⚜️ Unauffällig ⚜️

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(Bild von Kim Seungmin)

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„Hast du dir was Nettes rausgesucht?", fragte Seungmin in einem freundlichen Ton.

Mit einem halbherzigen Lächeln zu ihm gesehen, nickte ich. Anschließend deutete ich auf den Schiebekorb an meinem rechten Bein, wodurch er voraus schritt, um reinzusehen. Er hob beeindruckt den Daumen, weil ich mir doch mehr rausgesucht hatte, als wie ich zu Beginn behauptete.

Denn, ja... Ich war shoppen. Eigentlich war das total untypisch für mich – ich hasste es shoppen zu gehen. Für mich waren die Trips in die Innenstadt nervenraubend und die Tatsache durch Läden zu schlendern, um sich Sachen rauszusuchen, die einem gefallen könnten, stresste mich. Das hatte ich Seungmin so auch gesagt. Dieser ließ sich von mir aber nicht abwimmeln. Natürlich nicht. Zu meiner Überraschung (oder auch nicht) liebte er es shoppen zu gehen. Bedauerlicherweise gewann sein Argument hinzukommend, dass ich keine Kleidung besaß, die ich mir anziehen könnte und wenn ich nicht irgendwann benutzte Unterwäsche tragen wollte, musste ich mit ihm raus.

1 – 0 für Kim Seungmin würde ich mal behaupten.

„Guck nicht so genervt. Spätestens dann, wenn du mit kuschligen Klamotten unter der Bettdecke liegst, wirst du mir dankbar sein!", nickte er und ging auch schon voraus.

Ich seufzte.

Vermutlich hatte er recht. Das wollte ich gar nicht verneinen. Meine Laune war auch nicht wirklich an ihn gerichtet. Sie war eher die Nachwirkung von gestern Nacht. Die Party, die stattgefunden hatte und eigentlich total gegen meine Regeln als Sönigin verstieß, wogegen ich jedoch nichts machen konnte- das. Das war der Grund für meine Laune. Dabei war mir ziemlich egal, dass sich wirklich niemand bis in den Schlaf gesoffen hatte. Hierbei ging's mir ums Prinzip; meine Regeln wurden missachtet.

Seit wann bist du denn so eine Spießerin geworden?!

Seit ich gekrönt wurde, Hyunjin.

Nahhhh. Ich würd sagen, das ist schon etwas vorher passiert.

Wie auch immer, dachte ich. Darum ging es doch gerade nicht.

Auf Seungmin zugegangen, der geduldig auf mich wartete, deutete ich auf den Schiebekorb. Nach fast einer Stunde war ich dann auch soweit zu bezahlen. Für einen Augenblick fragte ich mich, wie ich meine Sachen finanzieren konnte, als ich daran dachte, dass für die Signums andere Gesetze galten. Als Sönigin hatte ich den Signums einen monatlichen Beitrag von 150€ zur Verfügung gestellt. Bei Bedarf durften sie sich an ihre MeisterInnen wenden, die einen Antrag ausfüllen würden, um ihnen in Ausnahmesituationen mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Da ich eine war und Seungmin sich darum kümmerte, durfte ich heute grenzenlos Geld ausgeben.

Wie schade, dass Geld nur nicht mehr denselben Wert wie vor zehn Jahren hatte. Der Arbeitsmarkt war schon lange nicht mehr der, wie bekannt. Nicht nur, dass hauptsächlich die Menschen in Europa und Nordamerika arbeiteten sowie in Gebieten der Kontinente, damit man zum Einkaufen nicht einen Flieger nehmen musste - die Güter auf der Erde waren nicht mehr so teuer. Der Markt hatte an Wert verloren, was ich an der Revolution am besten fand. So gab es keine „Ober-" und „Unterschicht" mehr. Selbstverständlich gab es Berufe, in denen man mehr verdienen konnte, doch im Großen und Ganzen herrschte keine Unfairness mehr, nein. Jeder Verdiener und Bedürftige konnte sich ein Brot leisten. Dafür hatte ich gesorgt.

„Deine Karte ist bei mir", sagte Seungmin und nahm mir den Schiebekorb ab, womit er an die Kasse ging. „Ich mache schon."

„Ich komme mit.", nickte ich ab.

The Chosen Ones - Stray Kids FF, Hwang Hyunjin, Lee Felix and Yang JeonginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt