatisch meine Hände zu Fäusten ballte.
Ich überlegte genau, was ich jetzt antworten könnte, aber ich wusste, dass er mir nichts verraten würde.
Also beschloss ich ohne weiteren Kommentar die Runde zu verlassen.
Ich hatte zwar nicht von Lucius erfahren, aber dafür werde ich später einiges durch das Trio herausfinden.
In Gedanken versunken, ging ich schnurstracks zurück nach Hogwarts.
Um einige Pläne zu schmieden und einfach für einen Moment alleine zu sein, ging ich ins Zimmer.
Ohne Vorahnung öffnete ich meine Zimmertür und sah Draco, der entspannt aus dem Fenster schaute.
Meine Kinnlade viel direkt nach unten und ich zwinkerte mehrmals.
Stand er gerade wirklich in dem Raum ?
Als er mich bemerkte, konnte ich nicht anders, als ihn direkt in die Arme zu fallen. Nach einer langen Umarmung löste ich mich von ihm und schaute ihm einfach tief in die Augen.
Er sah fertig aus. Seine Augenringe kamen mehr als sonst zur Geltung. Seine Augen waren rot, leicht angeschwollen und auch mit Tränen gefüllt.
Als er meinen fragenden und gleichzeitig auch ängstlichen Blick sah, gab er mir, um mich zu beruhigen, einen Kuss auf die Stirn.
"Ich habe dich vermisst !", unterbrach er flüsternd die Stille und nahm meine Hände.
"Ich dich erst."
"Draco.. wo warst du die ganze Zeit ? Weißt du, was ich mir für Sorgen gemacht habe ?", fügte ich nach wenigen Sekunden hinzu.
"Ich erkläre dir das später, okay ? Ich bleibe jetzt erstmal bei dir, aber das darf niemand erfahren, hast du verstanden ?"
Ich nickte nur etwas verunsichert und umarmte ihn erneut.
"Komm, wir legen uns hin."
Ohne eine Zustimmung, führte er mich zum Bett und zog sich, bis auf Unterhose, komplett aus.
Für einen kurzen Moment betrachtete ich seinen nackten Körper, der mit blauen Flecken verziert war. Ich sagte nichts, tat stattdessen das selbe und zog mich ebenfalls, bis auf Unterwäsche, aus.
Eine Weile lagen wir ruhig zusammen. Mein Kopf auf seiner Brust abgelegt und unsere Blicke zum Fenster gerichtet.
"Ich liebe dich.", murmelte ich nach einer ewigen Funkstille zu ihm.
"Und ich liebe dich."
Diese Antwort brachte mich automatisch zum grinsen, was er scheinbar bemerkte.
Er nahm sanft mein Kopf, so dass ich ihn angucken konnte.
Nicht viele Sekunden später, drückte er seine Lippen auf meine.
Mein Herz klopfte wie verrückt und durch meine Hand auf seiner Brust, merkte ich, dass seins das gleiche tat.
Wie ich es vermisst habe !
Der Kuss war romantisch. Jede einzelne Berührung zauberte mir ein Kribbeln in den Bauch.
Ich hätte Stunden so weiter machen können, aber ..- FORTSETZUNG FOLGT -