Wessen Eigentum?

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Nach kurzer Zeit kam Childe mit den Sachen zurück. Es war ein hübsches, weißes Kleid mit silbernen Details, die aussahen wie kleine Lilien. Dazu gab er mir noch silberne Schuhe. Sie sahen aus wie niedrige Pumps, hatten aber eingebaute Stahlkappen und waren vorne Spitz. Schlussendlich wurden sie von dem selben Stoff mit den Lilien abgedeckt...ein kleines Kunstwerk also...Ich wollte war nicht wissen wie teuer die Sachen waren, aber ich ging einfach hinter einen der großen Holzbalken und zog mich um. Schließlich trat ich wieder hervor und die beiden Jungen starrten mich an. „Sieh sie dir an, Zhongli, sie sieht aus wie eine Elfe! So süß! Aber die Haare behindern dich, glaube ich." meinte er, und gab mir ein weißes Haarband mit silbernen Kordeln.

Ich hatte das schon oft in Filmes gesehen und machte mir einen hohen Zopf, wobei ich auf jeder Seite eine Strähne nach vorne fallen ließ, was bestimmt hübsch aussieht. Wenn es zu einem Kampf kommt, kann ich sie ja einfach in den Zopf schieben. „Fertig!" Auch Zhongli nickte nun zustimmend. „Sehr gut, so gehört es sich für eine junge Dame in Liyue. Du wirst wegen deiner blassen Haut und deinen hellen Haaren zwar trotzdem aus der Menge herausstechen, aber das können wir ja nicht ändern. Machen wir uns auf den Weg!"

Und so liefen wir zu der Treppe, die nach unten auf die gut besuchte Straße führte. Wie voll das hier doch war! Ich konnte die anderen Beiden kaum noch sehen. „Zhongli....Childe...bitte wartet auf mich!!!" Doch ich sah sie nicht mehr. Verdammter Mist! „Hey! Hier bist du!" Ich spürte eine starke Hand auf meiner Schulter und drehte mich erleichtert um. Doch kurz darauf zuckte ich zurück. Es war ein großer Mann, der aussah wie ein Wächter oder so. Hinter ihm stand ein Junge der mich seltsam streng musterte, während er hinter dem großen Mann hervortrat. „Wie heißt du, Anemo?" Ich sah ihn geschockt an. Was erlauben sich die Leute denn hier? Das war ja mehr als unhöflich. „Wie heißt du?" fragte er wieder. Ich antwortete stockend, da ich merkte, dass von diesen Typen eine Gefahr ausgehen musste. „Y-Yui! Wieso wollt ihr das wissen? Ich muss jetzt meine Freunde suchen!"

Der Junge lächelte leicht, eher hinterhältig. „Du bist das Eigentum der Fatui, Kleines! Du wirst mit uns kommen, sofort! Wir haben lange auf dich gewartet!" Ich erstarrte mitten in der Bewegung. Wussten sie es? Waren das vielleicht die Leute, die für das alles verantwortlich sind? Können sie mich...nach Hause bringen? Aber es ist doch so schön hier....alles was ich jemals haben wollte gibt es hier....und sogar Magie....das ist meine Traumwelt und ich bleibe definitiv hier. Während ich so nachdachte spürte ich, dass sich zwei Personen schnell näherten. Ich sah hinter mich und konnte Zhongli und Childe sehen. Sie hätten eine ernste Miene aufgesetzt und stellen sich jeweils rechts und links von mir auf.

„Dieses Mädchen gehört niemandem. Sie wird aus freien Stücken handeln und ein eigenes Leben führen. Dass ihr sie mitnehmt werden wir definitiv nicht zulassen." sagte Zhongli mit strengem Unterton. Der Junge lächelte gehässig und trat nun ganz nah an ihn heran. „Der gefallene Rex Lapsis also! Kaum zu glauben, dass ein Gott wie du hier unten so lange überleben konnte. Aber die Zarin ist glücklich darüber, weißt du? Und du musst auch glücklich sein....obwohl ER doch für deine Lage verantwortlich ist. Er ist schuld daran, dass du deine volle Kraft nicht entfalten kannst....und trotzdem liebst du ihn..." Er trat einen Schritt zurück und betrachtete Zhongli wie ein Objekt, dass er unbedingt analysieren musste.

Dann wandte er sich an Childe. „Und du! Die Zarin vermisst dich! Sie will, dass du schnell wieder nach Hause kommst....und sie ist sehr enttäuscht von dir....unseren Feind zu lieben. Du begreifst es einfach nicht, Verräter! Aber du wirst den Plan der Zarin nicht vereiteln. Dieses Mädchen..." er zeigte auf mich. „...stammt aus einer anderen Welt. Die Zarin bracht eine Nachfolgerin....jemand besonderen...und sie birgt ein riesiger Geheimnis, dass diese Welt verändern wird....denn sie ist nicht einfach nur ein Anemo, nein.....sie ist eine ganz neue Form. Ein Mischwesen, dem die Zarin den Namen Lumia gegeben hat." Ich fasste mir an den Kopf...alles dröhnte....ich was also...eine Gefahr? Und ich dachte mein Leben würde einmal gut laufen. Aber naja.... „Ich komme nicht mit." Es schien so, als hätten die Anwesenden fast vergessen, dass ich auch noch da war.

Mit bebendem Herzschlag holte ich tief Luft. „Ich werde bei Zhongli und Childe bleiben. Eine Zarin interessiert mich nicht, genauso wenig wie ihre Nachfolge. Ich habe ein Recht auf eigene Freiheit." Der seltsame Junge regte sich als erstes. „Da kann man wohl nichts machen. Ich werde wiederkommen, kleine Lumia! Wenn die Zeit reif ist..." Und dann drehte er sich um und ging. Langsam wandte ich mich Zhongli und Childe zu und nahm sie ohne einen Kommentar einfach in den Arm. Ich hörte, dass sie erschrocken aufatmeten, aber das kümmerte mich nicht. Ich brauchte diese Umarmung einfach. Es war heute schon so viel passiert, zu viel für einen einzigen Nachmittag. Nach einer Weile löste ich mich von ihnen und blickte in die Richtung in die der Junge gegangen war. Vielleicht hatte ich gerade die einzige Chance etwas über mich erfahren.....verloren.

Genshin Impact - Das Lied des Windes (Xiao x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt