Kapitel 16

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„Fang mich wenn du kannst Fina." Die Jüngere rannte hinter ihrer Schwester her und versuchte sie zu einzuholen. Die Schwestern waren in einem Wald. Sie spielten schon eine lange Zeit, sodass es schon dunkel war. Raja rannte weiter, bis sie keine Schritte hinter ihr wahrnahm. Als sie sich umdrehte, war sie im Nichts. Alles war schwarz. Der Ort war beklemmend, düster und deprimierend. Plötzlich erschien eine ihr altbekannte Person. „Was machst du hier?" Doch eine Antwort bekam sie nicht, stattdessen stieß dieser sie in das Loch, welches hinter ihr aufgetaucht war.

Vor Schreck schlug sie ihre Augen auf und fuhr hoch. Sie war in ihrem Bett, schweißgebadet und ihr war heiß. Diese Person erinnerte sie an eine Zeit, an die sich Raja nicht gerne zurückblickte. Solche Alpträume plagten sie schon eine Weile. Seit dem Tag, als sie von den Yiga zurückgekehrt war, um genau zu sein.

Ein Blick aus ihrem Zimmer verriet ihr, dass es noch mitten in der Nacht war. Sie überlegte nicht lange, zog sich um, packte einen Eisenhammer und ging raus. Niemand würde mitbekommen, dass sie weg sei, da ihre Adoptivmutter bis morgen nicht zu Hause war. Raja entschied sich schonmal die nötigen Materialien für den Bau der Waffen zu besorgen. Sie würde sehr viele Edelsteine gebrauchen. In der Südbucht würde es viele Erzbrocken geben, die sie dafür verwenden konnte. Es dauerte nicht lange, bis sie diese erreicht hatte.

Gerade als sie in diese rein wollte, hörte sie ein lautes Schnarchen. Wie nett das Schicksal nun mal war, musste hier natürlich ein Hinox schlafen. Sie hoffte inständig, dass dieser kein Element oder sehr stark war. Auch wenn sie schon gegen unzählige von denen gekämpft hatte, war sie dieses Mal müde, glaubte sie war krank und hatte auch kein Schwert bei sich. Sie hatte ja nicht ahnen können, dass genau hier einer sein Nickerchen machen würde. Vorsichtig schaute sie, ob dieser ebenfalls eine Kraft besaß. Zu ihrem Glück nicht, doch war es ein schwarzer, was wieder gegen ihr Glück sprach. Somit änderte sie ihren Plan und ging rückwärts wieder in Richtung Angelstedt. Das war ihr neuer Plan, der jedoch von einem Ast, auf den sie trat, vereitelt wurde. Von dem Knacken wachte der schwarze Hinox auf und bemerkte auch sofort die Recke.

„Das kann doch nicht wahr sein", sprach sie eher zu sich. Was sollte sie jetzt machen? Sie konnte nur hoffen, dass sie da heil wieder rauskommen würde. Der Riese stand ruckartig auf. Sofort rannte dieser auf sie zu und versuchte sie zu ergreifen. Gerade noch konnte sie zur Seite ausweichen, was ihre Müdigkeit und die Schwere des Eisenhammers ihr erschwerte. Der Hinox gab ihr keine Zeit zum Nachdenken, denn er schlug sie gegen eine Wand. „Nicht schon wieder." Sie wusste nicht was sie machen sollte. Der Weg wurde vom Hinox blockiert, sodass sie nicht flüchten konnte. Als der Riese auf sie zu rannte, überlegte sie nicht lange und warf den Hammer direkt ins Auge. Durch die Wucht, fiel der Hinox nach hinten und hielt sich sein Auge. Wenn ein Hinox eine Schwäche hat, dann war es sein Auge. Glücklicherweise war es so groß, dass sogar Raja mit ihrer Sehschwäche nicht verfehlen konnte. Auch wenn sie nicht die zielsicherste war. Durch das Gejammer hatte sie kurz Zeit, um ihre Gedanken zu sortieren. Was hatte sie dabei? Den Hammer, Proviant, den Shiekah-Stein, den... Moment. Sie konnte das Relikt nutzen, um das Monster zu besiegen. Schnell suchte sie dies in ihrer Tasche. Gerade noch rechtzeitig fand sie es, denn der Hinox wollte wieder die 17-jährige wieder angreifen. Sofort setzte sie das Stasismodul ein und fror den Riesen ein. Daraufhin wählte sie das Magnetmodul und schlug mit dem Eisenhammer mehrmals auf den Hinox ein. Als der Stasis nicht mehr auf ihn wirkte fiel der Hinox wieder hin. Die Gelegenheit nutzte sie und warf drei Bomben gleichzeitig auf ihn. Dies schleuderte ihn etwas weg und lag nun regungslos auf dem Sand.

Sie näherte sich ihm und nachzuschauen, ob dieser noch am Leben war. Nach kurzem Warten, atmete dieser immer noch nicht. Sie war stolz, dass sie ohne eine richtige Waffe einen schwarzen Hinox besiegt hatte. Raja ließ ihn liegen und fing an ein paar Edelsteine einzusammeln, die durch die Explosion freigelegt worden war. Viele Bernsteine, ein paar Topas, wenige Rhodonite und zwei Diamanten fand sie beim Erzabbau. Die Leuchtsteine ließ sie in Ruhe, da sie die nicht brauchte. Als sie die benötigten Materialien hatte, machte sie sich auf zu Vah Fina. Sie wollte nicht, dass jemand groß Wind bekommt, dass König Rhoam ihr aufgetragen hatte, Waffen herzustellen.

„Hallo Fina. Rate mal was ich machen soll. Genau Waffen für die Garde herzustellen. Toll, nicht?", begrüßte sie Fina ironisch. Sie hatte keine Lust irgendwelche Schwerter zu schmieden, die sie in einer Woche fertig haben sollte. Der König hätte einen Schmied aus Goronia bitten müssen und keine 17-jährige, die besseres zutun hatte, als dieser Bitte nachzufolgen. Aber solange die Verheerung nicht in den nächsten Tagen einkommen würde, müsste wohl oder übel es machen soll. Der Titan begrüßte sie ebenfalls mit einem lauten Geräusch, was aber irgendwie komisch klang. Raja dachte nicht darüber nach und saß sich an die Kontrolleinheit, wo sich sich ebenfalls anlehnte. Wenn sie etwas Schlaf bekommen würde, könnte sie etwas Erholung von dem Kampf erhalten und etwas Schlaf nachholen.

Gerade als ihre Augen sich langsam schloßen, gab der Titan wieder den selben Schrei aus. Daraufhin spürte wie ihr ganzer Titan anfing zu rütteln, was sie einmal gegen eine Säule prallen ließ. Was war jetzt in Fina gefahren? Es hörte nicht auf, alle Sachen innerhalb des Titanen waren schon überall verstreut. Der Titan lief gerade Amok auf dem Daskida-Berg. Die Erschütterungen waren wahrscheinlich so stark, sodass sie sogar am Todesberg man sie spüren konnte. Die einzige Möglichkeit es aufhören zu lassen, war den Titanen mit dem Shiekah-Stein zu deaktivieren. Ihre Tasche war glücklicherweise zu ihr gerutscht, wo sie auch diesen auch fand. Wacklig lief sie zum Leitstein und deaktivierte diesen.

Es war still. Für einen kurzen Moment dachte sie wirklich sie würde sich hier den Nacken brechen und sterben. Das wäre schon traurig und deprimierend wenn sie in ihrem eigenen Titanen sterben würde, oder? Sie lag sich hin und atmete durch. Wieso passiert heute so viel? Erst die schlechte Nacht, dann der schwarze Hinox und jetzt der Ausraster von Fina. Raja wollte einfach nach Hause, ins Bett, auch wenn sie sicher nicht einschlafen konnte. Sie hatte genug. Sie wollte nicht mehr irgendwelche Befehle ausführen, die sie eh nicht wirklich erledigen konnte.

Irgendwann war es ihr zu blöd und entschied sich nach Hause zurück zugehen. Den Titanen lässt sie fürs erste deaktiviert. Sie würde ihn morgen wieder zum bewegen bringen, erstmal hatte sie genug von der ganzen Recken-Geschichte. Einen Tag lang nicht den Helden zu spielen wäre bestimmt erholend. Auf dem Weg traf sie auf ihre besorgt aussehende Mutter.

„Alles gut? Ich habe den Titanen ausrasten gesehen." Vaila umarmte die 17-jährige. „Mum. Ich bin ja noch am Leben. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich will einfach nur ins Bett." Ihre Adoptivmutter führte sie schnell nach Hause, denn Raja sah aus, als würde sie gleich vor Müdigkeit umkippen. „Hast du heute überhaupt geschlafen? Du siehst aus, als ob du die ganze Nacht durchgemacht hast." Auch wenn sie etwas geschlafen hatte, fühlte sie sich als hätte sie kein Auge zubekommen. „Ich habe schlecht geschlafen", antwortete sie etwas abwesend.

Als sie im Dorf ankamen, hörte man von allen Ecken Getuschel. Wahrscheinlich dachten die noch, dass sie ihren Titanen nicht unter Kontrolle hatte oder sie würde nicht dem Titel als Recke nicht gerecht werden. Raja war es egal, was die anderen dachten, denn wenn sie wissen würden, welcher Druck auf ihr lastet, würden die Bewohner nicht über sie schlecht reden. „Hör zu. Ich muss nochmal wegen einem Handel nach Ranelle. Du machst es dir zu Hause gemütlich und ich bin spätestens heute Abend wieder da. Wenn es dir schlechter geht, Jerry arbeitet im Hotel heute." Jerry war ein guter Freund von ihrer Adoptivmutter, auch wenn sie wusste, dass es bei einer reinen Freundschaft nicht bleiben würde. Es war schon wirklich offensichtlich wie sie immer in deren Gegenwart sich verhielten. Das würde auch ein Blinder erkennen. „Bis später." Die Erwachsene verließ das Dorf mit zwei anderen Hylianern, die ebenfalls für den Handel verantwortlich waren.

Sofort ging Raja in ihr Zimmer und holte eine Kiste raus. Dort waren drei Feenwasser drinnen, für den Fall, dass sie sich stark verletzen würde. Zwar waren ihre Verletzungen nicht arg schlimm, doch waren die Ereignisse, der letzten paar Tage, ihr doch zu viel geworden und sie musste, vor allem jetzt kurz bevor die Verheerung eintreten würde, einsatzbereit sein. Auch wenn sie eben ihren Titanen deaktiviert hatte. Sie trank eine Flasche mit einem Zug leer. Die heilende Wirkung ließ nicht lange auf sich warten und Raja spürte wie ihr Körper keinen Schmerzen mehr unterlag. Raja wollte gerade sich was zu essen machen, als sie jemand an der Tür klopfen hörte.



Hey, ich habe mir gedacht, ob ich eine Art Lesenacht machen soll. Also ich würde einen bestimmten Tag auswählen, wahrscheinlich Mittwoch, abends mehrere Kapitel rausbringen. So um die vier bis fünf. :)

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