#9 Der Antrag

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"Ich vertraue lieber euch, als euren Göttern. Ich habe nichts dagegen, wenn kämpft und mein Vater mit Überzeugung sicher auch nicht".

"Mir zu vertrauen ist vielleicht ein Fehler", er legte seinen Kopf leicht zur Seite.
"Trotzdem nehme ich dein Vertrauen dankend an".
Er sah für einen Moment auf ihre Lippen.
"Wollen wir dann wieder zu deinem Vater?"

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Sie nahm einen kleinen Schritt zurück, da sie sich doch ziemlich nahe waren und das auch noch in der Öffentlichkeit. Auch wenn sie aus irgendeinem Grund seine Nähe nicht verabscheute oder so sehr meiden wollte, wie bei einigen anderen bestimmten Leuten.
"Mein Vater wird nicht zu sprechen sein. Wir haben gerade einen Gast zu Besuch und er wird nicht so schnell gehen..."
Die Präsenz des Gastes war mitunter ein Grund, wieso sie gerade sehr gerne außerhalb des Schlosses ist.

Doch bei Ivar weckte dies nur sein Neugier.
"Ein Gast? Was denn für ein Gast?"

Sie seufzte etwas.
"Aus einem anderen Land... Es kann sein, dass der Sohn des Königs mein zukünftiger Mann wird.."
Ihr Stimmung sank dabei ziemlich. Sie war zwar gegen das Verheiraten mit ihm, aber für ihn Königreich würde sie es tun.

Er runzelte leicht die Stirn.
"Das wollt ihr nicht?"
Etwas in seinem sonst so eisigen Herz regte sich. Vor allem als er den schwarzen Raben entdeckte, welcher sich auf ein Haus setzte. Er nahm es als ein Art Zeichen, ein Zeichen dafür, dass sie der Grund war, wieso er Leben muss.
"Sagt mir, müsstet ihr ihn heiraten, wenn euch das fremde Land gehört? Kriege sind für euch zwar grausam, aber Kriege braucht man für Macht und Ruhm, oder um Dinge zu verhindern, die man nicht möchte".

Doch das war für das Königreich und für sie keine wirkliche Option. Lieber verzichtet sie auf ein glückliches Leben, als dass es tausende aus ihrem Königreich müssten aufgrund von toten Kriegern und zurückgebliebenen Familien.
"Ich muss heiraten, damit kein Krieg beginnt... damit das Land vergrößert wird, ohne, dass es kein Volk mehr gibt. Und mit der Heirate werden noch größere Königreiche geschaffen..."

"Christen und ihre Einigungen... tz", er schnalzte unzufrieden mit der Zunge.
"Wofür gibt es Verbündete? Vermehrt euch und nehmt euch, was ihr haben wollt".

Sie wollte nicht mal wirklich über das Ganze nachdenken, aber aus irgendeinem Grund schien es so, als würde er versuchen ihr zu helfen.
"Verbündete gibt es, aber man hat nie solch eine Bestätigung, wie durch die Heirat. Bei ihr ist es sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich auszutreten..."
Zumindest wäre es dann für sie so.

"Einen Fremden heiraten? Was wenn er nur in dieses Land will? Euch tötet? Dann den König? Dann gehört ihm das Land. Du sagtest selbst, es sei um dem Krieg aus dem Weg zu gehen, aber wer versichert dir deren Absichten dahinter? Solche Verfälle habe ich bereits abermals gesehen und von gehört".

"Ich kann nichts tun, es ist mein Schicksal, jemanden zu heiraten ohne ihn wirklich zu kennen, genauso wie seine Absichten dahinter. Und was mit mir passiert... das ist in den Sternen geschrieben...".

Er rümpfte etwas seine Nase. Eigentlich wollte er das Land sehen, nachhause kehren und dann mit seinem Wissen das Land an sich reißen. Aber diese Frau. Sie ist sein Schicksal, er konnte sie nicht heiraten lassen oder ihr Land zerstören.
"Es ist nicht dein Schicksal, es ist das, was dein Vater und der fremde König will. Nichts davon ist vom Schicksal bestimmt, das weiß ich".

"Aber es ist mein Schicksal, dass ich seine Tochter bin und versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen Vater, aber ich denke anders über die Heirat. Das ändert aber dennoch nichts... Es ist seine Entscheidung, was mit mir passiert..."

"Seine? Wirklich? Was bist du? Ein Sklave oder eine Prinzessin? Bei Odin... Könige habe ich noch nie verstanden..."
Murmelte er etwas genervt, aber keineswegs von ihr, sondern genervt von der ganzen Situation beziehungsweise ihrer Situation.

"Prinzessin, aber was soll ich machen? Ich muss verheiratet sein, um Königin zu werden. Dann kann ich selbst über mein Leben bestimmen und das tun, was ich für Richtig halte".
Naja, solange es auch für den König passt.

"Vielleicht ist das der Grund weshalb ich hier bin".
Er musste schmunzeln und hob ihr Kinn sachte an.
"Heiratet mich, ihr werdet sicher sein und das andere Reich wird keine Bedrohung mehr darstellen, denn unsere Krieger sind die Besten der Besten. Doch dieses Angebot ist eure Entscheidung. Ich bin zwar kein Prinz, aber ein Earl ist beinahe gleich gestellt".

Die Berührung am Kinn war so sanft und sie spürte seine Finger direkt an ihrer Haut. Sie spürte ein leichtes Kribbeln, was sie bisher noch nie gefühlt hatte. Doch auch ein anderes Gefühl machte sich in ihr breit und dieses war Verwunderung.
"Ich soll euch heiraten? Ich dachte ihr hält nichts von dem Ganzen und erst recht nicht von mir. Es hat mir eher so ausgesehen, als würdet ihr mich benutzen für Informationen, als das ihr irgendwelche Interesse an mir habt".
Gestand sie ihm ehrlich.

Er zuckte mit den Schultern.
"ich hab Interesse an vielen Dinge, Schätzen, Frauen, Alkohol. In meinem Herzen ist genug Platz für viele Dinge, meine Liebe".
Seine Mundwinkel zuckten leicht.
"Aber... wenn die Götter mir zeigen, was ich zu tun habe, dann hat das Vorrang und die Götter haben mich zu dir geführt".

"Die ganze Zeit redet ihr von Göttern, aber wieso denkt ihr, dass ihr wegen ihnen hier seid oder dass ihr überhaupt wegen Mir hier seid?".
Immerhin glaubte sie nicht an seine Götter und verstand es auch nicht. Aber sie wollte es verstehen.

"Sieh dich doch um. Wieso habe nur ich das Unglück überlebt? Wieso könnt ihr so offen bei mir reden? Ihr weckt mein Interesse, was wahrlich noch niemand geschafft hat. Die Götter wollten, dass ich dich treffe! Aus welchem Grund auch immer. Doch für mich ist es Grund genug, um euch zu helfen mit allem, was in meiner Macht steht".

Es hörte sich alles so gut an, doch es war zu schön um wahr zu sein.
"Ihr steigert euch da viel zu sehr rein".
Sie ging dann auch einfach weiter, nachdem sie sich von ihm etwas mehr entfernt hatte. Zuerst würde er ihr Honig ums Maul schmieren und dann, nachdem er haben würde was er wollte, würde er sie fallen lassen.

"Das tue ich immer my Lady".

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Hey mein Lieben!

Es ist das neunte Kapital und ich freue mich echt, dass ihr es bis hierher geschafft habt.
Ich hoffe sehr, dass euch die Geschichte gefällt und euch ein paar schlaflose Nächte beschert.
Ich würde mich sehr über ein Vote freuen!

Eure xoxolovelydia!

I will always be yours - Through Walhalla and HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt