Kapitel 34

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"Kannst du mir den Schraubenschlüssel geben?" Wortlos hielt Raja das Werkzeug in die Luft und machte keine Anstalten von ihrem Platz aufzustehen. Gerade sind Raja, Purah und Robelo dabei Terako zu repairieren, während die Recken, Impa und die Prinzessin nur warten konnten. Raja war damit beschäftigt den Bauplan  zu verstehen, damit sie danach die Wächter-Teile einbauen konnte. 

"Du könntest dich etwas mehr bewegen, Raja." Die junge Forscherin beschwerte sich und nahm selber den Schraubenschlüssel. Darauf schwieg die 17-jährige nur. "Du könntest auch mal anfangen zu reden", murmelte sie leise vor sich hin. 

Dieses Verhalten von der Recke war natürlich nicht übersehbar. Alle Anwesenden sahen das nur besorgt mit an. Die Prinzessin sammelte ihren Mut und wollte Raja auf ihr Schweigen ansprechen. Immerhin hatte sie sich fest vorgenommen, nicht wie letztes Jahr sie im Stich zu lassen. "Was ist los?" Sie antwortete nur mit einem Schulterzucken, wenigstens eine Reaktion von ihr. "Du weißt, du kannst mit mir immer reden, ja?" Darauf zeigte die Shiekah keine Reaktion.

Mit einem Seufzer ging die Prinzessin wieder und wartete weiter ungeduldig mit den Anderen. Es verging eine halbe Ewigkeit, als Raja aufstand und die Wächter-Teile an sich nahm. Ohne ein Wort zu sagen brachte sie die Einzelteile zum kaputten Mini-Wächter und fing an ihm zu hantieren. 

Schnell war alles am richtigen Platz, doch etwas fehlte. Terako wollte sich nicht aktivieren. Kurz dachte sie nach und erinnerte sich an die spezielle Schraube, die von Terako noch blieb. Sie müsste eigentlich noch funktionieren, wenn niemand an ihr rumgespielt hat. "Kann ich die Schraube bekommen?" Rajas Stimme klang kratzig und rau, so als hätte sie Tagelang nicht gesprochen. Das stimmte auch teilweise.

Verblüfft sahen alle die Recke an. Ihr Blick änderte sich nicht und starrte monoton die Prinzessin an. Zügig holte sie die Schraube aus einer Seitentasche und übergab diese ihr. Sofort machte sie sich wieder zu dem Wächter auf und verarbeitete die Schraube in ihn ein. 

Langsam fing der Wächter an zu leuchten, aber immer noch, keine Reaktion. Alle standen erwartungsvoll hinter Raja und beobachten den kleinen Wächter. "Bist du dir sicher, dass du alles richtig eingebaut hast?" Revali versuchte die 17-jährige provozieren, damit sie nur etwas aus ihr rauskommt. Ohne Erfolg, denn sie reagierte gar nicht. 

Da nichts geschah mischte sich Impa ein und fing an den Wächter zu schütteln und ein paar mal draufzuhauen. Aus Angst, dass diese Technologie kaputt geht, hielt Raja sie auf. "Du kannst doch nicht ihn so behandeln! Er ist schon einmal defekt gewesen. Ich werde nicht nochmal ihn reparieren." 

Sofort ließ sie ihn los und trat zur Seite. Leise konnte man eine Melodie hören, die keiner außer Raja kannte. Diese Technologie verbarg große Geheimnisse, die sie hoffentlich bald rausfinden würde.

Es war eine alte Melodie, die von ihrem Vater komponiert worden war. Sie konnte die zwar noch auf einer Okarina spielen, tut es aber nicht. Da war die Angst vor Erinnerungen, die wieder hochkommen würden, doch zu groß.

Raja weitete leicht ihre Augen, sodass hoffentlich keiner es bemerken würde, dass sie dieses Lied doch kannte. Der Wächter sah sich um und als er die Prinzessin erblickte, wechselte dieser zu Zeldas Wiegenlied. "Terako. Du bist wieder da." Die Freude in Zeldas Gesicht konnte man nicht übersehen. Jeder war auf seiner eigenen Art und Weise froh darüber, dass ihr kleiner Freund wieder aktiv war.

Bei dem großen Getümmel, wollte Raja die Gelegenheit nutzen unbemerkt nach Hause zu gehen. Zu ihrem Glück bemerkte es Mipha. "Wohin willst du? Möchtest du nicht mit uns feiern?" "Ich bin müde und möchte mich gerne ausruhen. Ihr könnt ja ohne mich feiern." Hoffend, dass sie nicht weiter nachfragte, verschwand sie aus dem Forschungsinstitut und machte sich auf zur Folbluth-Ebene. Sie würde über die Ranelle-Straße am schnellsten dort ankommen.

Revali x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt