..Kerzengerade und mit einem rasenden Herz wartete ich, bis die Person zum Vorschein kam. Als das Licht von dem Flur draußen die fremde Person leicht beleuchtete, wusste ich sofort, dass es ebenfalls ein Tdesser war. Draco beendete seinen Satz nicht, verließ stattdessen wirklich den Raum. Jetzt stand ich da. Ahnungslos und mit zu vielen Fragen, setzte ich mich vor das Bett.
Was wird morgen passieren ? Werde ich morgen sterben und das mit Draco's Hilfe ? Hat er mich nur geküsst, um mich nichts ahnen zulassen ? Wollten Harry und die anderen mir das die ganze Zeit sagen ?
Ich hatte zu viele unbeantwortete Fragen ! Es muss spät am Abend sein, denn Draco meinte ich solle für morgen ausgeschlafen sein. Die Nacht war jung und ich vor angst und aufregung hellwach. Ich saß bestimmt ein, zwei Stunden einfach nur vor dem Bett und schaute ins nichts. Es war still. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Ich fühlte mich macht- und wehrlos.
Könnte ich fliehen ? Mehr als sterben könnte ich eh nicht..Als ich den Gedanken nicht mehr aus meinem Kopf bekam, stand ich festentschlossen auf und ging zur Tür. Noch ein paar weitere Sekunden stand ich mit der Klinke in der Hand vor der Tür, atmete noch einmal durch und öffnete sie dann nervös.
Niemand war zu hören, also ging ich Schritt für Schritt durch den langen Flur. Noch immer konnte ich nicht wirklich feststellen, wo ich war. Die Wände waren schwarz gestrichen und ein paar Wandleuchten zeigten mir den Weg. Es war wie in einem Horrofilm. Ich wusste, jeden Moment könnte wer kommen. Angespannt und leise war ich am Ende des Flures angekommen. Nun traf ich auf ein Geländer, welches mit einer Spiral - Treppe verbunden war. Ich konnte runter schauen und erkennen, dass einige Todesser im Haus versammelt waren.
„Da kommst du niemals dran vorbei !", flüsterte ich mit einem trockenem Mund zu mir selber. Mein Herz schlug wie verrückt und in meinen Augen bildeten sich Tränen. Mir war schlecht und ich atmete schneller. Ich war voller Adrenalin. Ich schaute noch einige Minuten weiter über das Geländer nach unten und hörte die Todesser reden. Ich verstand nichts, aber ich wusste sie waren unten. Während ich probierte mein Atem unter Kontrolle zu bekommen, hielt ich mich fest an dem graugestrichenen Holzbalken. Ich schloss meine Augen, um meinen Kreislauf in den Griff zu bekommen. Als ich sie aber wieder öffnete und wieder ganz bei mir war, stellte ich fest, dass die Stimmen weg waren. Panisch schaute ich runter, um wenigstens eine Person zu erkennen. Aber niemand war mehr da. Es war wieder still. Als wäre ich ganz alleine in diesem Haus. "Bitte lass niemanden hier sein!", bettelte ich mit zugekniffenen Augen.
„Doby, das Haus nicht verlassen darf." Schreckhaft drehte ich mich um und er kannte den Hauselfen Dobby. Ich kannte ihn noch von damals. Ich und Draco haben als Kinder immer mit ihm gespielt. Sofort viel mir ein Stein vom Herzen. "Dobby.", flüsterte ich erleichtert und atmete lautstark aus. "Was machst du hier ?", sprach ich leise weiter und beugte mich zu ihm runter.
„Dobby wurde von Mr. Malfoy her gebracht und Dobby jetzt Hauselfe von allen ist!"
„Und.. w-wo sind wir hier ?"
„Violetta und Dobby im schwarzen Bunker von Voldemort."
Als er seinen Satz beendete, hockte ich mit offenem Mund vor ihm. Mir wurde schwindlig und übel zugleich.
Im schwarzen Bunker werden alle Opfer von den Todessern oder von Voldemort persönlich ermordet. Ich wusste nun, wo und wieso ich hier war. Da hier alle Todesser versammelt waren, war es unmöglich zu fliehen. Das verstand ich ziemlich schnell, weshalb mein Körper sofort zu Boden fiel. Ich war zwar bei bewusstsein, aber blendete alles um mich herum aus.
„Dobby dir helfen wird hier raus zu kommen !"
Diese Worte holten mich zurück in die Realität.
„Dobby, dass ist unmöglich ! Zwei gegen hundert Bewaffnete. Das schaffen wir niemals."
„Dobby eine Idee hat !"
Als der Hauself der Malfoy's mir seinen Plan erzählte, stimmte ich unsicher zu. Ich stellte mich noch ein letztes mal an das Geländer, um zu schauen, ob jetzt wer unten stand. Es war niemand zusehen. Ich drehte mich zu Dobby, schaute ihn ängstlich an und nickte, um jetzt zu beginnen. Langsam, Schritt für Schritt, ging ich jede Stufe ab. Nur noch zwei Treppen und dann wäre ich so gut wie draußen. Da Dobby mir genau erklärt hat, wo der Ausgang ist, wusste ich wo ich lang gehen musste. Ich schaute noch einmal hoch zu Dobby, um mit meinem Nicken anzudeuten, dass es jetzt los geht. Noch immer hörte und sah ich niemanden. Ich atmete nochmal einmal tief ein und aus und ging dann langsam weiter. Angekommen auf der letzten Stufe, sah ich die wie von Dobby beschriebene Halle. Wie mein Zimmer und der Flur, waren auch hier die Wände schwarz gestrichen. Die Halle war ungefähr so groß wie unser Quidditchfeld in Hogwarts. Kein einziger Gegenstand oder Möbel stand hier. Beleuchtet wurde die Halle von einem riesen Kronleuchter. Auch hier sah ich keinen Todesser. Jetzt war es so weit. Ich probierte im Kopf nocheinmal die Wegbeschreibung durchzugehen, doch ich hatte zu große Angst. Ich hatte den kompletten Weg zur Ausgangstür vergessen. Ich wurde panisch. Erneut zu Dobby zu gehen würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen und jetzt zu ihm hoch zu schreien, würde mein Tod bedeuten. Ich merkte, wie ich anfing zu schwitzen. Ich fing an schwerer zu atmen und mein Körper zitterte. Meine Augen waren gefüllt mit Tränen und mein Kopf war leer. Ich konnte mich an nichts erinnern. Ich wusste, ich muss den Ausgang durch zufälliges Absuchen finden. Ich wollte noch einmal zu Dobby schauen, um mich zu verabschieden. Verabschieden, weil ich es entweder zufällig rausschaffe oder ich sterben werde. Als ich aber nach oben schaute, war kein Hauselfe mehr dort. Er war weg, obwohl er meinte er wartet solange, bis er mich nicht mehr sehen kann. Ich schaute panisch um mich herum, in der Hoffnung ihn irgendwo zu sehen. Allerdings ohne Erfolg. Nun floß eine Träne über meine Wange.
Was mach ich hier eigentlich gerade ? Durch das Wasser in meinen Augen konnte ich nur noch verschwommen sehen. Am liebsten würde ich jetzt aufgeben. Einfach laut schreien, um von den Todessern die Aufmerksamkeit zu bekommen. Damit das hier alles ein Ende hat. Nie wieder Probleme mit Draco, Voldemort, dem Trio oder sonst wem. Ich hätte einfach meine Ruhe.Einige Minuten stand ich wirklich weinend da und wartete auf meinen Tod. Aber auf einmal war es wie, als wäre ich verhext. Ich wusste wieder wo es lang ging. Ich wusste wo der Ausgang war. Ich krempelte meine Ärmel hoch und legte meine Haare nach hinten. Ich war bereit. "Du schaffst das Violetta Evans ! Du schaffst das, okay !", feuerte ich mich leise selber an.
„Das ist ja niedlich !", hörte ich dann aber hinter mir eine bekannte Stimme. Es war Bellatrix Lestrange. Ebenfalls eine Todesserin. Als ich realisierte, wer gerade vor mir stand, rannte ich so schnell ich konnte.- FORTSETZUNG FOLGT -