Kapitel 24

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..Alle Blicke waren auf mich gerichtet, auch der vom dunklen Lord. Ich hatte bisher nur eine Begegnung mit ihm und bei der kam mein Bruder ums Leben. Ich nahm mir immer vor, ihn eines Tages das zu nehmen, was er meinem Bruder genommen hat. Allerdings ist das eine Sache der Unmöglichkeit. Das weiß nicht nur ich, sondern auch jeder Mensch mit einem klaren Verstand. Niemand, bis auf Harry Potter, hat den Kampf mit Voldemort überlebt. Er war und bleibt ein dreckiger Mörder und Anführer. Apropos Anführer, nach dem mir niemand verraten wollte, weshalb ich hier war, verstand ich es nun selber.
Draco Malfoy wird zum Todesser.
Genau jetzt wurde mir auch klar, dass ich nichts mehr mit den Malfoy's zutun haben möchte. Sie wissen ganz genau, wie lange ich damals brauchte, um den Tod meines kleinen Bruders zu verarbeiten. Allerdings denke ich, dass es eher Lucius Idee war, die ganze Familie zu Todesser zu machen.
Ich probierte mir nichts anmerken zu lassen, aber mir was unglaublich übel. Mein Körper schwitzte und meine Beine wurden zittrigen. Ich war mehr als wütend auf Tom Riddle, aber hatte auch gleichzeitig eine Riesenangst.
Ich wollte gerade die Scherben unauffällig aufheben, da kam aber schon der Hauselfe von den Malfoy's und kehrte alles weg. Bevor ich wieder meine Aufmerksamkeit den Leuten widmen wollte, hörte ich mehrere Anwesende, die ihr Besteck leicht gegen das Glas schlugen.

Jetzt geht es los.

Mein Herz raste, ich war sichtlich nervös, so dass ich einer bestimmten Person besonders auffiel.
„Reg dich ab Evans, er wird nur zum Todesser !", flüsterte Amalia, mir beim vorbeigehen einschüchternd, ins Ohr.
Ich wusste nicht warum oder was ich mir dabei gedacht habe, aber ich ließ es mir nicht weiter gefallen.
„Halt endlich deine verdammte Klappe !", fuhr ich sie so laut an, dass alle verwundert zu uns blickten.
„Wie bitte ?"
„Du hast schon richtig verstanden ! Lass mich einfach mit deinem scheiß Getue in Ruhe, sonst .."
„Sonst was ?", unterbrach sie mich, während sie wie immer ihr provozierendes Lächeln aufsaß.
Nach der Aussage, sammelte sich die Wut in mir, so dass ich nicht anders konnte, als ihr eine zu verpassen.
Natürlich übertrieb sie komplett, nutzte es aus, dass alle uns zusahen, denn sie viel sofort zu Boden und ‚weinte'.
Alle schreckten auf, tuschelten und töteten mich mit ihren Blicken.
Was habe ich gerade getan ?
Ich schaute nochmal in jedes entsetzte Gesicht und rannte anschließend weg.
Ich war überrascht über mich selber, allerdings war es seit neustem nichts Neues mehr.

Angekommen im Zimmer, ging ich zittrig am ganzem Körper ins Bad.
Stützte mich ans Waschbecken und betrachtete mein Spiegelbild.
Die Wut konnte man mir im Gesicht ablesen, denn ich war knallrot.
Meine Hände zappelten und mein Herz schlug wie verrückt.
Wieso hat sie es wieder geschafft, mich dazu zu bringen ? Warum lass ich mich ständig auf ihr scheiß verdammtes Spiel ein ?
Die ganze Situation hier, ob es die Sache mit Draco oder die ganze Veranstaltung ist, machte mich so unglaublich fertig, dass ich nun zusammenbrach.
Ich viel zu Boden, meine Beine konnten mich einfach nicht mehr halten. Ich weinte bitterlich, schrie so laut ich konnte.
Es schmerzte so, Amalia an Draco's Seite zusehen und vor allem, dass er jetzt zum Todesser ernannt wird.
Alles, was sich über die ganzen Wochen ansammelte, kam jetzt aus mir raus.
Und das meine ich wirklich so. Mindestens 5 Minuten lang übergab ich mich und hockte wie ein nasser Sack vor der Toilette.
„Violetta, darf ich reinkommen ?", hörte ich eine sanfte Stimme von der anderen Seite.
„Ja.."
Als die Tür vorsichtig aufging, erkannte ich Narcissa's Gesicht. Ziemlich mitleidig kam sie auf mich zu und beugte sich zur mir runter.
„Was ist denn los, hmm?", fragte sie besorgt nach, während sie zeitgleich eine Träne von meiner Wange wusch.
Ich wusste ich konnte ihr vertrauen, das tat ich schon immer, denn sie war tatsächlich wie eine zweite Mutter für mich.
Ich erzählte ihr alles, die ganze Geschichte mit Draco und mir, dass mit Amalia und Bene und auch das mit dem Todesser.
Erstaunlicherweise stand sie voll und ganz hinter mir, hörte mir nicht nur zu, sondern gab mir gute Ratschläge und erzählte mir ihre Meinung und Ansicht.
„Ich weiß, du willst das jetzt wahrscheinlich nicht hören, aber du liegst Draco sehr am Herzen. In jedem Brief, den ich von ihm erhielt, stand, wie sehr er dich liebt und dass er froh ist, endlich sein Glück gefunden zu haben. Violetta, er hat zwar Amalia als Freundin, aber schau sie dir an. Lange braune Haare, grüne Augen und eine super Figur. Fällt dir was auf ? Sie sieht aus wie du und ich denke nicht, dass das ein Zufall ist ! Er liebt dich und das vom ganzem Herzen okay?"
Klar, mich berührten die Worte und jetzt wo sie es so sagte, hatte sie mit Amalia recht, aber bei einer Sache schienen wir nicht gleicher Meinung zu sein.
„Aber warum wollte er jetzt ein Todesser sein ? Er kennt doch die Geschichte mit Fynn und er weiß, wie schlecht es mir damals ging !"
Ich sah in Narcissa's Augen, dass irgendwas nicht stimmte.. sie irgendwas bedrückte .
„Violetta Schatz, du solltest mit Draco reden. Es gibt Dinge, die er die lieber selber sagen sollte.."
Ich schaute sie leicht verwirrt und ängstlich an.
Wieso konnte sie es mir nicht erzählen ?
Gerade, als sie mich fest umarmte und mir auf beiden Wangen abwechselnd ein Kuss gab, klopfte es erneut an der Tür.
Ich schaute Narcissa fragend an, aber sie schaute so, als wüsste sie wer vor der Tür stand.
„Redet, okay ?", waren ihre letzten Worte, die sie mir lächelnd und erleichtert sagte. Sie stand auf, öffnete die Tür und verließ das Zimmer.
Nicht eine Sekunde später kam Draco zum Vorschein.
Als ich ihn sah, schaute er ziemlich fertig aus. Kreidebleich und in seinen Augen sah ich den Schmerz.
Ich sprach ihn nicht an, beobachtete stattdessen sein Vorgehen.
Er kam langsam zu mir, setzte sich neben mich und schaute auf den Boden.
Eine Weile sagten wir nichts, ignorierten und schwiegen uns nur an.
„Na du siehst ja toll aus.", unterbrach ich ironisch die Stille.
Er lachte ebenfalls ironisch auf und antwortete überlegt, „Aber du."
Jetzt mussten wir tatsächlich schmunzeln, aber schnell wurde es wieder ernster.
„Draco?", schaute ich ihn fragend an, „Wieso hast du das gemacht ?"
Leider erhielt ich keine Antwort, wurde stattdessen wieder ignoriert, was mich irgendwie wütend machte.
„Draco ich habe dich was gefragt !"
Er schaute mich sauer an, was höchstwahrscheinlich daran lag, weil ich ziemlich laut wurde.
Plötzlich stand er auf, nahm allerdings seine Augen nicht von mir.
Man sah deutlich, dass er sein nächsten Zug plante. Aggressiv ging er in Richtung Ausgang. Wieder keine Antwort . Jetzt reichte es mir. Ich lief ihm nach und brüllte ihn an. Ich erkannte, dass er großen Respekt vor mir hatte und zugegeben, ich jagte mir selber ein wenig Angst ein.
„Draco, sag mal bist du durch dein Scheiß da jetzt taub oder wie ?"
Er drehte sich wütend um, wollte mich wahrscheinlich mit seinem Blick töten. (Foto)
Er ging auf mich zu und fing endlich an zusprechen.
„Violetta verdammte scheiße.. ich habe das gemacht, weil.. weil ich dich.."

           - FORTSETZUNG FOLGT -

happy to the end - dachten wir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt