Kapitel 2

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.. hielt mich auf einmal jemand am Handgelenk fest. Ich merkte sofort, wie die Wut in mir stieg. Ich drehte mich wütend gleichzeitig aber auch verwundert um und riss meine Hand zurück. Als ich dieses dämliche Lächeln sah, hätte ich es mir eigentlich auch denken können. Pansy Parkinson. Genauso groß wie ich, schlank gebaut, glattes Haar und grüne Augen. Mittlerweile stand sie genau vor mir, nur ein halber Meter trennte uns. „Wo willst du denn so schnell hin Evans?". Meinen Nachnamen betonte sie irgendwie anders. Als hätte er eine grauenhafte Geschichte. Mit einem       provokanten Grinsen, wartete sie auf eine Antwort . „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.", antworte ich selbstbewusst und lächelnd. Es war mein provokantes Lächeln.Mein Blick viel genau auf ihre Augen. So im Kerzenlicht sahen sich echt wunderschön aus, dass muss ich zugeben. Mittlerweile wurde es immer ruhiger am Tisch. Viele beobachteten uns nun, tuschelten und lachten. Manche rufern sogar Pansy, um sie anzufeuern.Ich merkte, dass es Pansy gefiel. Die Aufmerksamkeit, die Blicke, alles .
„Draco kennt dich scheinbar und du ihn. Ist ja fast süß gewesen, wie du ihn angestarrt hast.", sprach sie sicher und scherzend.
Sie merkte, wie ich wegen der Blicke langsam nervöser wurde. Ich mag es nicht im Mittelpunkt zu stehen, deshalb gab ich mein Bestens, um nicht aus der Rolle zu fallen. Das wäre wirklich nicht gerade ideal. Denn dann wäre ich das Opfer . Für jeden hier. Gerade für Pansy. Ich wäre dann ihr neues Spielzeug . Sie würde mich tagtäglich damit aufziehen, beleidigen, mich schwach wirken lassen. Ich merkte, wie immer mehr Schüler uns anstarrten. Scheinbar legt sich selten wer mit Parkinson an. Aber ich lass es mir sicher nicht gefallen. Ich versuchte die anderen auszublenden, um mich besser zu konzentrieren. Was scheinbar ziemlich gut funktionierte . Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich merkte, wie meine Wangen heißer wurden. Ich fuhr das Gespräch fort. „Jetzt pass mal auf . Ich habe keine Ahnung wer du bist und das will ich auch nicht. Genieß weiter die Show, aber ohne mich. Steck dir dein dämliches Lächeln sonst wohin und vor allem..", legte ich eine kurze Pause ein und kam ihr näher, „machst oder fässt du mich noch einmal so an, dann sei dir Gewiss, dass das ganz hässlich für dich wird!", fuhr ich fort, während ich mittlerweile mein Zauberstab an ihrem Bauch hielt. Wie ? Wann ? Wann holte ich den Stab raus ?Fragt ich mich, während ich den Raum verlies. Ich sah ihn nicht, aber ich spürte Pansy's ängstlichen Blick. Sicherlich wird sie ihre Angst jetzt überspielen und mich dumm hinstellen. Es war mir aber egal. Wirklich. Wie gesagt, mir ist egal was andere von mir denken, außer...
„Shit!", rief ich zu mir selber. Draco. Durch die Sache mit Pansy eben, hatte ich ihn voll vergessen . Eilig rannte ich los, um ihn zu finden. Aber wenn ich ehrlich bin, wusste ich nicht wohin. Ich wusste nicht mal wo mein Zimmer ist und dachte allen ernstes, dass ich jetzt Draco finden würde. Niemals. Es würde kein Sinn ergeben, weiter wie eine Irre hier rumzulaufen . Ich probierte den Weg zurückzufinden, aber die Meter die ich zurück legte, waren nicht wenige. Die Schule ist größer als sie aussieht. Ich versuche bestimmt schon seit einer Stunde, wieder da hinzukommen, wo ich los lief. Vergebens . Ich habe die Orientierung verloren . Als wäre das nicht schon genug, stellte ich nebenbei fest, dass es dunkel geworden ist. Der Himmel war schwarz. Bei nah etwas gruselig, aber für einen Moment vergaß ich alles . Ich ließ mich einfach auf das Gras fallen, welches vom Tau heute morgen, noch leicht kühl und nass war. Ich schaute nach oben. Beobachtete die Sterne und lauschte wie die Blätter umher flogen . Langsam sammelte ich auch wieder genügend Luft. Es war wunderschön. Herrlich . Für einen Moment, hatte ich keine Gedanken. Keine Sorgen. Einfach nur mich und die anbrechende Nacht. Für einen kurze Sekunde schloß ich die Augen und atmete tief ein und aus .
Auf einmal hörte ich nur mehrere Stimmen. Ich konnte nicht ganz deuten wie viele es waren. Vielleicht 3? 4? Neugierig blickte ich hoch . Von oben starrten mich 3 Schüler an. Ich nehme an sie waren Gryffindor. Jedenfalls trugen alle 3 Krawatten in den Farben Scharlachrot und Gold. Ich setzte mich auf und starrte sie ebenfalls an. Allerdings eher unbewusst .
„Ähm Hallo?", sprach ich sie verwirrt an.
„Guten Morgen. Entschuldige, dass wir dich so wecken, aber du lagst hier so und wir wollten nicht das du zu spät zum Unterricht kommst.", antworte ein freundliches Mädchen. Mir fiel direkt ihr lockiges braun blondes Haar auf. Als ich erstmal realisierte, was sie gerade sagte, schaute ich mich erschrocken um. „NEIN ! Ich bin nicht allen ernstes eingeschlafen. Wow. Wenn mich irgendwer gesehen hat. So . Am besten noch Pansy .", hörte ich der Stimme in meinem Kopf zu . Als mir auffiel, dass sie mich wegen der Antwort auf die sie wartetet, erwartungsvoll anguckten, kam nur ein arrogantes „Danke." Was habe ich mir dabei gedacht ? Sie waren so freundlich und haben mich geweckt, sonst hätte ich auch noch meinen ersten Schultag verpasst . Und ich ? Ich motze sie als Dank an ? Wenn ich weiter so mache, wird das ganz schnell, ganz schlecht für mich enden. So viel ist klar .
Nach langer Suche habe ich aber endlich den Klassenraum gefunden. Ich hatte bei Severus Snape. Er war der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ich setze mich in die vorletzte Reihe und zeichnete gelangweilt in meinem Buch rum. Anders wie die anderen. Alle bis auf mir hörten aufmerksam zu, saßen kerzengerade und zeigten keine Mimik. Es war gruselig, wie verzaubert. Aber anscheinend hatten alle bis auf mir, viel Respekt vor Prof. Snape. Mir war es egal wer er ist, deshalb zeichnete ich weiter. Durch einen lauten Knall, wurde ich aus meine Gedanken geholt. Ich drehte mich um und da saß er. Draco Malfoy. Ich war überfordert, aber er nahm mich gar nicht war. Er war beschäftigt mit Snape, der gerade ein Buch auf Malfoy's Tisch schlug. Durch sein verschlafenden Blick, denke ich, dass er eingeschlafen ist. „20 Punkte Abzug für Slytherin!", rief Snape ohne Betonung in die Klasse. Die Slytherins stöhnten genervt, widmeten sich dann aber wieder Snape. Als Draco mich endlich entdeckte, fühlte es sich an, als würde die Zeit stehenbleiben. „Was glotzt du denn so dämlich?", fuhr er mich an. Ich merkte wie es mich traf. Mir wurde auf einmal ganz warm ums Herz. Es tat weh. Ich bekam schlecht Luft und merkte wie sich die Tränen sammelten. Er erkennt mich nicht mehr wieder. „Draco, ich bin's ! Violetta !", probierte ich lustig rüberzubringen, aber ich denke man hört den Schmerz raus . Meine Stimme war zittrig, leise, unsicher. „Verdammt nein ! Dreh dich endlich um!", fuhr er mich lautstark an. Die Blicke trafen auf uns. Scheinbar hatte es jeder gehört. Bevor Prof. Snape sich beschweren konnte, verließ ich den Raum. Ich rannte .Wohin ? Ich weiß nicht ! Ich weinte und irgendwann blieb ich stehen. Scheinbar war ich im Gemeinschaftsraum der Slytherins . Das verrieten mir die Farben, die hier erkennbar waren. Dunkelgrün, schwarz und etwas silber konnte ich erkennen. Ich ließ mich auf der Couch nieder. Ich weinte bitterlich. So sehr, dass meine Augen knallrot wurden . Sein Blick gestern in der großen Halle war anders. Warum ist er gestern einfach gegangen, wenn er mich nicht mehr kannte ? Und warum war er so zu mir ? Ich erkannte ihn nicht wieder . Er war gemein und irgendwie nicht er selbst. Vielleicht kenne ich ihn auch nicht mehr.  In 5 Jahren kann eine Menge passieren.. Vielleicht war unsere gemeinsame Zeit einfach abgelaufen . Ich beruhigte mich langsam und lehnte mich etwas zurück. „Was ein toller Tag.", flüsterte ich leise zu mir. Mein Gedanke ging wieder zu Draco. Ich konnte es einfach nicht glauben. Es war alles so unerklärlich für mich . In Gedanken versunken, starrte ich auf die Fensterscheibe. Es war irgendwie gemütlich hier. Die Regentropfen die an der Scheibe runterfließen , der Kamin der mich wärmte und der Geruch vom frischen grünen Apfel. Warte . Was ? Als ich gerade den Geruch zuordnen wollte, hörte ich schon die Bücher auf den Tisch fallen. Ich schaute nach oben und da stand er. Der Junge mit platinblonden Haar, graublauen Augen und einem ernsten Blick. Sofort stand ich auf, aber ich konnte irgendwie nicht sprechen . „Hier Evi !", fuhr er irgendwie böse fort . Evi ! Er kennt mich doch noch. So hatte er mich damals immer genannt, wenn er mich ärgern wollte. „D-Draco du i-ich", stotterte ich. Ich verstand gerade gar nichts mehr. Erst rennt er weg als er mich sah, dann schnauzte er mich an und jetzt ist er wieder nett und bringt mir meine Bücher? „Ja gern geschehen. Ein weiteres mal trage ich dir nicht dein Zeug hinterher!", fuhr er mich genervt an, während er sich in den Sessel, gegenüber von der Couch, setzte. „Dein erster Schultag scheint super zulaufen.", lacht er mich arrogant und ironisch an. Ich bin sehr verwundert, weshalb ich kein Ton raus bekomme. „Gut, scheinbar bist du jetzt was besseres und hast es nicht nötig mit mir zu reden.", fuhr er mich an und stand auf. „Draco du machst mich sprachlos", war das einzige was ich rausbekommen habe. WIE PEINLICH IST DAS BITTE ?! Aber es schien geholfen zu haben. Er kam zurück und ging auf mich zu. Ich merkte wie nervös ich auf einmal wurde, meine Hände feucht und meine Wangen rot. Er jetzt bemerkte ich, dass er mehr als ein Kopf größer ist als ich. Seine Haare perfekte lagen. Seine graublauen Augen funkelten und er der war, der nach grünen Apfel roch. Wenige Zentimeter trennten uns. Mein Herzschlag wurde schneller. Mittlerweile stand mein Mund etwas auf, um an Luft zu kommen. Ich starrte ihn an. Sein Blick war ernst. Aber ich fühlte mich irgendwie wohl. Wieso war ich gerade so? So nervös, aufgeregt, überfordert ? Als seine Mundwinkel nach oben gingen, musste auch ich leicht schmunzeln. „Komm mit.", sagte er, während er in Richtung Tür ging. Verwundert ging ich ihm nach. „W-wo gehen wir hin?", sagte ich hechelnd . Er war ziemlich schnell und brachte mich in eine Art Turm. Nach gefühlt tausend Treppen waren wir da. Wenn ich mich nicht Irre, ist es der Astronomie Turm. „Wow, Draco.. Es ist wunderschön hier.", staunte ich, als ich die Aussicht sah. Er drehte sich um und ging auf mich zu.

             - FORTSETZUNG FOLGT -

happy to the end - dachten wir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt