#15 Erste Balleindrücke und ungewollte Tänze

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Er nickte leicht, da sie ihn wohl durchschaut hatte.
"Ja, aber ihr würdet sicher auch so einiges von uns albern finden".
Er mochte es, wenn sie ihm in die Augen sah. Er sah gerne, was sich hinter ihnen verbarg und durch ihren Blick konnte er direkt in sie hinein sehen.
"Wusstest du, dass deine Augen viel Wärme ausstrahlen? Du bist ein guter Mensch"
Und ziemlich unschuldig.

Sie lächelte leicht und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.
"Danke".
Sie wurde leicht rot im Gesicht und sah etwas verlegen weg.

Lächelnd öffnete er ihr die Tür.
"Dann zeigt mir mal, wo euer Ballsaal ist".

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Sie lächelte und führte ihn in Richtung des großen Ballsaal.
"Es ist der größte Saal im ganzen Palast und definitiv einer meiner Lieblingsräume".
Sie ging zu einer großen Tür, welche ihnen dann auch geöffnet wurde. Ein riesiger Saal kam dahinter zum Vorschein.

Diesen Saal fand er beinahe unglaublich. Es war mysteriös, beinahe als hätte man das Tor zu einer Goldgrube geöffnet.
"Wow..."

"Gefällt er euch?"
Sie lächelte weiterhin und blieb vor der riesigen Treppe stehen, die direkt ins Innere zur Mitte des Saales hinunter führte.

Langsam nickte erl.
"Es sieht aus wie eine Goldgrube. Woher habt ihr all dieses Gold her und wie verarbeitet ihr das alles?"
Sein innerer Schweinehund kam bei sowas gerne zum Vorschein. Mit irgendwas will er ja angeben können, wenn er stirbt. Deshalb plündern und rauben Wikinger auch gerne und so viel. Für ihre Götter und um zu leben.

"Es ist ein sehr langer Prozess. Seht ihr diese Wand hinter euch?"
Sie deutete auf eine Wand mit ziemlich vielen Goldfazierungen.
"Alleine an dieser Wand hat über Monate gedauert. Sie wurde von über 100 Mann gemacht".

"Faszinierend".
Er strich mit seiner Hand über die Wand, wobei ihm egal war, wie viele Leute ihn dabei seltsam betrachteten. Wenn er wüsste wie, würde er den ganzen Saal stehlen und begraben. Doch so einfach war das nicht. Eigentlich unmöglich.

"Es ist wirklich der schönste Saal im Palast".
Sie lächelte und beobachtete ihn, wie er sich fasziniert umsah. Es war irgendwie süß, den so eigentlich furchteinflößend aussehenden Mann so begeistert zu sehen.

"Wahrlich".
Er sah dann von oben runter auf die Menschen, die alle besonders schick angezogen waren. So wie er gerade gekleidet war, könnte man meinen, dass er einer von ihnen wäre. Abgesehen von den Tattoos und der Frisur. Zudem scheinen die Männer hier schmächtiger gebaut zu sein als er selbst.

"Und? Könnt ihr euch noch an die Schritte erinnern? Und wollen wir dann langsam runter? Mein Vater wartet schon, um den Ball mit mir zu eröffnen"
Sie schmunzelte etwas und deutete dann auf die Treppe an welcher sie dann herunter gingen.

"Etwas?" 
Etwas unbeholfen schwankte sein Lächeln und seine Achseln zuckten leicht unwissend.
Vor und zurück. Drehen? Sowas in der Art war es doch gewesen. Er folgte ihr dann runter.

"Nach der Eröffnung würde ich mich sehr auf einen Tanz freuen. Und keine Sorge, ich zeige sie euch dann nochmal".
Sie lächelte und sie kamen bei ihrem Vater an. Nicht wenig entfernt waren auch der andere König und sein Sohn.

Der Vater sah freudig zu seiner Tochter und hielt ihr seinen Arm hin. 
"Bereit meine Tochter?"
Eigentlich wurde der Ball immer von dem König und der Königin eröffnet, aber diese war leider einige Jahre zuvor verstorben, weswegen nun seine Tochter diese Aufgabe übernahm.

Katherina lächelte nickend und hackte sich bei ihrem Vater ein, der sie in die Mitte des Saales brachte. Sie stellten sich hin und die Musik begann zu spielen. Wenig später sah man auch schon Vater und Tochter durch den Raum tanzen. Sie bemerkte Ivars Blick auf ihr, aber ließ sich damit nicht aus der Fassung bringen und konzentrierte sich wieder auf das Tanzen, welches sie so sehr liebte. Nachdem die Eröffnung vorbei war und mehrere zu tanzen begonnen hatten, kamen die beiden wieder zurück zu Ivar.

Dieser wollte gerade mit Katherina tanzen gehen, jedoch machte ihm da jemand einen Schnitt durch die Rechnung. Der Prinz forderte sie zu einem Tanz auf und dabei lagen 4 Augenpaare auf ihr, vor allem auch von den beiden Königen, weshalb sie nicht ablehnen konnte. Ivar bemerkte aber, dass sie es lieber nicht tun würde, auch wenn sie es gut versteckte und höflich blieb. Oder vielleicht bildete er es sich auch nur ein, weil er es so wollte, aber nein. Das wollte er nicht. Widerwillig beobachtete er wie die beiden auf die Tanzfläche gingen und begannen zu tanzen.

Eigentlich wollte sie ja mit Ivar tanzen, viel lieber als mit dem Prinzen, doch sie musste da durch. Immerhin war sie eine mehr als nur potenzielle Ehefrau für ihn. Sie versuchte den Prinzen zu ignorieren, aber er begann daraufhin auch schon zu sprechen.

"Bald sind wir verheiratet. Dann gehört ihr nur mir und könnt mir keine Zeit verweigern, wie ihr es heute getan habt. Sowas würde ich nicht dulden, damit es klar es ist".
Nach außen hin schien er nett und zuvorkommend, aber das war er nicht. Alles war nur gespielt, um zu bekommen, was er wollte.
"Und kein Barbar dieser Welt wird mir eure Hand streitig machen".

Katherina hielt sich dahingehend zurück, bevor sie noch etwas falsches ihm gegenüber sagte. Das gehörte sich nicht und so war sie nicht erzogen worden.
"Die Zukunft wird zeigen, was sie mit sich bringt", sagte sie nur und lächelte auch vor Höflichkeit.
Sie schwieg dann weiter bis der Tanz zu Ende war und sie sich von ihm löste, wobei er sie nur etwas gezwungen losließ. Sie machte einen kurzen Knicks und er eine Verbeugung, wie es sich immer am Ende gehörte.
"Danke für den Tanz, wenn ihr mich jetzt entschuldigt".
Damit geht sie zurück zu Ivar, welcher ihr etwas entgegenkommt.
"Wollt ihr noch tanzen?"

Ivar nickte selbstverständlich etwas schmunzelnd, da es für ihn so aussah, als würde sie beinahe schon vor dem Prinzen fliehen.
"Wie könnte ich das nur ablehnen?"
Damit gingen die beiden auch schon wieder zur Tanzfläche.

I will always be yours - Through Walhalla and HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt