Kapitel 32

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..Beschämend schaute ich ihn kurz an und wollte mich gerade für den Versuch entschuldigen, allerdings fiel es mir durch seinen Blick den er mir zu warf, sichtlich schwer.
Gerade als ich meinen Mund zum Sprechen öffnete, fing er an.
„Alles gut, du musst dich jetzt nicht schämen oder so.", probierte er mich zu beruhigen.
Entweder er kennt mich so gut, dass er weiß wie ich mich gerade fühle oder man sieht es mir wirklich an.
Vor allem, weil er es nochmal erwähnte, schämte ich mich jetzt noch mehr. Die ganze Situation war mir auf einmal so unangenehm, dass ich nicht anders konnte als hastig aufzustehen.
„Was hast du vor ?", hackte er fragend nach, während er jeder meiner Bewegungen beobachtete.
„Ich muss hier weg !", fuhr ich ihn etwas genervt an, während ich im gleichen Moment ins Bad ging, um meine Klamotten zu holen.
Er stand daraufhin natürlich sofort auf und verfolgte mich ins Badezimmer.
„Was ? Nein ! Es ist zu gefährlich und außerdem gehst du jetzt nirgendwo alleine hin, okay ? Wer weiß, was da draußen so rumläuft."
Er hatte Recht. Gerade die Wälder sind seid längerer Zeit nicht wirklich mehr sicher, aber die Situation war mir einfach zu komisch und angespannt.
„Ja, aber.."
„Was aber ?", viel er mir etwas lauter ins Wort.
Der laute Ton brachte mich zwar kurz zum zusammenzucken, allerdings stellte ich dann fest, dass es kein ˋaber' gab.
Jetzt sprachlos, starrte ich ihn mit ein paar Tränen in den Augen an.
Auch er merkte, dass er Recht hatte und strich mir zur Beruhigung sanft durch mein Haar.
„Entschuldige das ich dich gerade so behandelt habe. Es ist nur.. die ganze Sache vorhin und allgemein die Situation.. Sie überfordert mich, verstehst du ?"
Nach dem Satz, schien er erleichtert zu sein. Erleichtert darüber, dass er mir seine Gedanken und Gefühle endlich offenbaren konnte. „Ich liebe dich Violetta, aber ich schätze ich brauche erstmal Zeit.."
„Zeit um zu überlegen, ob du weiterhin eine Beziehung mit mir führen willst ?", hackte ich etwas verletzt nach.
„Nein, natürlich nicht. Ich will die Beziehung nach wie vor, bloß es ist in letzter Zeit einfach zu viel passiert. Ich denke wir beide müssen uns erstmal sortieren, alles verarbeiten und vor allem uns Gedanken darüber machen, was die ganzen Auslöser für die Streitereien waren. Damit wir daran arbeiten können und sowas nicht mehr vorkommt, zumindest nicht so oft und auch nicht in solch einer Art. Ich will nicht das Mädchen, was ich liebe, ständig anbrüllen und verletzen. Sondern mit dem Mädchen wieder glücklich sein, so wie am Anfang der Beziehung. Damit wir wieder dahin kommen, brauchen wir erst einmal Zeit. Jeder für sich. Okay ?"
„Und du wirst sicher nicht aufhören mich zu lieben ?", flüsterte ich mit nassen Augen und dem Blick zum Boden, zu ihm.
„Violetta ?", murmelte er zu mir, während er mit einer Hand an meiner Wange, mein Kopf auf Augenhöhe hob.
„Ich werde niemals aufhören dich zu lieben, ob getrennt oder zusammen, du bist das Mädchen wofür mein Herz schlägt, verstanden ?"
Und da war es. Sein beruhigendes und zugleich überzeugendes Lächeln.
Ich glaubte ihm, nickte daraufhin erleichtert und legte mein Kopf auf seiner Brust ab.
Mit beiden Händen an meinen Wangen, streckte er erneut mein Kopf zu sich, so dass unsere Blicke sich automatisch trafen.
„Und jetzt komm her !", waren seine letzten Worte, bevor er seine Lippe auf meine legte.
Sofort fing mein Herz an schneller zu schlagen. In meinem Bauch flogen die Schmetterlinge umher und meine Hände kribbelten wie verrückt. Es fühlte sich an, als wäre das unser erster Kuss, als wären wir wie frisch verliebt und als würde die Zeit stehen bleiben.
Als wir unseren intensiven und romantischen Kuss vorsichtig beendeten, gingen wir Hand in Hand zurück zur Couch, wo wir uns wie vorhin schlafen legten.
Die ganze Nacht lang träumte ich nichts, schlief einfach tief und fest und wich nicht von Draco's Seite.
Geweckt wurde ich von meinen starken Kopfschmerzen, die vermutlich die Erinnerung von der Party gestern sein sollte. Mit meinem Kater, öffnete ich langsam die Augen, da die Sonne direkt auf mich strahlte.
Ich ließ die ganze Nacht Revue passieren und gerade als meine Gedanken bei Draco landeten, stellte ich fest, dass er nicht mehr neben mir lag.
Vorsichtig setzte ich mich auf und guckte ziemlich verschlafen durch den Raum. Aber auch hier war kein Draco in Sicht. Ich blieb noch ein paar Sekunden so sitzen, um meinen Kreislauf nicht zu überfordern und stand dann vorsichtig auf. Der ganze Raum drehte sich noch etwas, wodurch mir schnell klar wurde, dass noch etwas Alkohol im Blut war.
„Nie wieder Alkohol !", beschimpfte ich mich selber, während ich suchend durch das Haus lief. Kein Malfoy weit und breit. Es war ruhig, nicht mal die Natur von Draußen hörte man. Ein komisches Gefühl sammelte sich in mir. Ich merkte wie mir schwindlig wurde, mein Körper kalten Schweiß ausbrach und mein Magen sich drehte. Im Spiegel erkannte ich, dass mein Blut anscheinend in meinen Füßen floss, denn ich war kreidebleich im Gesicht. Mein Magen spielte verrückt und zeitgleich merkte ich, wie ein leichter Druck den Hals hoch wanderte. Nicht eine Sekunde später zog mich mein Körper in Richtung Toilette, wo ich mich ohne weiteres übergab.
Alles was ich gestern zu mir genommen habe, kam jetzt wieder raus. Als ich dann aber sah, dass es jetzt keine Essen oder irgendeine Alkohol-Flüssigkeit-Reste mehr sind, sondern Blut, verlor ich langsam mein Bewusstsein.
„Jetzt liegst du hier und niemand ist in der Nähe.", spottete mein Gedanke, bevor ich nichts mehr mit bekam.

happy to the end - dachten wir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt