Genshin Impact - Das Lied des Windes (Xiao x Reader)

Der Junge mit vielen Namen

Der Typ sah mich erstaunt an. „Wie jetzt? Alles ist weg? So komplett?" Ich seufzte genervt. „Wenn ich es doch sage! Wieso sollte ich lügen?" Kurz veränderte sich der Blick des Jungen, als würden ihm da genug Gründe einfallen. Er schien kurz zu überlegen, bis er dann mit dem Kopf nickte. „Ich glaube, du solltest erstmal nach Liyue mitkommen. Hier draußen würdest du nicht mal die Nacht überleben." Er musterte mich von oben bis unten und musste grinsen. „Vor allem wenn du so aussiehst!" Ich sah an mir herunter. Das Hemd des Jungen war mir zwar deutlich zu groß, aber trotzdem ziemlich kurz. Ich musste ihm zwangsläufig zustimmen. Hier draußen würde ich wirklich in Gefahr sein. „Na gut! Ich komme mit. Ich weiß zwar noch nicht, ob ich dir vertrauen kann, aber es ist einen Versuch wert." Er lächelte nun noch breiter. „Sehr schön. Verrätst du mir deinen Namen, oder weißt du den auch nicht mehr?"

Ich verschränkte die Arme und horchte in meinen Kopf hinein. Wie hatte der Typ in der Wolkenwelt mich genannt? Ach Ja! Yui! Theoretisch könnte ich ja meinen richtigen Namen nehmen, aber ich fand dieser Name passte einfach viel besser zu meinem neuen Körper. „Ich bin Yui! Ich weiß noch ungefähr wie ich heiße, was ich für Kräfte habe und wie man kämpft....und da hört mein Wissen aber auch schon auf." Der Typ sah mich geschockt an. „Du beherrscht ein Element? Welches denn? Also ich beherrsche das Wasser, Hydro. Und du?" Ich sah auf meine Hände. „Irgendwas mit A....Amo..? Aneo..?" Die Augen des Jungen leuteten auf. „Du meinst Anemo! Da hast du echt eine starke Kraft, weiß du? Außerdem ist sie selten! Ich kenne in Liyue nur Einen, der Anemo beherrscht, und das ist Xiao und der ist.....speziell! Und ich rede schon wieder zu viel...naja ich bin übrigens Tartaglia, oder Childe...ich habe viele Namen....Such dir einfach einen aus!"

Okayyy, das waren definitiv zu viele Informationen auf einmal. Ich wiederholte im Geist nocheinmal alles, was er gesagt hatte und seufzte dann. „Also...Childe?" Er nickte und lächelte mich an, als wäre ich ein kleines Kind das gerade sein erstes Wort gesagt hat. „Bringst du mich dann bitte nach Liyue? Ich brauche ordentliche Kleidung und muss auch irgendwo wohnen...gibt es da eine Herberge oder so? Vielleicht einen Gasthof?" Als er das Wort „Gasthof" hörte, begann Childe zu lachen. „Du....ach.....hahah....Das....das ist Liyue, Süße........hier wirst du wohl kaum......hahaha...... einen ‚Gasthof' finden....." Ich sah ihn verunsichert an. Was war denn mit dem los? Das war eine normale Frage oder nicht? Außerdem.....HATTE ER MICH GERADE ERNSTHAFT SÜSSE GENANNT?

Langsam erholte sich Childe von seinem Lachkrampf. „Entschuldige...das konntest du ja nicht wissen, aber Liyue ist die reichste Stadt in ganz Teyvat. Hier leben nur die reichen Leute, also Händler und Adlige und eben ein sehr kleiner Teil des normalen Volkes. Du wirst wohl kaum so viel Geld haben, um dir eine Herberge hier leisten zu können, tut mir leid Yui." Langsam verzweifelte ich an meiner Situation. Ich hatte keinen Schalfplatz, keine richtige Kleidung oder geschweige denn etwas von Wert. Es sei denn.... „Bezahlt ihr hier zufällig mit Mora?" Childe nickte. „Ja, du kannst dich also doch an etwas erinnern?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich hab welche in meiner Tasche gefunden...Moment....."

Ich kramte die Tasche aus Childes Jacke hervor und reichte sie ihm. Er besah sich den Inhalt und stutzte. „Wieso wird die Anzahl an Münzen nicht angezeigt? Das ist mir noch nie passiert. Vielleicht ist es ein Fehler...Es sei denn...." Er gab mir die Tasche zurück. „Besser, du kommst ersteinmal für eine Weile mit zu mir. Ich habe ein Gästezimmer was sowieso nicht benutzt wird und Sachen kann ich bestimmt auch noch für dich auftreiben...Also, was sagst du?" Ich vertraute diesem Typen einfach nicht. Und dennoch....ich hatte keine andere Wahl. „Na schön, aber wie willst du mich denn bitte in die Stadt bringen, ohne, dass ich in diesem Aufzug deinem Ruf schade?" Er überlegte kurz. Dann murmelte er etwas unverständliches das klang wie: „....geht wohl nicht anders....muss mir das verzeihen...." Nur ein paar Sekunden später fand ich mich...IN SEINEN ARMEN WIEDER?"