#6 Zwischen Bällen und Feiern

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Katherina schüttelte wieder leicht ihren Kopf.
"Niemand will, dass ihr eueren Glauben aufgebt. Wir tolerieren einander solange die Toleranz auf beiden Seiten bestand hat".
Zumindest bestand die Toleranz auf jeden Fall von ihrer Seite aus.

Er hingegen fand es lächerlich. Heiden und Christen würden niemals bestand haben. Dazu waren sei einfach zu unterschiedlich, hassten einander zu sehr. Und eine Heirat von beiden Seiten sehe genauso unmöglich aus. Auch wenn Ivar sie sogar nehmen würde.
"Wie ihr meint... wollt ihr mir euer Land nun zeigen?"

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Katherina nickte daraufhin und stand auch schon auf.
"Ja, das werden wir jetzt auch machen", sie lächelt etwas.

Er stand ebenfalls auf und sah zu ihr.
"Wollt ihr nicht zuerst euren Vater um Erlaubnis bitten?"

"Ich bin keine 5 mehr, ich schaffe es schon alleine, euch das Schloss und die Stadt zu zeigen. Die Wachen werden meinen Vater über meine Pläne und mein Vorhaben informieren". 

Er folgte ihr dann auch schon aus dem Saal hinaus.
"Zeigt mir euer Volk, eure Gebräuche. Ich möchte alle sehen".

"Wollt ihr bei dem Schloss beginnen oder euch zuerst die Stadt ansehen?"
Sie sah kurz zu ihm und ging dabei zurück in die Eingangshalle, wo der König die beiden beim  ersten Mal angetroffen hatte.

"Dem Schloss", meinte er nur knapp und sah sich in der Eingangshalle noch einmal um, ließ sich aber dann auch schon von ihr führen.

Sie führte ihn herum, zeigte ihm einige Zimmer, unter anderem Empfangshallen, deren Bibliothek und noch einige weitere. Das Schloss besaß einen großen und einen kleinen Ballsaal. Sie ging zu dem kleineren, da das betreten des größeren momentan nicht möglich war. Ihnen beiden wurden die Türen zu dem kleinen Ballsaal geöffnet, welcher aber dennoch eine erstaunliche und prächtige Größe hatte.
"Das ist einer meiner Lieblingsäle, der kleinere Ballsaal". 
Sie lächelt während sie in das Innere des Saales tritt, gefolgt  von ihm. 

Der Fremde blickte hinein und folgte ihr auch dorthin. Es war schick, aber weniger was für ihn.
"Ballsaal? Was ist ein Ball?"

Die Verwunderung nach dieser Aussage war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, immerhin war sie mit Bällen aufgewachsen und kannte sie seitdem sie denken konnte.
"Warte, ihr wart noch nie auf einem Ball?"

"Nein...", er überlegte kurz, "warst du schon mal auf einer Feier?"
Die Feier die er meinte waren Alkohol, Frauen, Musik und Prügeleien. Etwas, was das normale Volk nicht besonders kannte, so wie er den Ball nicht. 

"Was ist eine Feier? Wir haben nur Bälle und Feste".
Sie sah zwar noch immer etwas verwundert, aber interessiert zu ihm.

"Erzähl du mir von euren Bälle und ich erzähle dir von unseren Feiern".

Sie musste lächeln, als sie an die Bälle zurückdachte. Sie liebte diese so unglaublich sehr, genauso wie ihre Mutter damals.
"Ein Ball ist traumhaft. Die ganzen Säle werden geschmückt, Gäste kommen, alle in prächtigen Kleidern und Gewändern und Musik. Es wird den ganzen Abend getanzt bis hin in die Nacht".
Träumt sie vor sich hin und dreht sich einmal mitten im Tanzsaal. Dann stoppte sie abrupt und sah zu ihm.
"Ihr könnt doch sicher tanzen, oder?"

Seine Mundwinkel zuckten leicht verlegen.
"Nein, nein nicht wirklich", er biss sich leicht auf die Lippen.
"Ich bin nicht wirklich für das tanzen,  bei unseren Feiern machen wir zwar Musik, aber wir trinken Bier, Vergnügen uns an den tanzenden Frauen und prügeln uns bis in die Morgendämmerung herein".

"Interessant..", gab sie ehrlich zu, "Ihr amüsiert euch an den tanzenden Frauen? Also tanzen sie auch bei euch?". Sie hatte gehofft endlich eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden Völkern zu finden, zumindest sollte es doch so sein, bei etwas gar schon so banalem.

Er nickte daraufhin auch.
"Oh ja, das tun sie", er schlenderte anzüglich grinsend an ihr vorbei, um weiter in den Raum zu laufen.

"Was für Tänze gibt es in eurem Volk? Wir tanzen hier hauptsächlich nur Paartänze, also so ziemlich alle werden zu zweit getanzt".

"Bei uns tanzt ihr alleine, meistens", er sah über seine Schulter zu ihr.
"Es ist einfach unterschiedlich und sie tanzen wie sie wollen, da gibt es keine festgelegten Tänze.

Sie nickte leicht und musste feststellen, dass sie noch unterschiedlicher waren als sie dachte, aber insgeheim weckte es nur noch mehr ihre Neugierde zu wissen, wie es dort wohl war. 
"Verstehe... Es wäre auf jeden Fall interessant eure Tänze zu sehen und falls es euch interessiert, bei uns findet ein Ball statt, ihr könntet kommen. Ihr würdet natürlich dafür auch angemessene Kleidung bekommen".

"Angemessene Kleidung? Selbst diese hier juckt ziemlich", er senkte seinen Blick, aber seine Neugier war einfach zu groß.
"aber gut, ich komme".

"Ich würde mich sehr freuen", sie lächelte leicht und sah dann weg von ihm und stattdessen in den Raum. Auch wenn sie am Anfang ziemlich frech gewesen war, fing er an ihr immer sympathischer zu werden.

Er nickte kurz, "Dann lass mir diese Kleidung bringen".

"Doch nicht jetzt, ihr bekommt sie später", sie lacht leicht.

"Oh", er senkte seinen Blick und verschränkte dann die Arme vor seiner Brust.
"Gut dann... zeigst du mir jetzt den Rest?"


I will always be yours - Through Walhalla and HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt