Ein verdammter Gott

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„DU BIST WAS?!?!" schrie ich Venti schon fast an. Dieser hielt sich nur die Ohren zu und grinste mich an. „Na ein Gott. So ein über 300 Jahre alter Gott, natürlich immer noch im Körper eines attraktiven süßen Typen, aber Gott bleibt Gott." Ich starrte ihn einfach nur an. In dieser Welt gab es also wirklich Götter. Während meinem Aufenthalt in Liyue hatte ich mir viele Bücher ausgeliehen, unter Anderen auch eines, in dem Götter vorkamen. Es ging um Rex Lapis, Barbados und andere Berühmtheiten. Aber von einem Gott namens Venti hatte ich noch nie gehört. „Und...wofür stehst du? Also, was ist deine Aufgabe als Gott? Rex Lapis wollte Liyue beschützen, Barbados Mondstadt, aber was ist mit dir?" Venti kicherte. „Diese Frage hast du dir eben selbst beantwortet. Gestatten? Ich bin Barbados und Mondstadts Schutzgott. Wenn dir jemand das Bogenschießen beibringen kann, dann ja wohl ich!" Ich starrte ihn einfach nur an. Das sollte Gott Barbados sein? Ein Mann, dem die Heiligen in der Kathedrale ihr Leben widmeten? Dabei sah er wirklich aus wie ein Kind..... „Hat ein Gott nicht besseres zu tun als einem gestrandeten Mädchen das Bogenschießen beizubringen?" Venti sah zerknirscht auf den Boden. „Naja......als Gott ist das Leben langweilig, wenn man seit Jahrhunderten auf der Erde von Tevyat weilt. Du bist ein echtes Wunder, also warst du für mich sofort interessant! Und ich will, dass du alle Elemente in dir beherrschen kannst, also lass dich bitte auch von mir unterrichten!" Er senkte seinen Kopf vor mir und verneigte sich. Irgendwie kam ich mir total seltsam vor, weshalb ich ihm sagte, er sollte bitte aufstehen. „Wir probieren es aus. Wenn du es schaffst, mir bis zu Xiaos Rückkehr das Bogenschießen beizubringen, dann akzeptiere ich dich. Wenn nicht, war das hier eine einmalige Sache." Venti sah plötzlich sichtlich motiviert aus und hüpfte ein paar Meter in die Luft. „Juhuuuu, du wirst es nicht bereuen, das verspreche ich hoch und heilig!" Und so kam es zu meinen Trainingsstunden bei einem Gott. Wir übten sehr lange, ohne Pausen und tatsächlich - am Ende des Tages, hatte ich seine Technik geschafft zu imitieren. Theoretisch war es ganz leicht. Solange man den Wind fühlt, kann man sich von ihm tragen lassen. Das gilt jedoch nur für gesegnete Kinder, die die Anemo-Kraft besaßen. Es war ein wunderschönes Gefühl, meine Bewegungen wurden immer fließender und ich traf ein Ziel nach dem anderen. Ich musste gar nicht groß zielen, der Wind übernahm das lenken und ließ mich spielend leicht jedes Ziel treffen. Venti zeigte mir, wie ich die verschiedenen Luftströme lenken und erfassen konnte, und Ziele treffen konnte, ohne sie zu sehen. Es war spielend einfach. „Sooo, ich denke, du weißt jetzt alles, was ich dir beibringen könnte. Den Rest muss wohl oder übel Xiao erledigen." Verdutzt sah ich ihn an. „Was? Ich hab eher damit gerechnet, dass du heute vielleicht ein zehntel davon schaffst, was du tatsächlich geschafft hast. Mehr kann und will ich dir nicht beibringen. Mir ist nämlich gerade etwas klar geworden. Vielleicht nehme ich meine Aufgabe als Gott doch zu locker...Ich werde nach Mondstadt zurückkehren und die Fatui vertreiben, die sich dort breitgemacht haben. Denn ich bin Schutzgott von Mondstadt!" Ich sah ihn nur an und spürte plötzlich die göttliche Aura, die von ihm ausging. Wie hatte ich das übersehen können? Er strahlte ja fast vor Kraft. Es war ein beinahe beißendes Licht, so hell wie die Sonne, sodass ich meine Augen schließen musste. Als ich sie wieder öffnete, war Venti fort. Aber auf meinem Gesicht bleib ein kleines Lächeln zurück. Er hatte seine Bestimmung wiedergefunden. Das machte mich unfassbar glücklich. „Yui!" hörte ich plötzlich eine Stimme aus Richtung Mondstadt. Xiao?! „Yui! Wir haben es geschafft! Die Fatui haben Mondstadt verlassen! Wir können uns auf den Weg machen sobald du bereit bist." Ich lächelte ihn freudig an, als er auf der kleinen Lichtung ankam. „Hast du trainiert?" Ich kicherte. „Ja...mit ein bisschen Hilfe. Ich habe das Element Luft abgeschlossen. Als nächstes ist Feuer dran und ich bin...." Plötzlich viel mir Xiao um den Hals. „Ich freu mich für dich, ehrlich!" Ich erwiderte die Umarmung zögerlich und merkte jedoch, dass etwas nicht stimmte. Normalerweise war Xiao nicht so fröhlich und redete weniger. Etwas seltsames ging hier vor. „Komm, wir gehen sofort zurück nach Mondstadt. Es ist alles geklärt." Seine Haut, normalerweise warm, war heute ungewöhnlich kalt und beinahe eisig. „Und jetzt, liebe Yui...." meinte er und zog mich zu sich heran. Ohne Vorwarnung legte er seine Lippen auf meine und lächelte sanft. „...schlaf....."

Genshin Impact - Das Lied des Windes (Xiao x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt